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23. April 2014 um 13:43

Der Vorhand Topspin im Tennis

Der Vorhand Topspin zählt zu den Sicherheitsschlägen im Tennis. Er wird häufig auch eingesetzt, um einen direkten Punkt zu erzielen, wobei bei dieser Variante darauf geachtet werden muss, dass der Schlag deutlich schneller und härter ausgeführt werden muss.

Vorhand Topspin – Die Schlagtechnik

Jeder Tennisspieler spielt seine Vorhand individuell. Schaut man sich einen Rafael Nadal und einen Pete Sampras an, dann erkennt man bei der Videoanalyse, dass die Schlagausführung beider Spieler völlig unterschiedlich ist. Einige Grundzüge sind jedoch bei beiden erkennbar und werden auch von erfahrenen Lizenztrainern so gelehrt.

So beginnt jeder Vorhand Topspin Schlag mit einer Schleife während der Ausholbewegung, die möglichst „rund“ verlaufen sollte. Die Bewegung geht stets von unten nach oben, stoppt an keinem Punkt und wird flüssig durchgeführt. Der Bewegungsimpuls kommt aus dem Handgelenk und dem Arm, wobei die Bedeutung des Armes deutlich höher ist. Betrachtet man den Oberkörper, so bleibt dieser stabil und bildet somit eine solide Basis für die Schlagtechnik. Das Ende des Schlages ist unmittelbar über der Schulter. Der Schläger wird schließlich in Richtung Hüfte ausgeschwungen.

Erst stehen, dann schlagen

Die Theorie der Ausführung der Technik ist das Eine, das Andere ist die Praxis im Spiel. Im Punktspiel ist der Gegner natürlich gewillt, uns so anzuspielen, dass wir laufen
müssen und somit beim Schlag möglichst in Bewegung sind. Die Technik wird allerdings umso leichter ausführbar, je sicherer der Bodenkontakt ist. Es gilt der Grundsatz „erst stehen, dann schlagen“.

Dies hat zur Folge, dass der Oberkörper ruhig und stabil steht. Bei dieser Vorraussetzung ist ein optimaler Schlag möglich. Doch wie kommt man zum korrekten Stand? Natürlich, durch Beinarbeit!

Um eine optimale Beinarbeit zu gewährleisten, muss der gesamte Körper mitspielen. Der gegnerische Schlag muss möglichst gut antizipiert werden und man muss schnellstmöglich in die Position laufen, in der später der Schlag ausgeführt werden soll.

Um den Vorhand Topspin zu trainieren, eignen sich eine Vielzahl verschiedener Trainingsübungen. Auf diese wird im nächsten Artikel eingegangen.

Autor: Matthias Bormann

1. Oktober 2013 um 08:00

Die beteiligte Muskulatur bei der Schlagart Volley

Wann wird Volley gespielt?

Volleys werden im heutigen Tennisspiel nicht mehr so häufig angewendet, wie früher. Dennoch ist es eine effektive Variante, um den Gegner zu überraschen oder gerade im Doppel unter Druck zu setzen. Volleys werden mit Händen und Beinen geschlagen, da sie nur in der richtigen Position mit dem richtigen Bewegungsablauf zum Erfolg führen. Die wichtigsten Muskeln sind im Bereich der Hüften, Knie und im Sprunggelenk stärker zu beugen und zu strecken, als bei den Grundlinienschlägen.

Was passiert beim Volley?

Im Vergleich mit den Grundlinienschlägen laufen alle Bewegungsmuster schneller ab. Die beanspruchten Muskeln im Oberkörper sind identisch mit denen bei den Grundschlägen. Die beste Kontrolle hat man wenn der Volley in der geschlossenen Beinstellung geschlagen wird. Die Schwungphase ist kürzer und die Gewichtsverlagerung wird daher umso wichtiger.

Die aktiven Muskeln während der drei Schlagphasen

Bei der Ausholphase sind die Muskeln zweiköpfiger Wadenmuskel, Schollenmuskel, Quadrizeps, Gesäßmuskel und die Hüftrotatoren verantwortlich für den Kraftaufbau in den Beinen. Bei der konzentrischen Kontraktion für die Hüftrotation sind der gleichseitige Innere und der gegenseitige Äußere schräge Bauchmuskel beteiligt. Die weiteren Bauchmuskeln und der Rückenstrecker werden in der exzentrischen Phase aktiviert. Beim Vorhandvolley wirken die Muskeln mittlerer und hinterer Bauchmuskel, großer Rückenmuskel, Untergrätenmuskel und kleiner Rundmuskel um die Schulter- und Oberarmrotation auszuführen. Der vordere Deltamuskel, der große Brustmuskel und der Unterschulterblattmuskel arbeiten exzentrisch. Beim Rückhandvolley wirken die gleichen Muskeln mit der Ausnahme, dass die Muskeln der Schultern und des Oberarms ihre Aufgaben tauschen.

In der nächsten Phase, der Schlagphase des Vorhand- und Rückhandvolleys kontrahieren der zweiköpfige Wadenmuskeln, der Schollenmuskel, der Quadrizeps, der Gesäßmuskel und die Hüftrotatoren, sodass sie den Unterkörper bewegen und die Hüfte drehen. Der Rumpf wird durch die konzentrische und exzentrische Kontraktion der schrägen Bauchmuskeln gedreht. Um den Arm beim Vorhand Volley zu beschleunigen arbeiten großer Rückenmuskel, vorderer Deltamuskel, der Unterschulterblattmuskel der Bizeps und der große Brustmuskel gemeinsam konzentrisch, um den Kontakt mit dem Ball herzustellen. Beim Rückhandvolley stellen Untergrätenmuskel, der kleine Rundmuskel, der hintere Deltamuskel und der Kapuzenmuskel die Weichen für einen gelungenen Schlag.

Bei der Ausschwungphase wird der Oberarm vom Untergrätenmuskeln, dem kleinen Rundmuskel, dem hinteren Deltamuskel sowie dem Kapuzenmuskel, dem Trizeps und den Handgelenksstreckern abgebremst. Beim Rückhandvolley bremsen der Unterschulterblattmuskel, der große Brustmuskel, der vordere Deltamuskel und der Bizeps den Oberarm.

19. April 2013 um 14:03

Schlagtechnik, Technikerwerbstraining in Lernstufen

Bei der Erlernung der Technik im Tennis wird in fünf Stufen untergliedert. Diese werden im Folgenden kurz und anschließend ausführlich beschrieben.

Die erste Stufe ist die sog. Koordinationsentwicklung. In dieser Stufe soll das Körper- und Bewegungsgefühl entwickelt werden. Ohne auf eine korrekte Schlagausführung zu achten, steht die situative Bewältigung der Technik im Vordergrund.

Die zweite Stufe wird in der Literatur als Shorttennis bezeichnet. Hierbei kommt es zum ersten Mal zum tennisähnlichen Partnerspiel über das Netz. Da nur kurze Distanzen bewältigt werden, steht die Entwicklung des Ballgefühls im Vordergrund ohne die Komponente Kraft während des Schlages zu trainieren.

Beim Minitennis (der dritten Stufe) werden entweder separate kleinere Plätze benutzt, oder das große Feld geteilt, um das Spielfeld einzuengen. Dadurch wird erreicht, dass viele Ballwechsel über eine kurze Distanz zustande kommen. Dadurch entfallen unnötig lange Ausholbewegungen, die im weiteren Technikerwerbstraining schwer wieder zu korrigieren sind.

Die vierte Stufe ist der Aufbau der Zieltechnik. Hierbei steht der Aufbau der Handlungsflexibilität im Vordergrund. Erst während dieser Stufe werden konkrete Hinweise zur Technikkorrektur gegeben.

Die fünfte Stufe wird als Automatisierung bezeichnet. Hier geht es darum, die erlernte Technik im Spiel anzuwenden und zu automatisieren. Ziel ist es, das der Lernende während des Tennisspiels nicht mehr über die erlernte Technik nachdenken muss und sich somit auf taktische Aspekte konzentrieren kann.

2. April 2013 um 09:13

Training des Stoppballes

Ein Schlag im Tennis, der oftmals unterschätzt wird. Dabei können gut getimte Stoppbälle nicht nur einen Punktgewinn bedeuten, sondern gleichzeitig den Rhythmus des Gegners stören.

Tennisspieler, die Stoppbälle beherrschen, sind bei den Gegnern genau aus letzterem Grund gefürchtet. Wenn man gegen einen guten Stoppspieler spielt, ist es schwer, sein Spiel zu finden und eine entsprechende Konstanz im Verlauf seines Spiels zu entwickeln.

Ein guter Stoppball erfordert neben der korrekten Schlagtechnik vor allem Ballgefühl. Einigen Tennisspielern ist dieses Ballgefühl in die Wiege gelegt, andere müssen es kontinuierlich trainieren.

Einfache Stoppballübungen

2 Spieler finden sich auf dem Tennisfeld ein. Ein Spieler A begibt sich an die Aufschlaglinie und spielt Spieler B, der direkt hinter dem Netz steht, in regelmäßigen Abständen Bälle zu. Spieler B ist angehalten, die ihm zugespielten Bälle im aufsteigenden Ast mit einer kurzen und trockenen Slicebewegung zu stoppen.

Zu Erklärung: Die angesprochene Slicebewegung muss von hinten-oben nach vorne-unten durchgeführt werden. Die Übung wird solange trainiert, bis der von Spieler B gespielte Stoppball kurz hinter dem Netz auf der anderen Spielseite zu Boden fällt.

Die einfache Stoppballübung kann erschwert werden, indem die Abstände zwischen den Spielern vergrößert beziehungsweise ständig variiert werden. Diese Übung hat ihr methodisches Ende, wenn es Spieler B gelingt, den Stoppball in regelmäßiger Folge, auch von der Grundlinie aus, knapp hinter dem Netz auf gegnerischer Seite zu platzieren.

Wichtiger Hinweis:

Die Schlagfläche beim Stoppball sollte zu Anfang immer geschlossen bleiben. Je besser der Stoppball kontrolliert wird, desto weiter muss die Schlagfläche geöffnet werden. Besonders beim Rückhand-Stopp-Ball ist es später wichtig, die sehr steil geführte Slice-Bewegung mit einem leichten Öffnen der Schlagbewegung zu verbinden. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von einem „Einwickeln“.

Stoppball-Wettbewerb

Ein guter Wettbewerb, um die Motivation hinsichtlich eines wirksamen Stoppballtrainings zu erhöhen, sind gespielte Stoppbälle in vorgegebene Zielfelder. Spieler A steht an der Grundlinie und spielt Spieler B, der sich auf der gegenüberliegenden Seite an der Aufschlaglinie befindet, Bälle zu – die dieser wiederum per Stoppball zurück befördern soll.

Aufgabe für Spieler B ist es, den Stoppball genau in den Reifen zu spielen, der kurz hinter dem Netz auf dem Boden liegt. Trifft er per Stoppball in den Reifen, wird der Reifen genau um seinen Umfang Richtung gegnerischer Aufschlaglinie verrückt. Wer zuerst die Aufschlaglinie mit seinem Reifen erreicht, hat gewonnen.

Ein zweites Spiel: Spieler A spielt wechselseitig Stoppbälle und lang gespielte Bälle. Die Stoppbälle in den schmalen Streifen hinter dem Netz. Die langen Bälle in den Querstreifen vor der Grundlinie.

Sein Gegenspieler muss alle Bälle so erlaufen, dass der Ball nicht 2-mal den Boden berührt. Nach ein paar Versuchen werden die Rollen der Spieler gewechselt. Neben dem Training des Stoppballes kann hierbei sehr gut die Spielkondition verbessert werden.

Die letzte Übung ist ein normaler Ballwechsel zwischen 2 Spielern, der in einem Stoppball eines Spielers kurz hinter das Netz endet. In einer direkten Anschlusshandlung ist es die Aufgabe des Gegenspielers, dem gespielten Stoppball mit einem direkten Konter-Stopp-Ball zu antworten.

Kategorie: Technik – Autor: kd
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14. Februar 2013 um 11:50

Der Aufschlag, Grundsätze und Tipps

Der Aufschlag ist einer der schwierigsten und zugleich wirksamsten Schlagformen im Tennis. Kaum ein anderer Tennisschlag kann mit einer solchen Wucht und damit Geschwindigkeit gespielt werden.

Neben gewissen körperlichen und damit auch physikalischen Voraussetzungen wie zum Beispiel günstigen Hebelverhältnissen ist die Schlagtechnik ausschlaggebend. Die Kombination aus platziertem und gleichzeitig hartem Aufschlagen bildet das Erfolgsrezept.

Es gibt unterschiedliche Herangehensweisen, wie ein Aufschlagt trainiert werden kann. Die beste Vorübung gerade für Anfänger ist das Werfen mit Schlagbällen, um die Aufschlagbewegung nachzuahmen. Später kann man Wurfkeulen nutzen, damit die Annäherung an den Schläger besser gelingt.

Sicherheit geht vor Kraft

Die erste Regel lautet immer: Sicherheit bekommen! Weniger Kraft einsetzen und explizit den Schwung ausnutzen. Anfangs können 20, 30 oder 50 Aufschläge über das Netz geschlagen werden. Im Fokus steht die korrekte Schlagtechnik. Ein guter Richtwert für die Qualität des Aufschlages ist, wenn 80 Prozent an Aufschlägen ins gegenüberliegende Aufschlagfeld gelangen.

Ein korrekter Aufschlag beginnt schon beim richtigen Anwerfen oder Hochwerfen des Balles. Gerade Anfänger tun sich schwer, den Ball in der richtigen Höhe und Position hochzuwerfen. Ein Trick: Legen Sie eine Schachtel oder einen kleinen Korb direkt vor den linken Fuß, wenn sie das Hochwerfen des Balles mit der rechten Hand vollziehen. Der Ball wird dann korrekt geworfen, wenn er anfangs genau in die Schachtel fällt.

Platzierungsübungen von Aufschlägen

Nachdem Sicherheit in das Aufschlagspiel eingezogen ist, gilt es, dem Aufschlag eine konkrete Richtung zu geben – den Aufschlag richtig zu setzen. So genannte Platzierungsübungen könnten sich so gestalten: Longline auf Rückhand des Gegenspielers oder Cross auf dessen Vorhand. Ein weiteres Übungsziel wäre, den Aufschlag entlang der Mittellinie zu platzieren. Alternativen sind, den Aufschlag direkt auf den Gegenspieler zu richten oder ihn nahe an die Seitenlinie zu spielen.

Zusammenfassung: Erst Sicherheit in den Aufschlag bringen und die volle Konzentration auf die korrekte Schlagtechnik richten – dann die Aufschläge in vorgegebene Zielfelder spielen. Immer gilt: Sicherheit vor Kraft!

8. Dezember 2012 um 13:28

Aufschlagtraining und Schmetterballtraining

Sowohl der Aufschlag als auch der Schmetterball gehören im Tennis zu den technisch anspruchsvollsten Schlägen. Umso wichtiger ist es, diese Schlagformen zeitig in das Tennistraining einzubinden.

Aufschlagtraining im Mini-Tennisfeld

Das Aufschlagtraining im Mini-Feld hat folgenden Hintergrund: Der lernende Tennisspieler wird durch eingeschränkte Spielsituationen „gezwungen“, eine präzisere Technik anzuwenden:

Der aufschlagende Spieler positioniert sich anfangs kurz hinter der T-Linie und spielt 10 – 15 Aufschläge in Serie, danach legt er eine Pause von ca. 1 Minute ein, bevor die nächste Serie folgt. Durch die Platzierung an der T-Linie und der kurzen Entfernung zum gegenüberliegenden Aufschlagfeld ist der Tennisspieler angehalten, den Ball mit weniger Kraft und damit präziser aufzuschlagen. Hat der Tennisspieler einige Aufschlag-Serien hinter sich gebracht, kann er sich von Serie zu Serie mehr und mehr zur Grundlinie verschieben, wo später dann der eigentliche Aufschlag vollzogen wird.

Schmetterballtraining im Mini-Tennisfeld

Der Trainer postiert sich kurz vor der T-Linie eines Aufschlagfeldes. Von hier spielt er einen Lob über den Tennisspieler, der im gegenüberliegenden Aufschlagfeld sich befindet und versucht, den ankommenden Ball als Schmetterball ins freie Aufschlagfeld zu spielen.

Auch bei dieser Übung ist es wichtig, die Positionen beider Spieler zu verändern, um andere Schlagsituationen entstehen zu lassen und die Schmettertechnik dadurch variantenreicher zu erlernen.

Die Serienregel der gespielten Bälle kann beim Training des Schmetterballs vom oben aufgeführten Aufschlagtraining übernommen werden. Was nicht vergessen werden sollte, dass schon in diesem Stadium der Lernstufe auch der Rückhandschmetterball mit einbezogen werden muss. Unabhängig von dem hohen koordinativen Anspruch den diese Schlagtechnik erfordert, bedarf die Reife des Rückhandschmetterballs einer langen Entwicklungszeit.

Die Übungsreihen im Aufschlagfeld dienen der Fortführung des Erlernten aus dem Mini-Tennis – noch relevanter sind sie aber für die Perfektionierung der technischen Details und dem Ballgefühl. Gerade auf dieser Lernstufe ist es wichtig, dass die Tennisspieler von der Kraft und Koordination ausgehend nicht überfordert werden.

20. November 2012 um 16:55

Aufbau der Zieltechnik

An vorderste Stelle beim Aufbau der Zieltechnik steht die Ausbildung der Handlungsflexibilität und automatischen Abruffähigkeit. Der Trainer ist in dieser Lernstufe angehalten, präzise Hinweise zu geben und genaue Bewegungs- und Schlagkorrekturen durchzuführen. Parallel sollte er aber der individuellen Entwicklung den nötigen Raum lassen und die situationsbedingte Entwicklung der Technik vorantreiben.

Positionierung des Spielers im Aufschlagfeld

Das Spiel im Aufschlagfeld hat eine Reihe von Vorteilen, die dazu führen, dass die Schlagtechnik des Tennisspielers weiter geschult und geschärft wird. Der Spieler postiert sich in einem der Aufgabenfelder direkt vor der Torlinie. Der Trainer findet sich diagonal im gegenüberliegenden Aufschlagfeld ein und spielt den ersten Ball so zum Trainierenden, dass dieser gezwungen ist, mindestens zwei Schritte schräg vorwärts zu machen, um den Ball zu erreichen und ihn präzise zum Trainer zurückzuspielen.

Der Spieler steht in der Pflicht, den Ball genau auf den Trainer zu spielen und dabei die untere Körperhälfte anzuvisieren.

Die veränderten Rahmenbedingungen:
– Geringere Geschwindigkeit des Balles
– Reduzierung der räumlichen Ausdehnung während der Schlagdurchführung

Folgende Lernvorteile werden dadurch hervorgerufen:
– Gesteigerte Präzision der Schlägerausführung
– Bessere Selbstkontrolle
– Bessere Fixierung des Treffpunktes

Während der Übung sollte der Trainer den zurückkommenden Ball nicht aufnehmen, sondern direkt zurückspielen, damit ein Ballwechsel und Spielcharakter entsteht. Wichtig: Alle vom Trainer zurückgespielten Bälle, auch die unpräzisen, müssen vom Trainierenden direkt nach dem ersten Absprung gespielt werden.

Variationen beim Spiel im Aufschlagfeld

Das Aufschlagfeld dient der räumlichen Begrenzung, um die Schlagtechnik zu verfeinern. Nachdem ein kontrollierter Ballwechsel im Aufschlagfeld zwischen Trainer und Spieler zustande gekommen ist, kann der Trainer mehr Variabilität in diese Übungsform bringen, indem er die Bälle mal höher, mal länger oder mal schneller spielt.

Auch hier ist es wichtig, dass der Tennisspieler das Aufschlagfeld nicht verlässt und versucht, längere Bälle früher zu treffen, beziehungsweise, diese mit einem Halbflugball zurück zum Trainer zu spielen.

Eine weitere Variation dieser Übung erzielt man durch einen Positionswechsel –beide Spielenden verlegen ihre Stellung in das zweite Aufschlagfeld. Dabei entstehen neue Schlagrichtungen und situative Lösungsaufgaben. Auch ein Wechsel von nur einem Tennisspieler, während der andere in seinem Feld verbleibt, bringt eine neue Spielsituation und damit eine Änderung der Schlagtechnik mit sich. Angeraten werden immer Serien mit 50 – 80 Bällen zu spielen, bevor die Trainer- und Spielerpositionen verändert werden.

Bei dieser so praktizierten Übungsform entstehen richtungs- und damit stellungsmäßig automatisch schon acht unterschiedliche Schlagvariationen.

13. November 2012 um 17:41

Aufschlagtraining für Anfänger

Der Tennis-Aufschlag gestaltet sich für einen Anfänger oft als Hürde. Die besondere Schwierigkeit besteht darin, den Aufschlag räumlich gezielt unterzubringen, ohne dabei die notwendige Geschwindigkeit des Balles zu vernachlässigen. Ein Anfänger sollte sich die Technik des Aufschlages anhand von 4 Lernstufen aneignen.

Stufe 1: Wurftraining

Aus biomechanischer Sicht gleicht der Aufschlag im Tennis stark dem eines Ballweitwurfes. Man könnte auch sagen, der Schläger wird gegen den Tennisball „geworfen“. Für einen Anfänger, der den Aufschlag erlernt, ist es also sinnvoll, dem eigentlichen Aufschlagtraining ein Ballwurftraining voran zu stellen.
Dabei beginnt man zu Anfang mit dem Ballwerfen von Tennisbällen – später steigert man das Gewicht, indem man einen Schlagball (200g) und zu guter Letzt einen Medizinball (500g) benutzt.

Von Anfang ist darauf zu achten, dass das Ballwerfen neben der notwendigen Schärfe auch zielgenau durchführt wird. Noch wichtiger ist, dass das Ballwerfen mit der tennistypischen Ganzkörperbewegung erfolgt, die eine kinematische Kette mit Rotation darstellt.

Stufe 2: Ball-Hoch-Wurf

Der Ball-Hoch-Wurf, der einen Tennisaufschlag einleitet, erfolgt für Rechtshändler beispielsweise mit der linken Hand, also der Hand, die in der Regel weniger motorisch geübt ist. Der Aufschlag besteht aus 2 Teilbewegungen, dem Ball-Hoch-Wurf und dem Ausholbewegung des Schlägers. Beide sind so aufeinander abzustimmen, dass am Ende der Ball optimal getroffen werden kann.

Ein Anfänger trainiert die Abstimmung beider Bewegungsabläufe ohne den eigentlichen Schlag zur Ausführung zu bringen. Der Ball wird kontrolliert und mit dem richtigen Gefühl nach oben geworfen, während zur gleichen Zeit die andere Hand die Pendelbewegung mit dem Tennisschläger ausübt. Der hochgeworfene Ball wird danach einfach wieder aufgefangen.

Stufe 3: Schlägerbewegung

Der dritte Teil beim Erlernen des Tennis-Aufschlages widmet sich ausschließlich der Schlägerbewegung mit der dazugehörigen Körperrotation. Der gesamte Bewegungsablauf wird als Einheit unter den Korrekturhinweisen des Trainers mehrfach wiederholt, ohne dabei den Ball hinzuzunehmen. Das Hauptaugenmerk liegt auf der Vordehnung und der Körperrotation, die im Gleichklang mit der Armbewegung erfolgt.

Stufe 4: Aufschlag üben

Die letzte Lernstufe umfasst den gesamten Tennisaufschlag an sich. Alle zuvor getrennt voneinander erlernten Bewegungsabläufe werden jetzt im Rahmen des Aufschlages zusammengefasst und in einer Ganzkörperbewegung koordiniert. Ein Tipp: Am Anfang sollte die Zielgenauigkeit im Hintergrund stehen – Hauptaufgabe muss es sein, den korrekten Bewegungsablauf zu erlernen.

Deshalb ist es für einen Anfänger wichtig, den eingeübten Tennis-Aufschlag nicht auf engbemessene Ziele zu richten, sondern große Flächen wie Wände oder Zäune als Zielobjekte zu wählen.

19. Oktober 2012 um 15:18

Training des Halbflugballs

Der Halbflugball, auch als Half Volley bezeichnet, ist im Tennis ein spezielle Schlagtechnik, um ankommenden Ball zurückzuspielen. Die Kunst dabei ist es, den Ball kurz nach dem Aufkommen zurückzuspielen. Das hat einen stärkeren Überraschungseffekt auf den Gegner und der Tennisball bekommt einen ganz eigenen Drall.

Halbflugball auf Hindernisse

Anfänger lernen den Halbflugball, indem sie den ankommenden Ball nach dem Bodenkontakt nur kurz mit dem Schläger berühren, um vor allem das richtige Timing für den Ball zu bekommen. Später, wenn man das Gefühl für den Ball verinnerlicht hat, kann der Halbflugball über Hindernisse oder auf Zielobjekte gespielt werden.
Weitere Varianten beim Training des Halbflugballes könnten der Wechsel von Vorhand auf Rückhand sein oder ein Variieren zwischen kurz oder lang gespielten Bällen.

Halbflugbälle mit bestimmen Vorgaben

Der Schwierigkeitsgrad dieser Übung kann auf unterschiedliche Art und Weise erhöht werden. So kann der ankommende Ball als Halbflugball zwischen den Beinen zurückgespielt werden, was die Anforderungen insbesondere an die Koordination erhöht. Auch ein Umlaufen des Balles, bevor er als Halbflugball zurückgespielt wird, ist denkbar.

Eine weitere Erhöhung der koordinativen Anforderungen wäre, wenn der Spieler vor dem Halbflugball den Schläger von der linken Hand hinter dem Körper in die rechte Hand wechseln lassen würde. Auch kann eine feste Reihenfolge ausgerufen werden – der Trainierende muss den Halbflugball im strengen Wechsel – rechts am Körper, zwischen den Beinen, links am Körper, usw. – zurückspielen.

Spielform Halbflugball

Der Halbflugball lässt sich auch gut in eine Spielform einbinden. So könnten zwei Gegner in einem abgesteckten Feld gegeneinander wechselseitig über das Netz spielen. Die Herausforderung liegt darin, den Ball nur als Halbflugball zurückspielen zu dürfen. Diese Wettkampfform könnte auch im Doppel oder mit mehreren Spielern ausgeführt werden.

Auch hier könnte mit bestimmten Vorgaben gearbeitet werden: Die Bälle dürfen nur cross gespielt werden oder es muss nach einem strengen Wechsel Modus (cross/longline) gespielt werden.

Kategorie: Technik – Autor: kd
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