14. Februar 2013 um 11:50
Der Aufschlag ist einer der schwierigsten und zugleich wirksamsten Schlagformen im Tennis. Kaum ein anderer Tennisschlag kann mit einer solchen Wucht und damit Geschwindigkeit gespielt werden.
Neben gewissen körperlichen und damit auch physikalischen Voraussetzungen wie zum Beispiel günstigen Hebelverhältnissen ist die Schlagtechnik ausschlaggebend. Die Kombination aus platziertem und gleichzeitig hartem Aufschlagen bildet das Erfolgsrezept.
Es gibt unterschiedliche Herangehensweisen, wie ein Aufschlagt trainiert werden kann. Die beste Vorübung gerade für Anfänger ist das Werfen mit Schlagbällen, um die Aufschlagbewegung nachzuahmen. Später kann man Wurfkeulen nutzen, damit die Annäherung an den Schläger besser gelingt.
Sicherheit geht vor Kraft
Die erste Regel lautet immer: Sicherheit bekommen! Weniger Kraft einsetzen und explizit den Schwung ausnutzen. Anfangs können 20, 30 oder 50 Aufschläge über das Netz geschlagen werden. Im Fokus steht die korrekte Schlagtechnik. Ein guter Richtwert für die Qualität des Aufschlages ist, wenn 80 Prozent an Aufschlägen ins gegenüberliegende Aufschlagfeld gelangen.
Ein korrekter Aufschlag beginnt schon beim richtigen Anwerfen oder Hochwerfen des Balles. Gerade Anfänger tun sich schwer, den Ball in der richtigen Höhe und Position hochzuwerfen. Ein Trick: Legen Sie eine Schachtel oder einen kleinen Korb direkt vor den linken Fuß, wenn sie das Hochwerfen des Balles mit der rechten Hand vollziehen. Der Ball wird dann korrekt geworfen, wenn er anfangs genau in die Schachtel fällt.
Platzierungsübungen von Aufschlägen
Nachdem Sicherheit in das Aufschlagspiel eingezogen ist, gilt es, dem Aufschlag eine konkrete Richtung zu geben – den Aufschlag richtig zu setzen. So genannte Platzierungsübungen könnten sich so gestalten: Longline auf Rückhand des Gegenspielers oder Cross auf dessen Vorhand. Ein weiteres Übungsziel wäre, den Aufschlag entlang der Mittellinie zu platzieren. Alternativen sind, den Aufschlag direkt auf den Gegenspieler zu richten oder ihn nahe an die Seitenlinie zu spielen.
Zusammenfassung: Erst Sicherheit in den Aufschlag bringen und die volle Konzentration auf die korrekte Schlagtechnik richten – dann die Aufschläge in vorgegebene Zielfelder spielen. Immer gilt: Sicherheit vor Kraft!
20. November 2012 um 16:55
An vorderste Stelle beim Aufbau der Zieltechnik steht die Ausbildung der Handlungsflexibilität und automatischen Abruffähigkeit. Der Trainer ist in dieser Lernstufe angehalten, präzise Hinweise zu geben und genaue Bewegungs- und Schlagkorrekturen durchzuführen. Parallel sollte er aber der individuellen Entwicklung den nötigen Raum lassen und die situationsbedingte Entwicklung der Technik vorantreiben.
Positionierung des Spielers im Aufschlagfeld
Das Spiel im Aufschlagfeld hat eine Reihe von Vorteilen, die dazu führen, dass die Schlagtechnik des Tennisspielers weiter geschult und geschärft wird. Der Spieler postiert sich in einem der Aufgabenfelder direkt vor der Torlinie. Der Trainer findet sich diagonal im gegenüberliegenden Aufschlagfeld ein und spielt den ersten Ball so zum Trainierenden, dass dieser gezwungen ist, mindestens zwei Schritte schräg vorwärts zu machen, um den Ball zu erreichen und ihn präzise zum Trainer zurückzuspielen.
Der Spieler steht in der Pflicht, den Ball genau auf den Trainer zu spielen und dabei die untere Körperhälfte anzuvisieren.
Die veränderten Rahmenbedingungen:
– Geringere Geschwindigkeit des Balles
– Reduzierung der räumlichen Ausdehnung während der Schlagdurchführung
Folgende Lernvorteile werden dadurch hervorgerufen:
– Gesteigerte Präzision der Schlägerausführung
– Bessere Selbstkontrolle
– Bessere Fixierung des Treffpunktes
Während der Übung sollte der Trainer den zurückkommenden Ball nicht aufnehmen, sondern direkt zurückspielen, damit ein Ballwechsel und Spielcharakter entsteht. Wichtig: Alle vom Trainer zurückgespielten Bälle, auch die unpräzisen, müssen vom Trainierenden direkt nach dem ersten Absprung gespielt werden.
Variationen beim Spiel im Aufschlagfeld
Das Aufschlagfeld dient der räumlichen Begrenzung, um die Schlagtechnik zu verfeinern. Nachdem ein kontrollierter Ballwechsel im Aufschlagfeld zwischen Trainer und Spieler zustande gekommen ist, kann der Trainer mehr Variabilität in diese Übungsform bringen, indem er die Bälle mal höher, mal länger oder mal schneller spielt.
Auch hier ist es wichtig, dass der Tennisspieler das Aufschlagfeld nicht verlässt und versucht, längere Bälle früher zu treffen, beziehungsweise, diese mit einem Halbflugball zurück zum Trainer zu spielen.
Eine weitere Variation dieser Übung erzielt man durch einen Positionswechsel –beide Spielenden verlegen ihre Stellung in das zweite Aufschlagfeld. Dabei entstehen neue Schlagrichtungen und situative Lösungsaufgaben. Auch ein Wechsel von nur einem Tennisspieler, während der andere in seinem Feld verbleibt, bringt eine neue Spielsituation und damit eine Änderung der Schlagtechnik mit sich. Angeraten werden immer Serien mit 50 – 80 Bällen zu spielen, bevor die Trainer- und Spielerpositionen verändert werden.
Bei dieser so praktizierten Übungsform entstehen richtungs- und damit stellungsmäßig automatisch schon acht unterschiedliche Schlagvariationen.