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9. März 2014 um 23:25

Trainingsübungen für die Reaktionsfähigkeit – Übung 1

Die Reaktionsfähigkeit zählt zu den koordinativen Fähigkeiten und wird im Tennis nahezu bei jedem Ballwechsel benötigt.

Wie ist die Reaktionsfähigkeit definiert?

Ein bekannter Wissenschaftler, der sich mit dem Thema Koordinationstraining auseinander setzte, ist P. Hirtz. Er schrieb, dass die Reaktionsfähigkeit die Fähigkeit einer schnellen zweck- und aufgabengerechten Einleitung und Ausführung kurzzeitiger Bewegungshandlungen auf verschiedene Signale ist. Diese Signale können akustisch, optisch oder taktil sein.

Reaktionsfähigkeit in der Grundausbildung

Bei der Grundausbildung im Kindes- und Jugendalter kommt es nicht bei jeder Trainingsübung darauf an, dass sie total „spielnah“ ist. Hier können auch Spiele, wie Feuer, Wasser, Sand eingesetzt werden, um das Reaktionsvermögen zu schulen. Ein weiteres bekanntes Spiel ist „Komm mit – Lauf weg“. Bei beiden Spielen ist die Schnelligkeit eng verknüpft mit dem Training der Reaktionsfähigkeit.

Im Folgenden wird eine Trainingsübung vorgestellt, die zur Schulung der Reaktionsfähigkeit infolge eines akustischen Reizes dient. Der Trainer steht dabei auf der Seite oben in der Zeichnung. Er hat in einem Ballkorb ganz viele Bälle. Der Spieler steht mit dem Rücken zum Tennisnetz. Die Übung ist einfach. Sobald der Trainer „Hepp“ ruft, dreht sich der Spieler um und muss auf den Ball, welchen der Trainer einspielt reagieren. Der Trainer spielt den Ball entweder parallel auf die Vorhand ein (1), auf die Mitte ein (2) oder auf die Rückhand ein (3). In allen drei Fällen soll der Spieler in die Vorhandseite spielen. Nach dem Schlag geht er wieder zur Grundlinie zurück, dreht sich um und wartet auf das nächste akustische Signal des Trainers.

Kurzfassung der Übung

• Spieler steht mit dem Rücken zum Netz an der Grundline
• Trainer steht am Balleimer
• Wenn der Trainer das Signal „Hepp“ gibt, spielt er gleichzeitig einen Ball ein, auf den der Spieler reagieren muss

Matthias Bormann

2. März 2014 um 23:22

Koordinationstraining im Tennis

Wissenschaftliche Studien belegen, dass ein Koordinationstraining vor allem im Kindes- und Jugendalter hilfreich ist, um die sportliche Technik schneller und effektiver zu erlernen.

Welche koordinativen Fähigkeiten gibt es?

Einer der renommiertesten Autoren im Bereich Trainingswissenschaften ist Jürgen Weineck. In seinem Buch „Optimales Training“ beschreibt er sieben koordinative Fähigkeiten, welche an den deutschen Universitäten gelehrt werden. Diese sind:

• Reaktionsfähigkeit
• Umstellungsfähigkeit
• Orientierungsfähigkeit
• Rhythmusfähigkeit
• Gleichgewichtsfähigkeit
• Differenzierungsfähigkeit
• Kopplungsfähigkeit

Welche dieser Fähigkeiten wird im Tennis benötigt?

Die Antwort auf diese Frage ist simpel: Alle. Bei nahezu jedem Ballwechsel muss man auf die Aktionen seines Gegners reagieren. Abgesehen von dem Aufschlag, welches der einzige Schlag im Tennis ist, auf den der Gegner keinen Einfluss hat, ist kein weiterer Schlag vorgegeben, sodass ein hohes Maß an Reaktionsfähigkeit benötigt wird.

Die Umstellungsfähigkeit wird dann benötigt, wenn beispielsweise ein Netzroller den normalen Flugweg des Balls stört und man darauf reagieren muss. An der Ausdrucksweise „reagieren muss“ merkt man bereits, dass viele koordinative Fähigkeiten parallel beachtet werden müssen und keine stupide Trennung möglich ist.

Die Orientierungsfähigkeit wird ebenfalls in jeder Situation des Matches gebraucht. Vor jedem Schlag muss man sich neu orientieren bzw. neu zum Ball stellen.

Um die Rhythmusfähigkeit zu erklären, kann man auf den richtigen Schlagrhythmus eingehen. Beispielsweise beim Slice sollte der Schlagrhythmus soweit automatisiert sein, dass dieser Schlag ohne großes Nachdenken verinnerlicht und ständig angewendet werden kann.

Die Gleichgewichtsfähigkeit wird beispielsweise benötigt, wenn ein weiter Ball in die Vorhand erlaufen wird und der Spieler vor allem auf dem Sandplatz zu diesem „hin rutscht“ und diesen zurückschlägt. Nun muss schnellstmöglich eine Position eingenommen werden, um wieder auf den nächsten Schlag des Gegners reagieren zu können.

Die Differenzierungsfähigkeit ist beispielsweise bei der Berechnung eines jeden ankommenden Balls gefragt. Hier muss genau erkannt/ differenziert werden, welche Flugkurve, welche Rotation, welches Tempo und welche Platzierung der Ball hat. Ausgehend davon wird der eigene Schlag geplant.

Die Kopplungsfähigkeit ist genau bei diesem nächsten und allgemein jedem Schlag gemeint. Jedes Teilkörpersegment muss koordiniert werden, damit die Gesamtkörperbewegung „rund“ wird.

Matthias Bormann

13. März 2013 um 10:57

Den Flugball mit der Rückhand trainieren

Wer kennt die Situation im Tennis nicht? Ein Tennisspieler, der sich von der Grundlinie zum Netz bewegt, um den Gegenspieler dann mit einem Flugball zu überraschen.

Dabei gibt es unterschiedliche Ansätze, einen Flugball zu spielen. Der Flugball oder auch Volley genannt, kann sowohl mit der Vorhand als auch mit der Rückhand gespielt werden. Desweiteren besteht die Möglichkeit, den Flugball als Halbvolley (kurz nach der Bodenberührung), als Stopp, mit einem Drive oder in Verbindung eines seitlichen Hechtsprungs zu schlagen.

Flugball-Übungen mit der Rückhand

Eine Partnerübung: Beide Tennisspieler stehen sich ca. 2 Meter, getrennt durch das Netz, gegenüber und spielen sich den Ball wechselseitig als Flugball mit der Rückhand hin und her. Dabei verändern sie langsam die Abstände zueinander. Nachdem sie sich immer weiter, bis hinter die Aufschlaglinie, voneinander entfernen, nähern sie sich wieder durch ein Vorrücken zum Netz an.

• Beide Tennisspieler spielen sich den Ball mit der Rückhand zu, verwenden dabei aber 2 Bälle.

• Beide Spieler führen nach dem Flugballschlag kurze Anschlusshandlungen aus: In die Hocke gehen oder einmal um die eigene Achse drehen. Wichtig hierbei ist, den entgegenkommenden Bällen mit einer kurzen Ausholbewegung in Höhe des ankommenden Balles zu begegnen.

• Ein Spieler postiert sich an der Grundlinie und schlägt die Flugbälle mit Rückhand – der andere Spieler schlägt lange Bälle zurück.

• Beide Spieler halten während des Ballwechsels einen zweiten Ball in der Hand. Nach jedem aktiven Schlag legen sie den Ball auf den Boden ab und nehmen ihn beim nächsten Ballwechsel wieder auf.

Danach kann man Variationen einbauen. Die Bälle werden als Flugball abwechselnd mit Vor- oder Rückhand gespielt. Anschließend nur mit Rückhand – mal cross, mal longline.

Reaktionsübungen und Spielformen

Spieler 1 steht an der Aufschlaglinie, Spieler 2 kurz hinter dem Netz. Nun wirft Spieler 2 in regelmäßigen Abständen Bälle aus der Hand heraus zu Spieler 1, der mit dem Rücken zu ihm steht. Und sich erst dann in Spielrichtung dreht, wenn Spieler 2 ein akustisches Signal abgegeben hat. Gleichzeitig eine sehr gute Übung zur Schulung der Reaktionsfähigkeit.

Eine Abschlussübungsform könnte mit 4 Spielern stattfinden, die sich auf dem Spielfeld in Form eines länglichen Rechteckes einfinden. Es wird nur mit einem Ball gespielt, wobei die Spieler auf der einen Spielhälfte den Flugball nur mit einem Cross-Return spielen. Die auf der Gegenseite befindlichen Spieler schlagen die Flugbälle dagegen nur longline über das Netz.

Kategorie: Technik – Autor: kd
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24. Januar 2013 um 17:29

Verbesserung der Aktionsschnelligkeit

Ein Tennisspieler muss nicht nur schnell auf Bälle reagieren können, sondern sich auch schnell auf diese zu bewegen. Es gibt unterschiedliche Übungen, die Aktionsschnelligkeit eines Tennisspielers zu verbessern.

Skipping, Seilspringen und Fußtapping

Skippings sind kurze schnelle Schrittbewegungen auf der Stelle oder in leichter Vorwärtsbewegung. Das Ziel ist es, bei mittlerem Kniehub eine hohe Schrittgeschwindigkeit zu erreichen. Die Dauer einer Skipping-Sequenz sollte 5-8 Sekunden betragen, in 3-5 Serien eingebunden werden, die jeweils durch Pausen von 1-2 Minuten unterbrochen werden.

Weitere Übungen, die insbesondere die Schritt- und Aktionsgeschwindigkeit verbessern, sind Seilspringen oder das Fußtapping. Die Steuerung beträgt bei Beiden: 5 Sekunden, 3-5 Serien und 1-2 Minuten Pause. Auch vor einem koordinativen Hintergrund kann dann zum Beispiel das Skipping oder Fußtapping mit einem Kurzsprint verbunden werden. Als Beispiel: 2-3 Sekunden Skipping und dann direkt übergehen in einen Kurzsprint von 2-3 Sekunden.

Sprint mit Zugseilwiderstand

Dem Spieler wird ein elastisches Zugseil um die Hüften gelegt, das vom Trainer, der hinter ihm steht, festgehalten wird. Der Tennisspieler versucht nun gegen den Widerstand des vom Trainer gehaltenen Zugseils anzurennen. Nach ein paar Metern beziehungsweise einem bestimmten Zeitintervall lässt der Trainer den Spieler durch loslassen des Seils „frei“ laufen. Die Steuerung sollte hier anfangs 4-6 Sekunden betragen, 3-5 Wiederholungen in 3-5 Serien einbinden und zwischen den Serien 1-3 Minuten Pause belassen.

Zugseilwiderstand mit Zugseilbeschleunigung

Eine ähnliche Übung wie die des Zugseils, nur dass der Spieler nach dem Lösen des Widerstands die gegengesetzte Richtung einschlägt. Das Zugseil sollte für die Übung sehr lang gehalten werden. Der Tennisspieler sprintet gegen den Widerstand des Zugseils, das vom Trainer gehalten wird, los.

Wenn der Spieler eine bestimmte Strecke zurückgelegt hat, dreht er sich in Richtung Trainer und sprintet in die entgegengesetzte Richtung, wobei er bewusst den Effekt der Zugseilverkürzung nutzt, um zu beschleunigen. Steuerung: (4-5 Wiederholungen, 3-5 Serien, 1-3 Minuten Pause).

Alle diese Übungen sind leicht umzusetzen und unterstützen dem Tennisspieler beim Ausbau seiner Schnellkraft, insbesondere seiner Aktionsschnelligkeit.

8. Oktober 2012 um 13:23

Ballprellen mit dem Tennisschläger

Ähnlich wie beim einfachen Ballprellen mit der Hand, kann Selbiges auch mit dem Tennisschläger durchgeführt werden. Die einfachste Ballprallübung mit einem Tennisschläger ist, den Tennisball mit der Vorhand des Tennisschlägers senkrecht nach oben prallen zu lassen und zu versuchen, möglichst viele Ballkontakte auf dem Schläger zu erzielen.

Später kann das Ballprellen mit dem Schläger auch mit der Rückhand und der anderen Hand durchgeführt werden. Wer das Ballprellen gut beherrscht, kann den Tennisball wechselseitig zwischen Schlägerfläche und Schlägerrahmen „tanzen“ lassen.

Kleine Wettkämpfe zum Ballprellen

Um das Ballprellen mit dem Tennisschläger und das damit verbundene Ballgefühl weiter zu verbessern und vor allem Spaß in das Training zu bringen, bieten sich kleine Wettkampfspiele innerhalb der Trainingsgruppe an. So könnte der Tennisspieler gesucht werden, der in einem festgelegten Zeitraum die meisten Schläger-Ball-Kontakte schafft. Ein anderer Anreiz könnte darin liegen, das 2er Spielerteam zu suchen, das beim wechselseitigen Zuspiel in der Luft in einer bestimmten Zeit die meisten Schlägerkontakte erzielt.

Ballprellen gegen den Boden

Um das Ballgefühl sehr facettenreich auszubilden, sollte beim Ballprellen mit dem Tennisschläger der Bodenkontakt mit einbezogen werden. Sehr gut lässt sich das Ballprellen auf der Erde mit dem Schläger als Partnerübung gestalten. So stehen sich zwei Tennisspieler in einem Abstand von 3 – 5 Meter gegenüber – es gibt nur einen Tennisball und einen Tennisschläger. Ein Tennisball wird von Spieler 1 durch einen Bodenkontakt zu Spieler 2 geprellt.

Während der Tennisball auf dem Weg zu Spieler 2 ist, wirft Spieler 1 seinen Tennisschläger dem Ball nach zu Spieler 2 – dieser fängt der Schläger auf und prallt den ankommenden Ball mit dem Tennisschläger zu Spieler 1 zurück, um im Anschluss ebenfalls den Tennisschläger in der Luft zum Partner zu werfen.

Diese Übung kombiniert mehrere Fähigkeiten miteinander. Neben der Schulung des Ball- und Schlägergefühls werden auch koordinative Fähigkeiten verbessert, wie die Reaktions- und Orientierungsfähigkeit.

Ballprellen zwischen zwei Spielern in unterschiedlichen Ausführungen

So könnten die sich gegenüberliegenden Tennisspieler den Ball wechselseitig in der Luft oder am Boden zuspielen. Immer wenn ein Tennisspieler den Ball gespielt hat, muss er sich um seine eigene Körperachse drehen. Eine andere Variante wäre, den Ball mit der linken Vorhand zu stoppen, den Schläger in die andere Hand nehmen und dann mit dieser dem Tennisball zum gegenüberstehenden Partner zurückpassen.

Der Schwierigkeitsgrad könnte weiter erhöht werden, wenn einer der Spieler den ankommenden Ball hinten zwischen den Beinen annehmen muss, den Ball einmal vor sich aufprallen lässt, den Schläger wieder nach vorne führt und den Tennisball im Anschluss zum Partner zurück prellt, der den selben Ablauf vornimmt.