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2. März 2014 um 23:22

Koordinationstraining im Tennis

Wissenschaftliche Studien belegen, dass ein Koordinationstraining vor allem im Kindes- und Jugendalter hilfreich ist, um die sportliche Technik schneller und effektiver zu erlernen.

Welche koordinativen Fähigkeiten gibt es?

Einer der renommiertesten Autoren im Bereich Trainingswissenschaften ist Jürgen Weineck. In seinem Buch „Optimales Training“ beschreibt er sieben koordinative Fähigkeiten, welche an den deutschen Universitäten gelehrt werden. Diese sind:

• Reaktionsfähigkeit
• Umstellungsfähigkeit
• Orientierungsfähigkeit
• Rhythmusfähigkeit
• Gleichgewichtsfähigkeit
• Differenzierungsfähigkeit
• Kopplungsfähigkeit

Welche dieser Fähigkeiten wird im Tennis benötigt?

Die Antwort auf diese Frage ist simpel: Alle. Bei nahezu jedem Ballwechsel muss man auf die Aktionen seines Gegners reagieren. Abgesehen von dem Aufschlag, welches der einzige Schlag im Tennis ist, auf den der Gegner keinen Einfluss hat, ist kein weiterer Schlag vorgegeben, sodass ein hohes Maß an Reaktionsfähigkeit benötigt wird.

Die Umstellungsfähigkeit wird dann benötigt, wenn beispielsweise ein Netzroller den normalen Flugweg des Balls stört und man darauf reagieren muss. An der Ausdrucksweise „reagieren muss“ merkt man bereits, dass viele koordinative Fähigkeiten parallel beachtet werden müssen und keine stupide Trennung möglich ist.

Die Orientierungsfähigkeit wird ebenfalls in jeder Situation des Matches gebraucht. Vor jedem Schlag muss man sich neu orientieren bzw. neu zum Ball stellen.

Um die Rhythmusfähigkeit zu erklären, kann man auf den richtigen Schlagrhythmus eingehen. Beispielsweise beim Slice sollte der Schlagrhythmus soweit automatisiert sein, dass dieser Schlag ohne großes Nachdenken verinnerlicht und ständig angewendet werden kann.

Die Gleichgewichtsfähigkeit wird beispielsweise benötigt, wenn ein weiter Ball in die Vorhand erlaufen wird und der Spieler vor allem auf dem Sandplatz zu diesem „hin rutscht“ und diesen zurückschlägt. Nun muss schnellstmöglich eine Position eingenommen werden, um wieder auf den nächsten Schlag des Gegners reagieren zu können.

Die Differenzierungsfähigkeit ist beispielsweise bei der Berechnung eines jeden ankommenden Balls gefragt. Hier muss genau erkannt/ differenziert werden, welche Flugkurve, welche Rotation, welches Tempo und welche Platzierung der Ball hat. Ausgehend davon wird der eigene Schlag geplant.

Die Kopplungsfähigkeit ist genau bei diesem nächsten und allgemein jedem Schlag gemeint. Jedes Teilkörpersegment muss koordiniert werden, damit die Gesamtkörperbewegung „rund“ wird.

Matthias Bormann