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5. Juli 2014 um 13:55

Biomechanisches Prinzip der Koordination der Teilimpulse

Auch das Prinzip der Koordination der Teilimpulse zählt zu den biomechanischen Prinzipien. Es wirkt stets gemeinsam mit die vier anderen Prinzipien und dient der Verdeutlichung, dass es sich um eine Reihe gleichzeitig bzw. unmittelbar nacheinander ablaufender Bewegungen handelt.

Die kinematische Kette

Bei dem Prinzip der Koordination der Teilimpulse geht es speziell um die zeitliche Erfassung der ablaufenden Bewegungen. Es handelt sich um eine Impulsübertragung über mehrere Teilkörper, die unmittelbar aufeinander folgen. Dies wird als kinematische Kette bezeichnet.

Die kinematische Kette im Tennis

Am Beispiel der Vorhand im Tennis wird nun das Auflösen der Schlagphase von unten nach oben beschrieben. Der Schlag beginnt genau betrachtet bereits im Sprunggelenk, führt anschließend über Unterschenkel, Oberschenkel, Hüfte und über die Schulter bis hin zu Unterarm und Handgelenk. Der Kraftimpuls wird ausgehend vom Sprunggelenk von einem Glied der Kette immer auf das nächste übertragen.

Das Ziel ist es eine möglichst hohe Beschleunigung zu erzielen. Dies kann dadurch erreicht werden, indem der Spieler einen möglichst grossen exzentrischen Krafteinsatz hervorgerufen durch den Druck auf den Boden entwickelt. Anschließend erfolgt ein explosive Abdruck vom Boden, sodass dem exzentrischen Krafteinsatz ein direkter konzentrischer Krafteinsatz folgt.

Wird einer dieser Krafteinsätze vorzeitig oder zu spät auf das nächste Glied der Kette übertragen, so kommt es zu einer koordinativen Störung der kinematischen Kette und die Bewegung wirkt nicht mehr „rund“.

Autor: Matthias Bormann

5. Juni 2014 um 13:53

Biomechanisches Prinzip der Anfangskraft

Das Prinzip der Anfangskraft zählt zu den biomechanischen Prinzipien, von denen es fünf Stück gibt. Es dient der Schlagvorbereitung.

Vordehnung

Das Ziel ist es in vielen Fällen eine möglichst große Kraftwirkung in der Schlagbewegung zu erzielen. Der Vordehnungsprozess der während der jeweiligen Schlagtechnik erforderlichen Muskulatur ist dafür unerlässlich. Wissenschaftlich betrachtet sollte der Muskel über seine Ruhelänge hinaus verlängert werden. Dies bis etwa unterhalt des Dehnungsmaximums, um eine optimale Energiespeicherung zu gewährleisten.

Vordehnung am Beispiel der Vorhand Schlagtechnik

Bei der offenen Schlagstellung bei der Ausführung der Vorhand im Tennis wird die Vordehnung von oben nach unten eingeleitet. Diese beginnt mit der Drehung der Schulterachse. Als nächstes führt sie weiter über den Rumpf, zum Oberschenkel, zum Unterschenkel und schließlich zum Sprunggelenk.

Diese Reihenfolge wird auch als kinematische Kette bezeichnet. Die Abstimmung der dabei erforderlichen Einzelbewegungen beeinflusst direkt die Qualität des stattfindenden Schlages.

Der Vordehnung schließt sich eine Muskelkontraktion an. Je besser die Vordehnung und die sich anschließende Muskelkontraktion abgestimmt sind, umso ökonomischer läuft die Bewegung ab und umso effektiver wird die bei der Vordehnung gespeicherte Energie in den Tennisschlag weitergeleitet.

Autor: Matthias Bormann

10. September 2013 um 10:01

Die beteiligte Muskulatur bei Aufschlägen und Überkopfschlägen

Mit dem Aufschlag ist es möglich bei guter Vorbereitung 50 % aller Punkte für sich zu verzeichnen. Es ist möglich das Spiel damit zu lenken, da die Reaktion des Gegners auf dem Aufschlag stark abhängig ist von der mitgegebenen Rotation, Platzierung und dem Tempo.

Schlagausführung

Die Ausführung dieses Schlages ähnelt vor allem im Schwungablauf den Überkopfschlägen, sodass sie gemeinsam mit dem Aufschlag behandelt werden. Neben einem Training der Muskel- und Explosivkraft, sind die Komponenten Beweglichkeit und Koordination für einen effektiven Aufschlag und Überkopfschlag wichtig.

Die beiden effektivsten Aufschläge sind der Foot-Up und der Foot-Back. Bei dem erstgenannten Aufschlag zieht der Spieler während der Ballwurf- und Ausholphase das hintere Bein nach vorn. Beim Foot-Back-Aufschlag bleibt das hintere Bein hinten stehen. Beide Aufschlagarten sind erlaubt. Es obliegt den persönlichen Vorlieben für welchen Schlag man sich entscheidet. Bei der Ausholphase wird der Ball möglichst gerade nach oben geworfen. Es wird mit den Armen Energie aufgenommen und der Schläger während der Schlagphase beschleunigt und die Energie beim Ballkontakt freigelassen. Bei der Ausschwungphase wirken die Muskeln exzentrisch, sie bremsen die Bewegung des Ober- und Unterkörpers ab.

Die kinematische Kette beim Aufschlag

Wie bei den bereits beschriebenen Schlagtechniken handelt es sich auch beim Aufschlag um eine Summation der Kräfte, welche durch die Muskeln übertragen werden. Es erfolgt eine Beugung des Knies, wodurch die Bodenreaktionskraft aufgenommen wird. Der Unterkörper wird sozusagen aufgeladen. Dabei kontrahieren die Muskeln Wadenmuskel, der Schollenmuskel, der Quadrizeps, die Gesäßmuskeln und die Hüftrotatoren, sodass die Kraft in die Beine eingeleitet wird. Durch die Gegendrehung des Oberkörpers wird weitere Energie aufgenommen, die in der Schlagphase abgegeben wird. Die Rumpfdrehung unterstützt durch alle Bauchmuskeln und die Rumpfstreckmuskulatur diesen Vorgang.

Weitere beteiligte Muskeln

Bei der Schulterrotation beim Anheben des Armens wirken die Rumpfstrecker und die Bauchmuskulatur konzentrisch und die Rumpfrotatoren exzentrisch. Bei der sich anschließenden Armbeugung wirken der Untergretenmuskel, der kleine Rundmuskel, der Unterschulterblattmuskel, der Bizeps, die Handgelenkstrecker und der große Brustmuskel mit. Die darauf folgende konzentrische Kontraktion der Hauptmuskeln des Schlagarms und der Schulter liefern die meiste Energie für einen harten Schlag. Für die Beschleunigung des Oberarms helfen die vorderen Brust- und Rumpfmuskeln.

Die Bewegung bremsen die rückseitigen Muskeln sowie die hinteren Oberschenkelmuskeln. Die Streckung nach oben sowie die Vorwärtsbewegung des Oberarms erfolgen durch die Kontraktion von großem Brustmuskel, dem vorderen Deltamuskel und dem Trizeps. Um den Ellenbogen zu strecken arbeiten der Trizeps konzentrisch und der Bizeps exzentrisch. Die Schulterinnenrotatoren werden durch den großen Rückenmuskel, den Unterschulterblattmuskel und den Einwärtsdreher aktiviert. Um das Handgelenk zur Flexion zu bringen, wird der Handgelenkstrecker konzentrisch kontrahiert.

Den Schlusspunkt des Aufschlags bildet die Landephase. Hierbei bremsen der zweiköpfige Wadenmuskel, der Schollenmuskel, der Quadrizeps und die Bauchmuskeln den Oberkörper. Der Rumpf wird durch die Rückenstreckmuskeln und die Bauchmuskeln gedreht. Der Oberarm wird von dem Untergrätenmuskel, dem kleinen Rundmuskel, dem Trapezmuskel, dem Handgelenkstrecker und dem Auswärtsdreher des Unterams gebremst.