31. Oktober 2012 um 16:22
Wahrnehmungstraining
Die Aufnahme und Verarbeitung von sensorischen Informationen nimmt eine Schlüsselrolle im Koordinationsprozess ein – im Allgemeinen fasst man diesen Bereich mit dem Wort Wahrnehmung zusammen. Ein spezielles Wahrnehmungstraining ist im Rahmen der Bewegungskoordination daher unerlässlich. Ziel beim Wahrnehmungstraining muss es sein, die Sensibilisierung für aufgabenrelevante Informationen sowie deren Verarbeitung zu forcieren.
Bewegungsempfindungen in den Vordergrund rücken
Dabei sollte das Augenmerk auf dem Bewusstmachen der unterschiedlichen Bewegungsempfindungen liegen. Hilfreich dabei ist es, die elementaren Orientierungspunkte für die Feinkoordination zu finden, um auch geringe Unterschiede im Informationsangebot differenziert wahrzunehmen.
Eine wesentliche Bestandteil des Wahrnehmungstrainings ist, auch irrelevante oder störende Informationen zu erkennen und zu lernen, diese auszublenden beziehungsweise sich nicht von diesen ablenken zu lassen. So könnte das beim Sportspiel zum Beispiel das Attackieren eines Gegenspielers sein oder akustische Signale wie Zurufe.
Wahrnehmungstraining sportartspezifisch ausrichten
Unter Erhöhung des Zeitdrucks nimmt das Wahrnehmungstraining eine andere Intention an. So geht es zum Beispiel beim Volleyballtraining im Leistungssport oftmals mehr darum, weniger wahrscheinliche Situationsfolgen auszuschließen, um vor allem Aktionszeit zu gewinnen.
Wichtig ist es, dass Situations- und Entscheidungstraining stets mit konkreten und praxisorientierten Bewegungsaufgaben zu verbinden. Sportspiele sind zudem von komplexen Handlungsketten geprägt – das Wahrnehmungstraining sollte hier in die Realisierung von Handlungsketten eingebettet werden.
Gleichgewichtstraining
Die Gleichgewichtsfähigkeit ist eine der koordinativen Fähigkeiten. Im Rahmen des Koordinationstrainings nimmt sie allerdings eine Sonderrolle ein, ist im Vergleich zu den anderen koordinativen Fähigkeiten als fundamentaler einzustufen. Beim Koordinationstraining ist das Training der Gleichgewichtsfähigkeit wie eine Art roter Faden zu sehen.
Anders ausgedrückt: Die Gleichgewichtsregulation ist auf allen Niveaus des Koordinationstrainings unverzichtbar. Genauso wie beim Wahrnehmungstraining muss das Gleichgewichtstraining mit relevanten Bewegungsaufgaben kombiniert werden.
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26. Oktober 2012 um 19:30
Im Gegensatz zum Erlernen von motorischen Bewegungsfertigkeiten und sportlichen Techniken, die durch eine Vereinfachung der Bewegungsaufgabe gekennzeichnet sind, geht es bei der Schulung der koordinativen Fähigkeiten darum, Bewegungsaufgaben oder Handlungssituationen zu erschweren. Wichtige Intention beim Kooordinationstraining ist es, die Informationsanforderungen und Druckbedingungen so zu verändern, dass ungewohnte Bewegungsaufgaben entstehen.
Wiederholen ohne Wiederholung
Während es beim Training der motorischen Fähigkeiten darum geht, die Übungen vom Einfachen zum Schweren „einzuschleifen“, das heißt, diese wieder und wieder zu wiederholen, verläuft es beim Koordinationstraining im weitesten Sinne genau umgekehrt:
Ziel ist es nicht, die Mittel zur Lösung einer Bewegungsaufgabe zu wiederholen, sondern den Lösungsprozess an sich zu vervollkommnen, um im Rahmen einer Situation eine gewisse Handlungsvielfalt zu erreichen. Der Vorteil ist, dass sich mit dem Ausreifen der Bewegungskoordination auch die motorischen Bewegungsfertigkeiten verfestigen.
Problemlösungsstrategien entwickeln
Beim Training der Koordination geht es um die Entwicklung und Automatisierung von Problemlösungsstrategien. Dabei tangieren die Problemlösungsstrategien unterschiedliche Ebenen. Teilbereiche sind zum Beispiel Aufmerksamkeits-, Wahrnehmungs-, Entscheidungsstrategien und andere.
Überhaupt ist das variable Üben von Bewegungen immer sinnvoll, schon aus dem Grund, weil die nie gänzlich übereinstimmenden Rand- und Systembedingungen für die Bewegungskoordination keine identischen Bewegungswiederholungen ermöglichen. Eine Bewegung muss eigentlich immer von Grund auf neu organisiert und programmiert werden.
Ungewohnte Bewegungshandlungen trainieren
Koordinative Leistungsvoraussetzungen können nur durch anspruchsvolles Training und vergleichbare Übungsfolgen gefestigt werden. Was sind koordinativ anspruchsvolle Aufgaben? Koordinativ anspruchsvolle Übungsfolgen sind neue, ungewohnte Bewegungshandlungen, die durch Kombination und Variation einen erhöhten koordinativen Schwierigkeitsgrad bekommen.
Koordinationstraining, die methodische Grundformel
Das Training der Bewegungskoordination lässt sich auf einen Grundformel reduzieren, die über alle Handlungsfelder des Sports uneingeschränkt Gültigkeit besitzt:
Das Koordinationstraining kombiniert die Ausführung sicher beherrschter Bewegungsfertigkeiten und sportlicher Techniken mit einer systematischen Erschwerung oder Variation der Informationsanforderungen (vor allem im Hinblick auf die sensorische Vielfalt), und Druckbedingungen und führt letztendlich dadurch zu ungewohnten und anspruchsvollen Bewegungsaufgaben, die eine bessere Bewegungskoordination nach sich ziehen.
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19. Oktober 2012 um 14:31
Besonders bei Spielsportarten spielt die Koordination eine große Rolle. Die komplexen Bewegungsmuster und Handlungsabläufe sind nur mit einer guten Ausprägung bestimmter koordinativen Fähigkeiten gut zu meistern.
Deshalb sollte das Training von koordinativen Fähigkeiten einen wichtigen Teil bei jeder Spielsportart einnehmen. Im Allgemeinen sind Spielsportarten dadurch geprägt, dass mehrere Spieler auf einem Spielfeld ein taktisches Ziel verfolgen – die Raum-Zeit-Dimension ist dabei ein leistungsbestimmender Faktor. Je besser und schneller sich ein Sportler auf dem Spielfeld orientieren kann, umso besser fällt seine Spielleistung aus.
Training mit Seilen
Die Orientierungsfähigkeit ist in jeder Spielsportart wichtig – es gibt unterschiedliche Methoden, sie zu trainieren. Sowohl im Fußball als auch bei anderen Spielsportarten eine interessante Übung, um das taktische Verhalten einer Gruppe zu verbessern und daneben die Orientierungsfähigkeit zu schulen:
Eine Gruppe von 3-5 Spielern (abhängig von Trainingsziel und der jeweiligen Sportart) trainiert beispielsweise das Verschieben im Block, um für den Gegner die Räume eng zu stellen. Damit die Spieler untereinander die Abstände einhalten und ein Gefühl für das gesamte Gruppenverhalten bekommen, sind die Spieler mit Seilen verbunden.
Die Seile können an der Hüfte befestigt werden – besser auch um eine gewisse Flexibilität zu erhalten, ist es, die Seile in der Hand zu halten. Die Spieler mit den Seilen versuchen nun im Verbund, das Spiel des Gegners beziehungsweise der angreifenden Mannschaft zu stören. Durch den Zug an den Seilen spürt jeder Spieler die Abstände zwischen seinen Mitspielern. Das verbessert insbesondere seine Fähigkeit, sich im Raum zu orientieren. Er nimmt die Spielfläche mit anderen Augen wahr und macht seine Einzelentscheidung mehr von dem Verhalten seiner Mit- und Gegenspieler abhängig.
Gute Orientierungsfähigkeit im Sportspiel
Eine gute Orientierungsfähigkeit kann man bei guten Spielern oft daran erkennen, dass sie „kluge“ Spielfortsetzungen wählen. Sie orientieren sich schon bevor sie angespielt werden im Raum und haben eine Vielzahl von Spielfortsetzungen bereits im Kopf. Auch wenn sie den Ball bekommen, behalten diese Spieler den Raum um sich ständig im Auge.
Wo stehe ich, wo stehen meine Mitspieler, wie bewegen sich die Gegenspieler zum Spielgerät? Alles Informationen, die der Spieler mit einer guten Orientierungsfähigkeit in Sekundenschnelle aufnehmen und verarbeiten kann. Je besser ihm das gelingt, umso höher ist die Chance, dass er die richtige Spielfortsetzung findet.
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8. Oktober 2012 um 17:21
Was sind koordinative Fähigkeiten?
Eine sportliche Bewegung setzt sich aus einer Vielzahl von Teilbewegungen zusammen, die präzise aufeinander abgestimmt werden müssen, um eine erfolgreiche Handlung nach sich zu ziehen. Eine zielgerichtete sportliche Bewegung ist einer Reihe von Regulations- und Steuerungsprozessen unterworfen.
Mehrere korordinative Fähigkeiten steuern den Gesamtprozess der Bewegungskoordination. In der Regel treten die koordinativen Fähigkeiten nicht einzeln auf, sondern stehen in einer ständigen Wechselbeziehung zueinander.
Insbesondere Spielsportarten sind im besonderen Maße von der Abstimmung und der Güte der einzelnen koordinativen Fähigkeiten abhängig. Die Sportwissenschaft unterteilt die koordinativen Fähigkeiten in sieben elementare Leistungspotentiale:
Die Reaktionsfähigkeit, Orientierungsfähigkeit, Gleichgewichtsfähigkeit, Kopplungsfähigkeit, Umstellungsfähigkeit und die Rhythmisierungsfähigkeit. Eine Sonderrolle unter den koordinativen Fähigkeiten nimmt die kinästhetische Differenzierungsfähigkeit ein oder kurz der Bewegungssinn bei sportlichen Bewegungen. Der kinästhetische Bewegungssinn ist wichtig, um sportliche Bewegungen genau und mit der notwendigen Ökonomie durchzuführen.
Reaktionsfähigkeit, Kopplungsfähigkeit und Orientierungsfähigkeit
Die Reaktionsfähigkeit zeigt die Fähigkeit an, wie schnell man in der Lage ist, auf sportliche Situationen mit einer motorischen Reaktion zu antworten. Geht es darum eine Reihe von Teilbewegungen in ihrer zeitlichen und räumlichen Dimension aufeinander abzustimmen, spricht man von der Kopplungsfähigkeit. Kann ein Sportler seine Lage und Bewegung im Raum im Rahmen einer sportlichen Handlung gut steuern, verfügt er über eine gute Orientierungsfähigkeit.
Gleichgewichtssinn und Rhythmisierungsfähigkeit
Die Gleichgewichtsfähigkeit beschreibt die Fähigkeit während einer sportlichen Aktion das Gleichgewicht des Körpers zu halten, welches durch unterschiedliche Körperpositionen im Raum ständig gestört wird. Gelingt es einem Sportler schnell und reibungslos von einem motorischen Handlungsprogramm in ein anderes zu schalten, spricht man von einer gut ausgeprägten Umstellungsfähigkeit.
Die Rhythmisierungsfähigkeit wiederum wird genau genommen von zwei Fähigkeitspotentialen charakterisiert. Zum einen geht es bei der Rhythmisierungsfähigkeit darum, einen bestimmten Rhythmus einer Bewegung aufzunehmen. Zum anderen ist es für die sportliche Leistungsfähigkeit unabdingbar sich den verändernden Bedingungen der Umwelt anzupassen und damit den zugehörigen Rhythmus an sein Bewegungsmuster anzugleichen.
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