12. Juni 2014 um 13:54
Das Prinzip der Gegenwirkung ist eines von fünf biomechanischen Prinzipien, die für die Feinabstimmung der sportlichen Bewegung verantwortlich sind.
Die Newtonschen Gesetze
Insgesamt gibt es drei Newtonsche Axiome. Diese sind:
• das Trägheitsprinzip
• das Aktionsprinzip
• das Wechselwirkungsprinzip
Bei dem biomechanischen Prinzip der Gegenwirkung rückt das Newtonsche Axiom „Aktion = Reaktion“ – das Wechselwirkungsprinzip in den Vordergrund. Das Gesetz besagt, dass Kräfte immer paarweise auftreten. Übt also ein Körper A auf einen Körper B eine Kraft F aus, so wirkt diese in gleicher Größe aber entgegen gerichtet von Körper B auf Körper A. Mit anderen Worten: „Wer hinfällt tut sich weh“.
Prinzip der Gegenwirkung bezogen auf Tennis
Jede Schlagtechnik hat eine unterschiedlich ausgeprägte Gegenbewegung zur Folge. Wird also ein Vorhand Topspin gezogen, so folgt nicht nur die Bewegung im Arm bei der Schlagausführung selbst, sondern es werden vom Körper auch Gegenbewegungen eingeleitet, um die optimale Kontrolle des Schlages zu ermöglichen.
Ein Beispiel ist hierbei das Service. Hierbei erfolgt die Schlagbeschleunigung nicht nur durch das Drehen und abkippen der Schulterachse, sondern auch durch ein explosives Abdrücken des Fusses vom Untergrund. Der Abdruck vom Boden wirkt sich folgendermaßen aus:
• Senkung des Körperschwerpunktes
• Ausübung von Druck auf den Boden (Aktion)
• Explosiver Abdruck (Reaktion)
Das Abdrücken vom Boden hat nicht nur die Gewinnung an Höhe (insbesondere beim Absprung vor dem Aufschlag) zur Folge. Es dient ebenso die Bodenreaktionskraft dem Entladen der gespeicherten Energie und ist somit entscheidend für den optimalen Beschleunigungsweg.
Autor: Matthias Bormann
23. April 2014 um 13:43
Der Vorhand Topspin zählt zu den Sicherheitsschlägen im Tennis. Er wird häufig auch eingesetzt, um einen direkten Punkt zu erzielen, wobei bei dieser Variante darauf geachtet werden muss, dass der Schlag deutlich schneller und härter ausgeführt werden muss.
Vorhand Topspin – Die Schlagtechnik
Jeder Tennisspieler spielt seine Vorhand individuell. Schaut man sich einen Rafael Nadal und einen Pete Sampras an, dann erkennt man bei der Videoanalyse, dass die Schlagausführung beider Spieler völlig unterschiedlich ist. Einige Grundzüge sind jedoch bei beiden erkennbar und werden auch von erfahrenen Lizenztrainern so gelehrt.
So beginnt jeder Vorhand Topspin Schlag mit einer Schleife während der Ausholbewegung, die möglichst „rund“ verlaufen sollte. Die Bewegung geht stets von unten nach oben, stoppt an keinem Punkt und wird flüssig durchgeführt. Der Bewegungsimpuls kommt aus dem Handgelenk und dem Arm, wobei die Bedeutung des Armes deutlich höher ist. Betrachtet man den Oberkörper, so bleibt dieser stabil und bildet somit eine solide Basis für die Schlagtechnik. Das Ende des Schlages ist unmittelbar über der Schulter. Der Schläger wird schließlich in Richtung Hüfte ausgeschwungen.
Erst stehen, dann schlagen
Die Theorie der Ausführung der Technik ist das Eine, das Andere ist die Praxis im Spiel. Im Punktspiel ist der Gegner natürlich gewillt, uns so anzuspielen, dass wir laufen
müssen und somit beim Schlag möglichst in Bewegung sind. Die Technik wird allerdings umso leichter ausführbar, je sicherer der Bodenkontakt ist. Es gilt der Grundsatz „erst stehen, dann schlagen“.
Dies hat zur Folge, dass der Oberkörper ruhig und stabil steht. Bei dieser Vorraussetzung ist ein optimaler Schlag möglich. Doch wie kommt man zum korrekten Stand? Natürlich, durch Beinarbeit!
Um eine optimale Beinarbeit zu gewährleisten, muss der gesamte Körper mitspielen. Der gegnerische Schlag muss möglichst gut antizipiert werden und man muss schnellstmöglich in die Position laufen, in der später der Schlag ausgeführt werden soll.
Um den Vorhand Topspin zu trainieren, eignen sich eine Vielzahl verschiedener Trainingsübungen. Auf diese wird im nächsten Artikel eingegangen.
Autor: Matthias Bormann