30. April 2014 um 13:43
Nachdem im vorangegangenen Artikel auf die Schlagtechnik beim VH Topspin im Tennis eingegangen wurde, soll es nun um konkrete Trainingsübungen gehen.
Balleimertraining für den VH Topspin
Die sichere Anwendung einer Schlagtechnik ist nur durch ein permanentes, solides und professionelles Training möglich. Auch für den Vorhand Topspin bietet es sich vor allem an auf das Balleimertraining zurückzugreifen. Der Trainer stellt sich hierzu neben einen Korb, der mit Tennisbällen gefüllt ist und spielt nach und nach Bälle ein.
Dies am besten zu Beginn auf ein- und den gleichen Punkt. So muss der Übende sich nur auf die Technik konzentrieren und braucht sich keinen Kopf über die Beinarbeit machen. Trainer, die diese Form des Einzeltrainings häufig einsetzen verzeichnen oftmals den größten Erfolg. Es ist gut möglich 3 oder gar 4 Spieler mit dieser Trainingsform zu beschäftigen.
Vorhand Topspin in Bewegung
Um den Vorhand Topspin aus der Bewegung heraus trainieren zu können, kann man entweder auf ein Partnertraining, oder auf eine Abwandlung des oben beschriebenen Balleimertrainings zurückgreifen. Die folgende Trainingsübung bezieht sich auf das Balleimertraining.
Es finden sich drei zu trainierende Spieler und ein Trainer, der sich mit einem Ballkorb und vielen Tennisbällen bewaffnet hat auf dem Tennisplatz ein. Ein Spieler spielt die vom Trainer eingespielten Bälle immer diagonal auf das gegnerische Feld und die anderen Beiden Übenden sammeln die Bälle. Der Trainer spielt immer abwechselnd einen Ball in die Vorhand (1) und einen Ball auf die Mitte (2) des Tennisplatzes. Der Übende Spieler (Zeichnung A) spielt jeden Ball sicher diagonal und achtet besonders auf seine Beinarbeit und auf den sicheren Stand beim Schlag. Die Übung wird von jedem Spieler solange durchgeführt, bis 20 Bälle geschlagen wurden. Danach erfolgt ein Wechsel.
Kurzbeschreibung Balleimertraining mit Beinarbeit
• 3 Spieler und 1 Trainer üben gemeinsam
• 1 Spieler spielt die Bälle des Trainers, 2 Spieler sammeln sie auf
• Trainer spielt abwechselnd einen Ball in die VH (1) und einen Ball auf die Mitte (2)
• Nach 20 Balleinspielen wechseln die Spieler ihre Aufgaben
16. Dezember 2013 um 23:17
Nachdem in Teil 1 der Textserie zu „Übungsreihen im Balleimertraining“ lange Traineranspiele besprochen wurden, sollen nun weitere Anspielvarianten vorgestellt werden.
Training der Variation der Länge
Entsprechend der Zeichnung hat der Trainer auch die Möglichkeit kurz (1), halblang (2) oder lang (3) anzuspielen. Auch diese Variation der Anspiele kommt im normalen Spiel häufig vor und auch da ist eine saubere Technikausführung von Vorteil.
Um diese zu trainieren ist das Balleimertraining wieder die beste Möglichkeit. Auch das reine Netzspiel lässt sich mittels Balleimertraining trainieren. Hierzu spielt der Trainer die Bälle einfach immer auf Position 1. Weitere Möglichkeiten unabhängig von der Zeichnung wären dann Anspiele, die über die gesamte breite des Netzes variiert werden. Dem Balleimertraining sind in der Tat kaum Grenzen gesetzt.
Techniktraining mit Koordinationstraining kombinieren
Übrigens ist es nach neuesten Erkenntnissen erwiesen, dass ein Techniktraining in Kombination mit Einflüssen aus dem Bereich des Koordinationstrainings dazu führt, dass die Technik schneller erlernt werden kann und der Erinnerungswert an die Übung und die dabei erlernte/ verbesserte Technik steigt.
Eine Möglichkeit ist z.B. dass der Schützling während des Balleimertrainings einen Luftballon der schwachen Hand seitlich neben sich hält. Während des Schlages muss er gleichzeitig auf die Stellung des Luftballons achten. Durch diese mentale Erschwernis durchläuft er auch die einzelnen Schritte der Schlagausführung in Gedanken noch mal und verlässt sich nicht ausschließlich auf den erlernten und automatisierten Bewegungsablauf.
Trainingsdauer sinnvoll dosieren
Das Training mit Balleimer ist effektiver, da die Belastungsintensität höher ist, als bei Partnerübungen. Die Gründe dafür sind zum Beispiel, dass man sich bei Partnerübungen ständig bücken muss, um einen nicht getroffenen Ball aufzuheben. Auch Fehler in der Schlagausführung des Trainingspartners fallen nicht mehr ins Gewicht, da der Trainer – bei guter Qualifikation und gutem Ballgefühl – die Bälle sehr präzise zuspielt.
Es sollten nicht zu viele Bälle eingespielt werden. Dies ist so, weil u. a. die Konzentration im Laufe der gespielten Bälle sinkt. Des Weiteren ist aus der Trainingswissenschaft bekannt, dass ein Schnelligkeitstraining (welches sich in Form von Balleimertraining anbietet) nur dann effektiv ist, wenn der Trainierende vollkommen ausgeruht mit maximaler Intensität und Motivation übt.
Dies wäre bei zu langer Trainingsdauer nicht der Fall. Die Empfehlungen sehen daher ca. 10 Balleinspiele bzw. nicht mehr als 30 Sekunden Übungsdauer vor. Nach einer kurzen Pause (in dieser können die Bälle gesammelt werden) wird dann die Übung erneut ausgeführt.
9. Dezember 2013 um 23:07
Das Balleimertraining lässt sich auf alle Bereiche des Trainings anpassen und zählt zu den effektivsten Trainingsmethoden überhaupt, da der Trainer stets Korrekturen bei der Schlagausführung und Beinarbeit machen kann.
Das Spiel auf einen vorgegebenen Punkt
Das folgende Schema zeigt, wie ein Balleimertraining aussehen kann. Anhand der Nummerierung lässt es sich auf verschiedene Übungsvarianten anpassen.
Die erste vorgestellte Trainingsform mit Ballkorb eignet sich besonders für das Techniktraining. Der Trainer spielt dazu ca. 10 Bälle auf die Position 3. Der Übende steht in der Nähe dieses Anspielpunktes und schlägt die ankommenden Bälle alle cross zurück. Der Trainer gibt gewisse Vorgaben, wie beispielsweise, dass der Schützling sehr sicher schlagen soll und wenige Fehler machen soll. Dabei achtet er besonders auf eine saubere Ausführung der Schlagtechnik.
Weitere Möglichkeiten des Trainings auf einen einzigen vorgegebenen Punkt, sind die Variation der Schlagtechnik. So kann Topspin, Slice oder sonstiges trainiert werden und der Trainer gibt permanent Hinweise zur Technikverbesserung. So ist ein Techniktraining viel effektiver, als in der Form von Partnerübungen, da der Trainer beim Balleimertraining die geschlagenen Bälle besser platzieren kann und direkt Korrekturen bei der Schlagtechnik vorgeben kann.
Das Spiel auf mehrere vorgegebene Punkte
Das oben zu sehende Schema zeigt die Anspielpunkte 1, 2 und 3. Selbstverständlich kann der Trainer diese ebenfalls anspielen, sodass sein Schützling nicht nur auf die Schlagtechnik, sondern auch auf die Beinarbeit achten muss. Ein beliebtes Schema ist z.B. die Schlagfolge 3, 2, 1. Vor jedem dieser Schläge muss sich der Übende neu positionieren, um die optimale Stellung zum Ball zu haben.
Wenn der Trainer die Bälle langsam einspielt, kann der Trainierende an den Feinheiten der Beinarbeit arbeiten. Das Ziel ist es dann die Technik zu verbessern. Spielt der Trainer die drei vorgegebenen Punkte schnell an, so handelt sich es um ein Training der Schnelligkeit. Jetzt rückt die Beinarbeitstechnik etwas in den Hintergrund, da der Trainierende sich aufgrund der Dynamik, der Schnelligkeit des Zuspiels nur noch darauf konzentrieren kann, dass er schnellstmöglich richtig zum Ball steht.
Die erlernte Technik wird nach einem eingespeicherten Bewegungsmuster abgerufen ohne, dass er über Details der Lauftechnik nachdenkt.
2. Dezember 2013 um 23:04
Balleimer- oder auch Ballkorbtraining, je nachdem wie man das Behältnis aus dem die Bälle entnommen werden nennen will, ist die effektivste Trainingsform im Tennis überhaupt.
Ablauf des Balleimertrainings
Zunächst wird ein Ballkorb benötigt. In diesem Korb sind möglichst viele Bälle verstaut, die der Trainer auf einer angenehmen Arbeitshöhe entnehmen kann. Falls keine Gerätschaften extra dafür vorhanden sind, sollte beispielsweise eine Bank oder ein weiterer Korb als Erhöhung umfunktioniert werden, damit sich der Trainer nicht ständig bücken muss. Mit einem Tennisschläger steht der Trainer neben dem Balleimer (Platzierung in der Nähe oder auf dem Tennisfeld).
Der Schützling des Trainers steht auf der gegenüber liegenden Seite auf dem Tennisfeld. Auf diese Position wird im einfachsten Fall der Ball eingespielt. Der Spieler schlägt den Ball auf das Tennisfeld, ohne dass ein Übungspartner diesen zurückschlägt. Der Trainer kann sehr viele Bälle in unterschiedlichem Rhythmus einspielen und hat so die Möglichkeit parallel Schlagtechniken zu korrigieren und Übungstipps zu geben.
Trainingsvarianten beim Balleimertraining
Balleimertraining ist im Einzel- und im Gruppentraining effektiv. Beim Einzeltraining werden aus dem Ballkorb i.d.R. so viele Bälle eingespielt, bis dieser komplett gelehrt ist. Anschließend sammelt der Schützling die Bälle auf und bringt sie zurück in den Korb.
Im Gruppentraining bietet sich eine Anzahl von 3 Personen an, die trainieren. Der Trainer spielt die Tennisbälle ein, Spieler A schlägt die Bälle in das gegenüber liegende Feld und Spieler B und C sammeln die Bälle direkt nach dem Schlag von Spieler A ein. Bei dieser Trainingsform sollte darauf geachtet werden, dass kein Teilnehmer benachteiligt wird. Entweder die Trainingsdauer wird durch eine Zeitangabe begrenzt oder durch die Anzahl geschlagener Bälle.
25. November 2013 um 22:59
Eines der wichtigsten konditionellen Fähigkeiten im Tennis ist die Schnelligkeit. Wenn der Ball des Gegners nicht erlaufen werden kann, bringt die beste zuvor erlernte Schlagtechnik nichts.
Partnerübung mit passivem Zuspiel
Bei der folgenden Übung spielt Spieler 1(oben) jeden Ball mit der Vorhand. Spieler 2 (unten) erläuft die gespielten Bälle, versucht sie mit einer sauberen Schlagtechnik zurückzuspielen, um dann schnellstmöglich wieder zur nächsten Anspielstation zu laufen. Die Schläge sollten zu Beginn nicht zu schnell und hart gespielt werden. Es geht wie die Überschrift verrät darum die Schnelligkeit zu trainieren. Soweit die Theorie. Wie sieht der Ablauf der Übung aus, die zu den besten Partnerübungen zur Förderung der Antritts- und Aktionsschnelligkeit im Tennis gehört.
Ablauf der Schnelligkeitsübung
Die Struktur der Übung ist so aufgebaut, dass Spieler 1 die Übung macht, er also viel laufen muss und Spieler 2 die Bälle passiv verteilt. In der Zeichnung ist mit roten gestrichelten Linien der Beginn der Übung – ein Aufschlag von Spieler 1 (oben) gekennzeichnet. Spieler 2 hat die Aufgabe diesen Aufschlag zu returnieren – dies longline. Dort beginnt die eigentliche Übung:
• Spieler 1 spielt mit RH longline (Zeichnung: 1)
• Spieler 2 spielt mit der VH longline zurück
• Spieler 1 stellt sich auf die VH um und spielt wiederum longline zurück (Zeichnung: 1)
• Spieler 2 spielt diesen Ball weit in die VH von Spieler 1, also cross
• Spieler 1 spielt diesen Ball wieder cross zurück (2)
Möglichkeiten die Übung zu variieren
Auch bei dieser Übung gibt es viele Varianten, um bei der gleichen Übung Abwechslung in den Trainingsbetrieb zu bringen. Einige davon werden nun stichpunktartig zusammengefasst:
• Variation der Schlagtechnik (Topspin, Slice, Grundschlag, harter Schuss)
• Variation der Länge (Spielfeld vergrößern)
• Verschiebung des Schlages (2) auf die Mitte des Tennisfelds = Verkleinerung des Spielfelds
• Übung als Endlosübung (das Schema wird solange weiter gespielt, bis ein Fehler geschieht)
• Einbauen eines Endschlag, beispielsweise in Form des Schlages Nr. 2
18. November 2013 um 22:30
Zunächst wollen wir der Frage nachgehen, was Schematraining überhaupt bedeutet. Unter der Vorgabe des Trainers, oder auch der Übungspartner, die sich selbst eine gewisse Bewegungs- bzw. Schlagfolge vorgeben wird ein klar definierter Bewegungsablauf trainiert.
Schematisches Training als Partnerübung
Beim Schematraining mit einem Übungspartner gibt es zwei Varianten. Entweder beide Spieler haben die Aufgabe einen gewissen Bewegungsablauf durchzuführen, der sich ähnelt (z.B. beide Spieler spielen VH Grundschlag), oder ein Übungspartner spielt eher passiv und bekommt alle Bälle z.B. immer in die Vorhand gespielt. Übungspartner 2 muss die von Spieler 1 gespielten Bälle, die dann nicht nur in die Vorhand gespielt werden, sondern entsprechend des vorgegebenen Schemas gespielt werden, erlaufen und zurückschlagen.
Eine sehr beliebte Übungsform, bei der beide Spieler den nahezu gleichen Bewegungsablauf vollziehen müssen, ist die sogenannte Acht. Weitere Bezeichnungen sind Briefübung oder Hosenträger. Die Beschreibung ist simpel. Spieler 1, der in dem Fall oben steht, macht einen Aufschlag „Cross“ von der Vorhand in die Vorhand seines Spielpartners. Danach beginnt das Schema, welches immer gleich abläuft. Spieler 2 spielt longline, also parallel und Spieler 1 spielt diagonal, also Cross (siehe Zeichnung).
Diese Übung lässt sich unendlich lange durchführen und beide Übungspartner können sowohl an ihrer Beinarbeit, als auch an ihrer Schlagtechnik arbeiten. Am besten steht ein Trainer in unmittelbarer Nähe zum Spielfeld und korrigiert Fehler in der Beinarbeits- und Schlagtechnik.
Abwandlung der Übungsform „Hosenträger“
Die gängigste Übungsabwandlung ist, dass die Rollen tauschen. Dies bedeutet simpel, dass Spieler 2 (Zeichnung unten) den Aufschlag macht und Spieler 1 (oben) nur longline spielt. Im Gegenzug spielt Spieler 2 nun jeden Ball cross.
Weitere Methoden sind beispielsweise, dass andere Schlagtechniken angewendet werden. So wäre eine Variation, dass Spieler 1 immer Topspin spielt und Spieler 2 den geraden Grundschlag anwendet. Auch das Spielen der Übung mit der Schlagtechnik Slice ist als Sicherheitsübung möglich und gut, um diesen Schlag zu üben.
Möglichkeiten der Übungsvariation ergeben sich aus einer Vergrößerung oder Verkleinerung des Spielfelds. Gerade im Kinder- und Jugendbereich bringt ein Spiel auf kurzer Distanz – sprich in Netznähe dieser Übung oftmals Freude. Auch die Erweiterung des Spielsfelds auf die Größe des Doppelspielfeldes bringt Vorteile, beispielsweise, wenn die Schützlinge eher lauffaul sind und sie zu mehr Beinarbeit angeregt werden sollen.