7. November 2014 um 14:21
Die Schlägerblattstellung ist ein Indiz für die Erkennung der Richtung in die ein Schlag geht. Die nächste Übung soll die Wahrnehmung der Stellung des Schlägerblattes schulen.
Vorhand oder Rückhand
Bei der folgenden Partnerübung sollten möglichst zwei gleichstarke Tennisspieler zusammenspielen. Spieler 1 spielt jeden Ball auf die Vorhand von Spieler 2. Dieser entscheidet nach jedem gespielten Ball aufs Neue, in welche Richtung er diesen spielt. Nach der Devise „Entweder in die Vorhand, oder in die Rückhand“ entscheidet er stets darüber, in welche Richtung sein Trainingspartner „gejagt“ wird.
Dies trainiert zum Einen die Antizipation, zum anderen die Reaktionsfähigkeit. Spieler 2 kann zudem versuchen die Richtung des gespielten Balls möglichst lange geheim zu halten. Dazu kann er versuchen den Richtungswechsel nur mit Arm und Schläger bzw. Schlägerblatt einzuleiten. Dies ist eine Möglichkeit eine Finte bzw. eine Art versteckten Richtungswechsel zu spielen.
Generell gibt es zwei Möglichkeiten, um parallel zu spielen. Möglichkeit eins ist es dabei seinen rechten Fuß (Beschreibung aus Sicht eines Rechtshänders) ein Stück nach hinten, zu nehmen. Dadurch wird der passende Winkel des gesamten Körpers erreicht. Die zweite Möglichkeit besteht darin, dies durch eine Neigung des Arms bzw. des Handgelenks zu realisieren. Dabei bleiben die Füße auf der gleichen Stelle, wie wenn diagonal gespielt wird.
Zielstellung und Nutzen
Das frühzeitige Erkennen von Richtungswechseln ist entscheidend, um auf gegnerische Finten reagieren zu können. Es kommt sehr häufig vor, dass ein Duell, egal, ob mit der Vorhand oder mit der Rückhand durch einen parallelen Ball entschieden wird.
Der longline gespielte Ball muss dann nicht mal zwingend schnell, sondern nur im richtigen Moment und gut platziert gespielt werden. Oft ist nicht der longline gespielte Ball zu gut, sondern nur die Antizipation dessen zu schlecht.
Autor: Matthias Bormann
30. Oktober 2014 um 14:06
Die folgende Übung trainiert wieder die Antizipationsfähigkeit im Tennis. Dabei geht es primär darum die Schlagtechnik des Gegners zu erkennen und schließlich darauf zu reagieren.
Topspin oder gerader Schlag (ohne Schnitt)
Wie die Überschrift bereits verrät, wird entweder Topspin oder ein gerader Schlag gespielt.
Es spielen zwei Trainingspartner zusammen. Einer der beiden wird ausgewählt. Er spielt jeden Ball entweder als Topspin oder als geraden, schnittlosen Ball.
Die gewählte Schlagtechnik soll von seinem Trainingspartner erkannt werden. Um zu beweisen, dass die Schlagtechnik richtig antizipiert bzw. erkannt wurde, gibt es verschiedene Varianten, um die Übung durchzuführen.
Zum einen ist es möglich, ganz simpel dieses anzusagen. Spieler 1 schlägt Topspin, Spieler 2 ruft ihm ein Stichwort zu. Zum Beispiel „Top“. Das wird zwar nach einer Weile langweilig, aber man kommt miteinander während des Trainings ins Gespräch.
Die nächste Variante ist, auf den gespielten Ball in einer gewissen Art zu reagieren. Zum Beispiel immer dann, wenn Spieler 1 Topspin spielte, muss Spieler 2 parallel spielen. Wird ein Ball von Spieler 1 als schnittloser, gerader Schlag gespielt, so muss diagonal gespielt werden. Auf diese Art und Weise müssen beide Spieler immer auf der Hut sein und die Konzentration hoch halten.
Ziel der Übung
Das Ziel der Übung ist es ein Auge für den gespielten Schnitt des Gegners zu bekommen. Viele erkennen diesen erst, wenn es zu spät ist, wenn der Ball bereits auf dem Rasen/ Sand aufgekommen ist.
Für diejenigen, denen es schwer fällt den Schnitt des Gegners einzuschätzen, ist es hilfreich auf den Schläger ihrer Kontrahenten zu schauen. Wenn der Fokus der Übung darauf gesetzt wird, trainiert die Übung die Antizipation als eine Möglichkeit, Probleme bei der Erkennung von Schnitt zu bewältigen.
Generell ist die Reaktion auf den gespielten Schnitt des Gegners zu schulen immer wichtig. Nicht wenige unterschätzen diesen und halten das Schlägerblatt zu offen oder geschlossen und machen dadurch Fehler beim Rückschlag.
Autor: Matthias Bormann
24. Oktober 2014 um 14:06
Tennis ist eine Sportart, bei der es oft darauf ankommt zu ahnen, was der Gegner macht. Die sog. Antizipationsfähigkeit ist bei dem einen gut ausgeprägt, der andere benötigt hierfür einiges an Übung. Sie ist definitiv trainierbar.
Antizipationsfähigkeit trainieren
Es gibt zahlreiche Übungen, bei denen die Antizipationsfähigkeit trainiert werden kann. Es ist durchaus sinnvoll ein derartiges Training beispielsweise während der Erwärmung mit einzubauen.
Beispiel 1: Vorahnung – Einschätzung von Ballflugkurven
Egal in welcher Ballsportart, mit welcher Ballgröße – die Flugbahn des Balls einzuschätzen ist eine grundlegende koordinative Fähigkeit, die trainiert werden sollte. Bei dem folgenden Beispiel müssen zwei Trainingspartner zusammen sein.
Einer wirft den Ball senkrecht nach oben. Kurz nach dem Abwurf oder am Scheitelpunkt, macht er die Augen zu. Die Aufgabe besteht darin, zu antizipieren, wann der Ball den Boden erreicht hat. Genau zu dem Zeitpunkt soll er ein akustisches Signal von sich geben. Der Sparringspartner überprüft, ob die Aufgabe gelöst wurde und begleitet ihn bei Verbesserungen.
Beispiel 2: Aufschlag – Schnitt antizipieren
Es üben wieder zwei Personen zusammen. Der Aufschläger wählt bewusst langsame Aufschläge. Diese werden allerdings vom Schnitt her variiert. Slice, Kick usw.
Der Rückschläger lässt solange die Augen zu, bis der Ballabsprung vom Schläger zu hören ist.
Slice oder Stoppball
Bei jedem Ballwechsel hat der Tennisspieler die Möglichkeit zwischen mehreren Schlagarten zu entscheiden. Je nach taktischer Situation wird dann Slice, Topspin oder ein Stoppball gespielt. In der Regel sollte man den Gegner so oft wie möglich unter Druck setzen. Zahlreiche Situationen erlauben auch Stoppbälle als gute Alternative. Diese zu antizipieren wird bei der folgenden Übung trainiert.
Nach einem Aufschlag in die Rückhand (Übung erklärt aus Sicht von zwei Rechtshändern) spielen beide Partner Slice mit der Rückhand. Je nach Situation entscheidet einer der beiden beliebig, wann ein Stoppball gesetzt wird.
Ziel der Übung:
Erkennung der verschiedenen Schlagarten aus dem Augenwinkel
Verbesserung der Antizipationsfähigkeit
Parallel: Training der Reaktionsfähigkeit
Autor: Matthias Bormann
17. Oktober 2014 um 09:13
Wahlreaktionen im Tennis können sich zum Einen auf die Schlagart (Topspin, Slice) beziehen, zum Anderen auch auf die Platzierung, welche vom agierenden Spieler gewählt wird (in VH oder in RH spielen).
Schlagart variieren
Je variabler ein Tennisspieler agiert, umso effektiver wird sein Spiel. Durch eine häufige Variation der Schläge, z.B. durch Spin und Tempovariation kann sich der Gegner schlecht auf ein immer wiederkehrendes Schema einstellen.
Dies kann auch trainiert werden. Zum Beispiel indem beim Spiel Cross Cross ein Trainingspartner passiv spielt und der zweite bewusst einmal schnittlos und einmal Topspin im Wechsel spielt. Variationen sind bei dieser Übung mit allen Schlagtechniken möglich.
Kein Ball kommt auf die gleiche Stelle im Punktspiel
Das im Punktspiel jeder versucht seinen Kontrahenten auszuspielen ist allen bekannt. Jedoch ist es die Kunst diverse Schläge des Gegners zu ahnen (Antizipation) oder auch als agierender Spieler möglichst ohne nachdenken zu müssen, den Gegner gezielt auszuspielen.
Um dies zu verinnerlichen werden diverse Bewegungsmuster einstudiert, welche in Trainingsübungen eingebaut werden können. Ein Beispiel für eine taktische Maßnahme, die viele unbewusst anwenden ist es den gegnerischen Spieler weit auf die Rückhand nach außen zu treiben. Durch zwei oder mehrere gut platzierte Bälle weit nach außen, wird dieser zur Seite gedrängt. Im Anschluss wird weit in die Vorhand gespielt. Diesen Ball können die wenigsten so hart und platziert zurückspielen, dass der Punktgewinn noch möglich ist.
Die Artikel in den folgenden Wochen zielen darauf ab, dass diese und ähnliche Wahlreaktionen einstudiert werden. Das Antizipation bewusst trainiert wird und das eine Bewegungsabwandlung (z.B. im letzten Moment gegen die Laufrichtung spielen) einstudiert werden.
Autor: Matthias Bormann
23. April 2014 um 13:43
Der Vorhand Topspin zählt zu den Sicherheitsschlägen im Tennis. Er wird häufig auch eingesetzt, um einen direkten Punkt zu erzielen, wobei bei dieser Variante darauf geachtet werden muss, dass der Schlag deutlich schneller und härter ausgeführt werden muss.
Vorhand Topspin – Die Schlagtechnik
Jeder Tennisspieler spielt seine Vorhand individuell. Schaut man sich einen Rafael Nadal und einen Pete Sampras an, dann erkennt man bei der Videoanalyse, dass die Schlagausführung beider Spieler völlig unterschiedlich ist. Einige Grundzüge sind jedoch bei beiden erkennbar und werden auch von erfahrenen Lizenztrainern so gelehrt.
So beginnt jeder Vorhand Topspin Schlag mit einer Schleife während der Ausholbewegung, die möglichst „rund“ verlaufen sollte. Die Bewegung geht stets von unten nach oben, stoppt an keinem Punkt und wird flüssig durchgeführt. Der Bewegungsimpuls kommt aus dem Handgelenk und dem Arm, wobei die Bedeutung des Armes deutlich höher ist. Betrachtet man den Oberkörper, so bleibt dieser stabil und bildet somit eine solide Basis für die Schlagtechnik. Das Ende des Schlages ist unmittelbar über der Schulter. Der Schläger wird schließlich in Richtung Hüfte ausgeschwungen.
Erst stehen, dann schlagen
Die Theorie der Ausführung der Technik ist das Eine, das Andere ist die Praxis im Spiel. Im Punktspiel ist der Gegner natürlich gewillt, uns so anzuspielen, dass wir laufen
müssen und somit beim Schlag möglichst in Bewegung sind. Die Technik wird allerdings umso leichter ausführbar, je sicherer der Bodenkontakt ist. Es gilt der Grundsatz „erst stehen, dann schlagen“.
Dies hat zur Folge, dass der Oberkörper ruhig und stabil steht. Bei dieser Vorraussetzung ist ein optimaler Schlag möglich. Doch wie kommt man zum korrekten Stand? Natürlich, durch Beinarbeit!
Um eine optimale Beinarbeit zu gewährleisten, muss der gesamte Körper mitspielen. Der gegnerische Schlag muss möglichst gut antizipiert werden und man muss schnellstmöglich in die Position laufen, in der später der Schlag ausgeführt werden soll.
Um den Vorhand Topspin zu trainieren, eignen sich eine Vielzahl verschiedener Trainingsübungen. Auf diese wird im nächsten Artikel eingegangen.
Autor: Matthias Bormann