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28. Mai 2014 um 13:51

Biomechanische Prinzipien im Tennis

Die Biomechanik beschäftigt sich mit der Mechanik des menschlichen Körpers. Sie geht dabei sowohl auf die Wirkungsweisen innerhalb des Körpers (Bio), als auch auf die äußerlich messbaren Bewegungen (Mechanik) und die damit verbundenen Belastungen, welche auf den Bewegungsapparat einwirken ein.

Kurzübersicht – Welche Prinzipien gibt es?

Sämtliche Bewegungen im Tennis lassen sich in Teilbewegungen einteilen. Selbst diese Teilbewegungen sind bei der exakten Analyse extrem komplex und lassen sich mit einfachen Mitteln nicht mehr beschreiben. Die biomechanischen Prinzipien gelten für alle Schlagarten und greifen ineinander über. Gemeinsam wirkend sind sie essentiell für eine optimale Technik.

In der Biomechanik geht man von 5 biomechanischen Prinzipien aus, die bei jeder Sportart wirken. Speziell beim Tennis sehen diese wie folgt aus:

• Prinzip der optimalen Anfangskraft (Schlagvorbereitung)
• Prinzip der Gegenwirkung (Aktion = Reaktion)
• Prinzip der zeitlichen Koordination der Teilimpulse
• Impulserhaltung (Steuerung des Gleichgewichts)
• Prinzip des optimalen Beschleunigungsweges (optimaler Treffpunkt)

Zusammenwirkung der Prinzipien

Kein biomechanisches Prinzip wirkt zu keinem Zeitpunkt der Bewegung allein. Ein optimaler Bewegungsablauf muss sowohl physikalische, als auch mechanische Prinzipien berücksichtigen. Die Teilbewegungen, welche aus den 5 Prinzipien hervorgehen, müssen optimal abgestimmt werden, um erfolgreich Tennis zu spielen.

Jede sportliche Bewegung wird unter den biologischen Besonderheiten des menschlichen Körpers betrachtet. Dabei wirken die mechanischen Gesetze der sportlichen Bewegung.

Autor: Matthias Bormann

21. Mai 2014 um 13:50

Partnerübung für den Vorhand Topspin – Teil 3

Der Vorhand Topspin im Tennis ist einer der wichtigsten Schläge und wird in jedem Match sehr häufig gespielt. Oftmals wird er eingesetzt um einen Punktgewinn vorzubereiten, einige Tennisspieler setzen ihn sehr hart als Endschlag ein.

Vorhand Topspin nach einem Slice Aufschlag – Theorie

Mit einem Slice Aufschlag bringt der Gegner Unterschnitt, sprich Rückwärtsrotation in den Tennisball. Um dieser Rückwärtsrotation entgegen zu wirken, sollte der folgende Schlag ein Topspin sein. Mit dem Topspin wird Vorwärtsrotation erzeugt, welche wiederum bewirkt, dass der Ball in einer Art Bogenlampe über das Netz fliegt. Dies wird in der folgenden Trainingsübung explizit geübt.

Im Gegensatz zum Topspin auf Oberschnitt bzw. zum Topspin auf einen schnittlosen Schlag, muss der Ball mehr nach oben gerissen werden. Dies bewirkt, dass dem Unterschnitt, welcher durch den Sliceaufschlag erzeugt wird entgegen gewirkt wird und sich dieser zu einem Oberschnitt wandelt.

Trainingsübung für einen Topspin nach einem Sliceaufschlag

Prinzipiell sollten derartige Übungen erst im Fortgeschrittenenbereich trainiert werden. Der Sliceaufschlag sollte also sicher beherrscht werden, damit die Übung überhaupt zustande kommen kann.

Es stehen sich zwei Spieler gegenüber. Vor Beginn der Übung müssen diese sich einig werden, wer mit einem Slice Aufschlag beginnt und wer diesen returniert. Derjenige, der Aufschlag macht, spielt diesen mit Slice in die Vorhand seines Trainingspartners. Dieser spielt den Ball mittels Vorhand Topspin diagonal zurück. Im Anschluss wird vom Aufschläger parallel gespielt. Danach ist die Übung frei und beide Spieler versuchen den Punkt zu machen.

Die Übung ist nicht nur simpel und kurz, sondern auch sehr effektiv, um sich auf Situationen während eines Tennismatches vorzubereiten. Von vielen Spielern wird der zweite Aufschlag als Sliceaufschlag gespielt. Ebenso ist eine häufige Antwort der diagonale Ball. Ab dem parallelen Return des Topspins ist die Übung frei, d.h. es wird genau wie im Punktspiel trainiert mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln den Punkt auszuspielen.

Autor: Matthias Bormann

7. Mai 2014 um 13:45

Partnerübung für den Vorhand Topspin – Teil 1

Nach einem Artikel über das Balleimertraining wird nun auf Partnerübungen im Tennis eingegangen.

Partnerübungen – die Situation in den Vereinen

Gerade im Breitensport ist es häufig so, dass kein Trainer anwesend ist und sich die meisten Spieler selbst „durchschlagen“ müssen. Oftmals macht das Training dann trotzdem Spaß, weil sehr viele Matches ausgetragen werden, allerdings ist die Wahrscheinlichkeit einer Verbesserung höher, wenn Systemtraining durchgeführt wird. Systemtraining bedeutet in diesem Fall, dass vor dem Spielen eine Trainingsübung mit eindeutigem Ablauf vorgegeben wird.

In den meisten Fällen ist dabei ein Trainingspartner der Zuspieler und der zweite der agierende Spieler. Der Zuspieler spielt passiv und platziert die Bälle. Der agierende Spieler muss „laufen“ und trainiert eine bestimmte Spielsituation oder Technik.

VH Topspin als Partnerübung

Eine ähnliche Trainingsübung, die im Artikel zum Balleimertraining niedergeschrieben wurde, wird nun anhand einer Partnerübung vorgestellt. Es spielen zwei Spieler zusammen. Spieler 1 befindet sich oben und verteilt die Bälle. Der erste Tennisball wird in die Vorhand von Spieler 2 gespielt (1). Spieler 2 spielt nun einen Topspin mit diagonal (2). Von dort aus spielt Spieler 1 in die Rückhand von Spieler 2. Dabei soll er nicht zu weit nach außen schlagen (3).

Der Hintergrund ist, dass beide Schläge, sowohl der Schlag Nummer 1 und der Schlag Nummer 3 nicht zu weit nach außen getrieben werden sollen. Wenn diese Bälle so weit in Richtung äußere Grundlinie gehen, wird die Übung für viele Spieler zu schwer.

Spieler 2 bekommt den Ball also in die Rückhand (3). Er soll allerdings auch diesen Ball mit der Vorhand spielen (4). Das Wichtige dabei ist die Beinarbeit. Wenn beide Bälle mit der VH geschlagen werden, muss Spieler 2 extrem viel laufen, um sie zu erreichen und trainiert somit seine Kondition – insbesondere seine Ausdauer und die Schnelligkeit. Die Übung wird so häufig wiederholt, bis einer der beiden Trainingspartner einen Fehler macht.

Kurzbeschreibung der Partnerübung

• Spieler 1 spielt einen geraden Schlag in die VH von Spieler 2 (1)
• Spieler 2 spielt VH Topspin diagonal (2)
• Spieler 1 returniert diesen Topspin parallel (3)
• Spieler 2 spielt von dort aus ebenfalls Vorhand Topspin (4)

Autor: Matthias Bormann