Das Prinzip der Gegenwirkung ist eines von fünf biomechanischen Prinzipien, die für die Feinabstimmung der sportlichen Bewegung verantwortlich sind.
Die Newtonschen Gesetze
Insgesamt gibt es drei Newtonsche Axiome. Diese sind:
• das Trägheitsprinzip
• das Aktionsprinzip
• das Wechselwirkungsprinzip
Bei dem biomechanischen Prinzip der Gegenwirkung rückt das Newtonsche Axiom „Aktion = Reaktion“ – das Wechselwirkungsprinzip in den Vordergrund. Das Gesetz besagt, dass Kräfte immer paarweise auftreten. Übt also ein Körper A auf einen Körper B eine Kraft F aus, so wirkt diese in gleicher Größe aber entgegen gerichtet von Körper B auf Körper A. Mit anderen Worten: „Wer hinfällt tut sich weh“.
Prinzip der Gegenwirkung bezogen auf Tennis
Jede Schlagtechnik hat eine unterschiedlich ausgeprägte Gegenbewegung zur Folge. Wird also ein Vorhand Topspin gezogen, so folgt nicht nur die Bewegung im Arm bei der Schlagausführung selbst, sondern es werden vom Körper auch Gegenbewegungen eingeleitet, um die optimale Kontrolle des Schlages zu ermöglichen.
Ein Beispiel ist hierbei das Service. Hierbei erfolgt die Schlagbeschleunigung nicht nur durch das Drehen und abkippen der Schulterachse, sondern auch durch ein explosives Abdrücken des Fusses vom Untergrund. Der Abdruck vom Boden wirkt sich folgendermaßen aus:
• Senkung des Körperschwerpunktes
• Ausübung von Druck auf den Boden (Aktion)
• Explosiver Abdruck (Reaktion)
Das Abdrücken vom Boden hat nicht nur die Gewinnung an Höhe (insbesondere beim Absprung vor dem Aufschlag) zur Folge. Es dient ebenso die Bodenreaktionskraft dem Entladen der gespeicherten Energie und ist somit entscheidend für den optimalen Beschleunigungsweg.
Autor: Matthias Bormann