Registrieren

11. Oktober 2014 um 14:24

Lauftechniken im Badminton

Um sich im Badminton schnell und sinnvoll fortzubewegen ist eine ausgefeilte Lauftechnik nötig. Im Laufe der Jahre sind verschiedene Lauftechniken entstanden, die in den folgenden Artikeln vorgestellt werden.

Laufbewegungen im Badminton

Die Ausgangsposition im Badminton ist die Spielfeldmitte. In diese Position bewegen sich alle Spieler nach dem Rückschlag des Aufschlags oder nachdem sie selbst einen Aufschlag ausgeführt haben.

Die dafür verwendete Lauftechnik hat sich im Laufe der Jahre weiterentwickelt. Interessant im Vergleich zu weiteren Rückschlagsportarten ist, dass sich international unterschiedliche Lauftechniken entwickelt haben.

Die Engländer bewegten sich zum Beispiel mit langen weiten Schritten vorwärts. Die Chinesen bevorzugen hingegen viele kurze, kleine Schritte. Sobald das Erreichen des Balls absehbar war, kam es zum finalen Sprung kurz vor dem Schlagen des Balls. Die chinesische Variante hat sich nahezu in allen asiatischen Ländern durchgesetzt. Aufgrund der kleineren Körpergröße wirkte sich die Technik der Engländer negativ auf die Schnelligkeit der Asiaten aus. Durch längere Reichweiten ist diese nur für größere Personen geeignet.

Im Badminton zeichnet eine gute Lauftechnik vor allem eine energiesparende Fortbewegung aus. Zudem muss jede Bewegung sehr schnell durchführbar sein und nach jedem Schlag sollte die Ausgangsposition in der Spielfeldmitte wieder eingenommen werden. Jeder Spieler sollte sich darum bemühen die Schrittfolgen dahingehend zu optimieren, dass sie nahezu automatisch ablaufen.

Der Stemmschritt – Lauftechnik bei viel Zeit

Der Stemmschritt wird dann angewendet, wenn viel Zeit zur Verfügung steht. Eine typische Spielsituation ist, wenn beispielsweise ein hoher Aufschlag gespielt wird. Dann ist es möglich sich optimal zum Ball zu stellen und somit den kommenden Schlag vorzubereiten.

Zur Technik:

Zur Durchführung des Stemmschritts wird zunächst das auf der Schlaghand befindliche Bein hinter den Körper gestellt. Das Körpergewicht wird auf dieses verlagert und der Abdruck leitet eine Vorwärtsbewegung ein. Die im Anschluss stattfindende Vorhandtechnik wird dadurch eingeleitet. Bei korrekter Ausführung der Lauftechnik Stemmschritt erfolgt automatisch eine Rotation des Oberkörpers, wodurch effektive und kraftschonende Vorhandschläge möglich sind.

Übung für den Einsatz des Stemmschritts

Der Stemmschritt kann bei jedem Vorhand Clear zum Einsatz kommen. Es bietet sich daher an den Stemmschritt gleich bei der Erlernung des Vorhand Clear mit zu lehren.

Eine simple Übung, die stets den Stemmschritt erlaubt ist folgende:

Spieler 1 (oben) spielt jeden Ball als Vorhand Clear. Dabei visiert er drei unterschiedliche Positionen von Spieler 2 (unten) an. Spieler 2 hat die Aufgabe jeweils mittels Vorhand Clear zu returnieren.

Die Übung beginnt mit einem Vorhand Clear (1) von Spieler 1, dieser wird hoch als Clear von Spieler 2 zurückgespielt. Dabei achtet er besonders auf seine Lauftechnik Stemmschritt. Der nächst Ball geht auf die Mitte (2). Nach dem Return spielt Spieler 1 auf die Rückhandseite (3). Jeder der Bälle wird mit einem vorangegangenen Stemmschritt von Spieler 2 zurückgespielt. Nach dem Ball (3) folgt (2) und (1), wo die Übung von vorn beginnt. Nach 7 Minuten erfolgt ein Wechsel der Aufgaben.

Kurzbeschreibung:

Spieler 1: hoher VH Clear diagonal (1)
Spieler 2: hoher Clear zurück, mit vorangegangenem Stemmschritt
Spieler 1: VH Clear (2)
Spieler 2: Clear zurück, Stemmschritt beachten
Spieler 1: VH Clear parallel (3)
Spieler 2: Vorhand Clear zurück unter Beachtung des Stemmschritts

Autor: Matthias Bormann

Kategorie: Technik – Autor: kd
Schlagwörter: ,
- Kommentare (0)
5. März 2014 um 22:30

Reaktionsfähigkeit wie im Punktspiel trainieren

Die Reaktionsfähigkeit zählt zu den sieben koordinativen Fähigkeiten. Diese sind außerdem Differenzierungsfähigkeit, Orientierungsfähigkeit, Gleichgewichtsfähigkeit, Rhythmusfähigkeit, Umstellungsfähigkeit und Kopplungsfähigkeit. Heute geht es nochmals um die Reaktionsfähigkeit.

Wann wird diese im Badminton gebraucht?

Die Frage lässt sich einfach beantworten. Immer. Es stehen sich zwei Personen gegenüber deren Intension es ist sich gegenseitig auszuspielen Dafür haben sie gewisse Möglichkeiten zur Verfügung. Diese sind zum Beispiel ein besonders guter/ harter Schlag. Sie können sich taktische Varianten wie z.B. ein besonders defensives/ offensives Spiel aneignen, oder aber ständig versuchen ihren Gegner zu überraschen und sich in jedem Ballwechsel etwas neues einfallen lassen.

Diese Einfälle können zum Beispiel besondere Spielzüge sein. Hierbei ist es sinnvoll öfter gegen die Laufrichtung zu spielen, einen Dropball einzustreuen, oder beispielsweise einen parallelen Schlag anzutäuschen und dann doch diagonal zu spielen.

Fakt ist: Der Gegner muss auf den vorher gespielten Ball reagieren und auch dies sollte regelmäßig trainiert werden.

Trainingsübung zur Reaktionsfähigkeit

Zwei Spieler trainieren zusammen, wobei Spieler 1 (oben) mit einem hohen Clearaufschlag (1) in die Rückhand von Spieler 2, der sich oben befindet beginnt. Nun folgt ein Clearduell, welches parallel von der Rückhandseite von Spieler 1 in die Vorhandseite von Spieler 2 ausgeführt wird (2). Diese parallele Ballfolge wird zwischen 3-5 mal ausgeführt. Spieler 2 spielt ab und zu einen überraschenden Ball (3a) kurz in die Vorhand als Drop oder lang in die Rückhand als Smash oder Halfsmash (3b). Danach ist die Übung frei und beide Spieler versuchen zu punkten.

Varianten

• Drop (3a) darf während der Clearfolge ständig eingestreut werden
• Bei der parallel ausgeführte Clearfolge (2) kann ab und zu auch ein Smash eingebaut werden

Kurzbeschreibung der Übung

• Langer Clearaufschlag (1)
• Clearduell parallel (2)
• Unregelmäßiges Einbauen eines Drops (3a) oder eines Smashs (3b)
• Frei

Matthias Bormann