Im vergangenen Artikel ging es darum, was mit dem Many Ball Training im Badminton möglich ist. Es wurde aufgezeigt, dass diese Trainingsmethode äußerst effektiv ist und das sie eines gewissen Trainings bedarf, um sie ausführen zu können.
Methodische Reihe für das Many Ball Training im Badminton
Zunächst ist es wichtig überhaupt den Ball so treffen zu lernen, wie es gewollt und gesollt ist. Dazu ist es am Effektivsten, wenn man sich zunächst die Mühe macht und ohne einen Partner viele viele Bälle einspielt. Dabei ist besonders auf den Treffpunkt und die Platzierung zu achten. Wichtig ist, z.B. für die Erlernung einer Schlagtechnik, dass der Trainer beim Many Ball Training immer auf den gleichen Fleck spielt, damit der Lernende sich einzig auf die Schlagtechnik konzentrieren kann.
Eine Möglichkeit die Platzierung zu üben ist das Auslegen von Zeitungspapier. Möglichst an mehreren Stellen im Hallenfeld ODER an der Wand. Ja, auch diese Platzierung ist wichtig. Nicht nur dort, wo er unten aufkommt, sondern auch wo der Ball im oberen Bereich hinfliegt. Am besten spielt man jeden Punkt solange an, bis man ihn sicher trifft. Dies kann z.B. auch mal 5-10 Versuche brauchen.
Platzierung, Tempo und Zuspielform üben
Ein weiterer zu erlernender Punkt ist das Zuspiel aus unterschiedlichen Positionen. Wie auch im Spiel können verschiedene Schlagarten, wie das Unterhandspiel, Überkopfschläge und seitliche Zuspielvarianten angewendet werden. Auch das sollte eingebaut werden. Die Empfehlung ist zumindest 100 Bälle zu spielen, da sonst kaum von Automatismus/ eingeübter Schlagtechnik die Rede sein kann.
Es folgt noch eine methodische Reihe, die vom Einfachen zum Schweren aufgebaut ist:
1. Zuspiel von unten auf eine vorgegebene Zeitung
2. Zuspiel abwechselnd auf zwei Zeitungen in unterschiedlichen Positionen
3. Erhöhung der Zuspielfrequenz
4. Wettbewerb mehrerer Trainer (z.B. wer hat innerhalb von 60 Sekunden die meisten Zeitungen getroffen)
Die Schnelligkeit ist der letzte Punkt, der trainiert werden sollte. Wer es schafft in einer sehr hohen Frequenz äußerst platziert zuzuspielen, kann auch richtig gute Spieler trainieren ohne selbst überhaupt eine Chance im realen Spiel gegen ihn oder sie zu haben.
Die Ballmaschine, das Many Ball Training im Badminton ist die effektivste Trainingsmethode überhaupt. Wie kommt es zu dieser Aussage und warum hört man sie so häufig? Was kann man damit trainieren und wie sollte man das Badmintontraining mit Ballmaschine umsetzten? Darum geht es in diesem Artikel.
Many Ball Training im Badminton – was wird trainiert?
Die Frage ist relativ einfach zu beantworten: ALLES. Mit der Ballmaschine, oder auch Balleimertraining genannt, kann man nahezu jede Technik, viele taktische Situationen und auch konditionelle Aspekte trainieren. Der Ablauf ist simpel. Der Trainer stellt sich i.d.R. neben dem Court und gegenüber seines Schützlings auf. Aus einem Ballkorb, den er in einer angenehmen Höhe positioniert um die Bälle rausspielen zu können werden je nach Übungsform einige Bälle dem Trainierenden zugespielt.
Dies hat den Vorteil, dass sich der Trainer nur auf die Zuspiele und die Technikkorrektur konzentrieren kann. Für den Trainierenden hat es den Vorteil, dass er die Bälle, bei gutem Zuspiel, genau an den richtigen Punkt gespielt bekommt. Bei der Technikerlernung ist das durchaus vorteilhaft. Beim Schnelligkeitstraining ebenso, denn der Trainer brauch sich nicht um den Rückschlag kümmern, der Spielende kann sich voll und ganz auf seine Aufgaben konzentrieren und muss nicht auf die Abweichungen beim Rückschlag reagieren.
Der Trainer kann absolut individuell auf den Trainierenden eingehen. Des weiteren besteht der Vorteil, dass auch mehrere Spieler eingebunden werden können. Einer hebt die Bälle auf, der nächste ist „dran“ mit Schlagen. So kommt es zu wenigen Unterbrechungen für den Trainer. Die Spieler erhalten eine sinnvolle Pause beim Bälle sammeln.
Auch das Zuspiel sollte erlernt werden
Dem einen Trainer fällt es leicht, der andere braucht wochenlanges Training, um die Fertigkeiten für das Zuspiel zu erlernen. Wichtig ist das Timing beim Balltreffpunkt. Je nach Zuspieltechnik – es ist möglich den Ball von Oben, von unten und von der Seite zuzuspielen, muss der Bewegungsablauf angepasst werden. Der Weg zum perfekten Zuspiel ist lang, muss über Tage, Wochen, Monate, gar Jahre perfektioniert werden.
Der Sprungsmash ist gerade für die Zuschauer ein sehr attraktiver Schlag. Neben diesem ästhetischen Element ist er auch effektiv, bei richtigem Timing ist er effektiver, als der normale Smash.
Vorteile des Sprungsmash
Der Sprungsmash wird in der Luft ausgeführt. Daher ergibt sich schonmal ein Nachteil durch einen komplexeren Bewegungsablauf, der einstudiert werden muss . Der Sprungsmash unterscheidet sich in der Bewegungsfolge im Vergleich zu einem normalen Smash durch ein zusätzliches Element – den Sprung. Dieser sollte exakt getimed sein, um den Ball am höchst möglichen Punkt zu treffen.
Genau dies ist der entscheidende Vorteil dieses – doch komplizierten Schlages. Je weiter oben der Ball getroffen wird, umso mehr Möglichkeiten ergeben sich hinsichtlich der Platzierung. Der Ball kann zudem härter geschlagen werden, da der verkürzte Winkel dazu führt, dass ein steiler angesetzter Smash möglich ist. Es gilt die freigesetzte Energie durch den Sprung auf den Smash zu projizieren.
Übungsbeispiel für den Sprungsmash
Der Sprungsmash lässt sich nur dann effektiv anwenden, wenn der Ball passiv beziehungsweise hoch genug gespielt wurde, dass ein Smash möglich ist. Ist dies der Fall, so muss der Spieler selektieren, ob er einen reinen Smash spielt, oder ob er sich den Sprungsmash zutraut. Beim Sprungsmash gehen die meisten Sportler volles Risiko und wenden ihn häufig nur dann an, wenn er nicht nur hoch, sondern auch etwas zu kurz geraten ist.
Ein Spielzug, um diesen Schlag zu üben wäre zum Beispiel folgender:
Nach einem beliebig gewählten Aufschlag wird Spieler 2 (oben) in die Defensive gedrängt. Er selbst darf nicht angreifen und sich nur mit Clearschlägen wehren. Diese soll er so platzieren, dass Spieler 1 (der Angreifer) es trotzdem schwer hat. Sprich möglichst lang und an unterschiedliche Orte.
Sobald er mit seinen Clearschlägen kürzer wird, oder ein langer Ball „gut steht“ wird mittels Sprungsmash angegriffen. Der Sprungsmash wird von Spieler 2 nicht zurückgespielt. Es erfolgt eine Auswertung, ob dieser gut glückte oder nicht.
Insbesondere gibt auch der Mitspieler (Spieler 2) ein Feedback, was beim nächsten Mal besser gemacht werden soll.
Neben den gängigen Techniken Stemmschritt, Ausfallschritt und Umsprung sind weitere Techniken bekannt, die vor allem im höheren Amateurbereich und bei einigen Profis zu beobachten sind.
Der Chinasprung
Beim sog. Chinasprung wird der Ball versucht in einem Sprung zu erreichen. Die Technik wurde von den Chinesen entwickelt, die durch ihre Körpergröße und die damit verbundene geringere Reichweite beim Erreichen einiger Bälle benachteiligt sind.
Im Gegenzug zu dem Umsprung wird die Bewegung mit dem Bein auf der Schlaghandseite gestoppt. In der Praxis ist dies recht effektiv, jedoch bestehen durch die Verdrehung des Oberkörpers beim Schlag anatomische gesehen Nachteile.
Die Landung und auch der Absprung finden auf beiden Beinen statt, jedoch arbeitet das Bein auf der Schlaghandseite mehr, wird mehr belastet.
Der ausgeführte Schlag ist immer ein Vorhandschlag, wobei der Chinasprung sowohl parallel zum Netz in Richtung der Vor- oder Rückhandseite oder diagonal nach hinten erfolgen kann.
Der Sprungsmash
Die Ausführungsdetails des Sprungsmash ähneln stark dem Smash an sich. Wie der Name schon vermuten lässt, wird der Schmetterschlag während des Sprungs ausgeführt. Diese Technik wurde ebenfalls wie der Chinasprung in China entwickelt.
Der Badmintonspieler springt beidbeinig so hoch, wie möglich in die Luft und schlägt den Ball mit vollem Körpereinsatz. Durch den Absprung wird zwar keine Geschwindigkeitssteigerung erreicht, jedoch kann durch die Höhe ein früherer Treffpunkt erreicht werden. Dadurch ist auch ein günstiger Winkel zum Netz bzw. zum gegnerischen Feld gegeben.
Der Malayen Schritt
Mit dem Malayen Schritt ist es möglich sehr ökonomisch die hintere Rückhandecke zu erreichen. Diese wird sehr häufig angespielt, da versucht wird den Gegner dazu zu zwingen, dass dieser mit der Rückhand spielen muss, da diese bei vielen Spieler nicht so stark ist, wie die Vorhand.
Durch den Malayen Schritt wird versucht die Rückhand zu umlaufen und anschließend einen Links-vom-Kopf-Schlag einzusetzen und somit höhere Variabilität zu erzielen. Die Technik ist auf den ersten Blick recht komplex. Mit viel Training ist sie jedoch schnell erlernbar und kann zu einem wesentlichen Vorteil werden.
Zunächst wird ein Schritt mit links (Sichtweise eines Rechtshänders) nach hinten durchgeführt, mit dem bereits viel Raum überbrückt wird. Im Anschluss führt ein kleiner Sprung mit links dazu, dass die Hüfte gedreht wird. Durch einige Nachstellschritte wird die optimale Position zum Ball eingenommen, sodass der Links vom Kopf Schlag eingesetzt werden kann.
Im Badminton gibt es zahlreiche Lauftechniken, die zunächst dazu dienen sich richtig zum Ball zu stellen. Ist die Geschwindigkeit erreicht, muss diese abrupt abgebremst werden, um den Ball anschließend gut kontrolliert schlagen zu können.
Der Ausfallschritt
Der Ausfallschritt dient häufig zur Abbremsung von Bewegungen. Nach einer schnellen Bewegung zum Ball, z.B. wenn dieser im vorderen oder seitlichen Bereich des Spielfelds zu erreichen ist, stellt der Spieler das Bein nach vorn, welches sich auf seiner Schlaghandseite befindet.
Dadurch wird zum einen die Bewegung abgebremst, zum anderen soll damit ein sicherer Stand ermöglicht werden, um eine saubere Schlagtechnik ausführen zu können.
Nach dem Grundsatz „erst stehen, dann schlagen“ ist so eine kleine Sekunde der Überlegung möglich, um anschließend mit guter Schlagtechnik zu agieren. Ebenso ist auch der Abdruck von dem beim Ausfallschritt sich vorn befindenden Bein möglich, um schnell wieder zur Ausgangsposition zurück zu laufen.
Der Umsprung
Beim Umsprung wird die Rückwärtsbewegung nach einem Schlag gestoppt. Nehmen wir das Beispiel von oben im Artikelteil „der Ausfallschritt“. Ein Spieler muss einen Drop, nah am Netz, erlaufen. Dabei wendet er den Ausfallschritt an. Diesen Ausfallschritt nimmt er zur Hilfe, um sich schnell in die Mittelposition zurück zu bewegen. Da der Gegner sehr schnell reagiert, kommt er nichtmal bis zur Mittelposition, muss also bis weit nach hinten in der Rückwärtsbewegung laufen.
Um diese Bewegung abzubremsen benötigt er den Umsprung. Durch den Umsprung findet während des Schlags eine Drehung der Hüften statt, wobei dass Bein, welches sich auf der entgegengesetzten Seite der Schlaghand befindet nach hinten gestellt wird. Dadurch wird die Rückwärtsbewegung abgefedert und die Beine bzw. der ganze Körper kann sich gemeinsam mit dem Schlagarm wieder nach vorn bewegen.
Abbremsbewegungen im Badminton
Egal ob Umsprung oder Ausfallschritt. Beide Techniken haben eines zum Ziel: Den sicheren Stand vor dem nächsten Schlag. Ohne diesen ist die Ausübung der Schlagtechnik nur halb so effektiv.
Jeder Ball, welcher aus der Bewegung heraus geschlagen wird, kann nicht so präzise, nicht so druckvoll und generell nicht so sauber geschlagen werden. Jede Schlagbewegung setzt sich aus einer kinematischen Kette angefangen von den Beinen, über die Hüfte bis hin zum Arm zusammen. Ist der Stand auf den Beinen nicht sicher, so verpufft ein Teil der Energie, die durch die gesamte Kette aufgebaut werden kann.
Schlag aus der Bewegung heraus: Nur die Arme kommen zum Einsatz zur Kraftentfaltung.
Schlag aus sicherem Stand heraus: Bein, Rumpf und Schlagarm helfen bei der Aufbringung der Energie für den Schlag.
Um sich im Badminton schnell und sinnvoll fortzubewegen ist eine ausgefeilte Lauftechnik nötig. Im Laufe der Jahre sind verschiedene Lauftechniken entstanden, die in den folgenden Artikeln vorgestellt werden.
Laufbewegungen im Badminton
Die Ausgangsposition im Badminton ist die Spielfeldmitte. In diese Position bewegen sich alle Spieler nach dem Rückschlag des Aufschlags oder nachdem sie selbst einen Aufschlag ausgeführt haben.
Die dafür verwendete Lauftechnik hat sich im Laufe der Jahre weiterentwickelt. Interessant im Vergleich zu weiteren Rückschlagsportarten ist, dass sich international unterschiedliche Lauftechniken entwickelt haben.
Die Engländer bewegten sich zum Beispiel mit langen weiten Schritten vorwärts. Die Chinesen bevorzugen hingegen viele kurze, kleine Schritte. Sobald das Erreichen des Balls absehbar war, kam es zum finalen Sprung kurz vor dem Schlagen des Balls. Die chinesische Variante hat sich nahezu in allen asiatischen Ländern durchgesetzt. Aufgrund der kleineren Körpergröße wirkte sich die Technik der Engländer negativ auf die Schnelligkeit der Asiaten aus. Durch längere Reichweiten ist diese nur für größere Personen geeignet.
Im Badminton zeichnet eine gute Lauftechnik vor allem eine energiesparende Fortbewegung aus. Zudem muss jede Bewegung sehr schnell durchführbar sein und nach jedem Schlag sollte die Ausgangsposition in der Spielfeldmitte wieder eingenommen werden. Jeder Spieler sollte sich darum bemühen die Schrittfolgen dahingehend zu optimieren, dass sie nahezu automatisch ablaufen.
Der Stemmschritt – Lauftechnik bei viel Zeit
Der Stemmschritt wird dann angewendet, wenn viel Zeit zur Verfügung steht. Eine typische Spielsituation ist, wenn beispielsweise ein hoher Aufschlag gespielt wird. Dann ist es möglich sich optimal zum Ball zu stellen und somit den kommenden Schlag vorzubereiten.
Zur Technik:
Zur Durchführung des Stemmschritts wird zunächst das auf der Schlaghand befindliche Bein hinter den Körper gestellt. Das Körpergewicht wird auf dieses verlagert und der Abdruck leitet eine Vorwärtsbewegung ein. Die im Anschluss stattfindende Vorhandtechnik wird dadurch eingeleitet. Bei korrekter Ausführung der Lauftechnik Stemmschritt erfolgt automatisch eine Rotation des Oberkörpers, wodurch effektive und kraftschonende Vorhandschläge möglich sind.
Übung für den Einsatz des Stemmschritts
Der Stemmschritt kann bei jedem Vorhand Clear zum Einsatz kommen. Es bietet sich daher an den Stemmschritt gleich bei der Erlernung des Vorhand Clear mit zu lehren.
Eine simple Übung, die stets den Stemmschritt erlaubt ist folgende:
Spieler 1 (oben) spielt jeden Ball als Vorhand Clear. Dabei visiert er drei unterschiedliche Positionen von Spieler 2 (unten) an. Spieler 2 hat die Aufgabe jeweils mittels Vorhand Clear zu returnieren.
Die Übung beginnt mit einem Vorhand Clear (1) von Spieler 1, dieser wird hoch als Clear von Spieler 2 zurückgespielt. Dabei achtet er besonders auf seine Lauftechnik Stemmschritt. Der nächst Ball geht auf die Mitte (2). Nach dem Return spielt Spieler 1 auf die Rückhandseite (3). Jeder der Bälle wird mit einem vorangegangenen Stemmschritt von Spieler 2 zurückgespielt. Nach dem Ball (3) folgt (2) und (1), wo die Übung von vorn beginnt. Nach 7 Minuten erfolgt ein Wechsel der Aufgaben.
Kurzbeschreibung:
Spieler 1: hoher VH Clear diagonal (1)
Spieler 2: hoher Clear zurück, mit vorangegangenem Stemmschritt
Spieler 1: VH Clear (2)
Spieler 2: Clear zurück, Stemmschritt beachten
Spieler 1: VH Clear parallel (3)
Spieler 2: Vorhand Clear zurück unter Beachtung des Stemmschritts
Die Schlagtechnik Drive findet nicht nur im Badminton, sondern auch im Volleyball, Tennis oder sogar im Golfsport Anwendung. Generell wird bei dieser Schlagtechnik mehr aus dem Handgelenk gespielt und es wird mehr auf Sicherheit gesetzt, als beim Smash.
Die Schlagtechnik Drive im Badminton
Der Schlag wird in etwa auf Augenhöhe ausgeführt. Der Federball wird dabei knapp und flach über das Netz geschlagen. Durch Handgelenkeinsatz kommt es zu einer höheren Ballbeschleunigung, als ohne.
Taktische Maßnahmen zum Einsatz des Drive
Der Drive ist im Vergleich zum Clear oder zum Drop ein schnell ausgeführter Schlag. Ziel des Schlages ist es den Gegner unter Druck zu setzen. Um die beste Antwort auf den Drive zu liefern, ist es wichtig über ein hohes Maß an Reaktionsfähigkeit zu verfügen.
In der Regel wird dieser Schlag mit einem Gegendrive beantwortet. Man kann ebenfalls mit Clear reagieren, das führt häufig zu zu kurz geratenen Bällen, die zu einem gegnerischen Smash führen. Auch die Antwort mit einem Drop ist riskant. Gerät dieser zu hoch, so kann der Ball direkt am Netz „getötet“ werden.
In dem folgenden Video werden zahlreiche Spielsituationen gezeigt, in denen Ballwechsel mit Driveschlägen geführt werden. Um diese so präzise, reaktionsstark und Punkt bringend einsetzen zu können, ist viel Training nötig. In nächsten Beiträgen wird auf gezielte Trainingsübungen eingegangen. Hier ist erstmal das Video zur Einstimmung:
Der folgende Artikel beschäftigt sich mit der Schlagart Rückhand Drop. Ausgehend von Vorüberlegungen zur Anwendung des Dropschlags wird im Anschluss über diverse Trainingsmöglichkeiten diskutiert.
Rückhand Drop – ein sinnvoller Schlag?
Der Rückhand Drop ist generell gesehen ein langsam gespielter Ball, der kurz hinter das Netz gespielt wird. Oftmals wird er als Überraschungsball eingesetzt, um den Gegner zu einer Bewegung von weit hinten nach weit vorn zu bewegen.
Viele Spieler sind auf der Rückhand schwächer, als auf der Vorhand. Dadurch geht die Tendenz dahin, dass oftmals die Taktik gewählt wird häufig über die Rückhand anzugreifen. Sobald der Rückschlag nicht mehr hoch und weit genug ist, so folgt ein harter Smash, der meist den Punktgewinn bringt.
Da ist ein Drop als Verteidigungsschlag häufig besser geeignet, als den Ball halbhoch zurückzulegen.
Rückhand Drop – trainieren oder als Notschlag verwenden?
Natürlich muss auch der Rückhand Drop geübt werden. Es ist eine Schlagtechnik, für die man sehr viel Feingefühl benötigt. Dieses lernt man nicht von heute auf morgen.
Es empfiehlt sich vom einfachen zum schweren heranzugehen. Das Erlernen der Technik ist am leichtesten, wenn man vom einfachen zum schweren übergeht. So sollte der Ball zunächst versucht werden gezielt und flach auf die Mitte des Badmintonfelds gespielt zu werden. Dann nähert man sich immer mehr dem Netz.
Optimal ist, wenn der Ball kurz und flach hinter das Netz gespielt wird. Dieser Schlag birgt aber auch das größte Risiko. Man darf nie vergessen, dass man selbst immer die Chance hat den Ballwechsel zu gewinnen, wenn der Federball übers Netz gespielt wurde.
Wenn die Trefferquote der kurzen Bälle zu gering ist und diese überwiegend im Netz landen, sollte man auf Sicherheit gehen und ihn erstmal drüber legen.
Der Vorhand Smash ist die Schlagtechnik, die am häufigsten zu einem direkten Punktgewinn führt. Es ist jedoch nicht nur dieser Schlag, der beherrscht werden sollte, sondern auch einige Spielzüge, die dazu führen, dass die Technik eingesetzt werden kann.
Wann wird Vorhand Smash eingesetzt?
Generell gilt, dass man diese Schlagtechnik so häufig, wie möglich einsetzen sollte, wenn der Ball „gut steht“. Dies bedeutet dann, wenn er hoch genug und wenn er kurz genug ist. Weiterhin sollte der Ball möglichst schnell sein, damit der Gegner zur Abwehr dieses Angriffsschlags nur wenig Zeit hat. Die Flugkurve ist ebenso entscheidend. Wenn der Ball an einem sehr hohen Punkt getroffen wird und steil knapp über das Netz nach unten geschlagen werden kann, so führt dies bei guter Platzierung und ordentlichen Tempo häufig zum Punktgewinn.
Wie bereitet man diesen Ball vor?
Kein Gegenspieler spielt freiwillig kurz und hoch über das Netz. In diesem Fall ist es auch für den Amateurspieler einfach den Ball zu „töten“. Vielmehr wird versucht zu vermeiden, dass der Gegner den Ball schlagen kann. Dies kann entweder dadurch geschehen, dass er selbst die Initiative übernimmt und einen Angriffsschlag plant und durchführt, oder indem er den Angriffsschlag des Gegners verhindert.
Wie kann man diesen nun verhindern? Indem der Gegner nicht so angespielt wird, dass er den Schlag ausführen kann! Logischerweise sollte man seinen Kontrahenten also nicht direkt in die Vorhand spielen, sondern dorthin, wo er nicht steht.
Wenn man selbst keine Chance hat aktiv zu werden und selber anzugreifen hilft ein gut getimter und gut platzierter Clear. Sehr viele Spiele werden gerade in den unteren Ligen mit Clearduellen begonnen. Die Clearschläge werden möglichst hoch und weit auf die Grundlinie getrieben. Von dort aus ist ein Angriff nicht mit der Power möglich, die den Gegner so richtig unter Druck setzt.
Eine Möglichkeit seinen Smash vorzubereiten ist also den Gegner laufen zu lassen. Sobald er seine Schläge nicht mehr mit der nötigen Länge und Höhe ausführen kann, kann man selbst attackieren. Genauso verhält es sich auch bei Clear – Clear Duellen. Mit der nötigen Geduld ist es häufig so, dass Spieler dazu neigen ihre Clearbälle kürzer werden zu lassen. Dann haben sie die richtige Höhe und Länge, um selbst anzugreifen.
Die Schlagtechnik Rückhand Clear wird von den wenigsten Spielern regelmäßig eingesetzt, jedoch sollte auch diese Technik trainiert werden.
Besonderheiten beim Rückhand Clear
Generell sollte jeder Badmintonspieler versuchen diese Schlagtechnik, sofern er sich nicht perfekt beherrscht, zu meiden. Wenn der Ball lang genug in der Luft ist, so ist es möglich die Rückhand zu umlaufen und auch bei einem Clearschlag die Vorhand einzusetzen. Auch kann man die Vorhand links neben dem Kopf spielen, sodass es nicht zwingend notwendig ist in die etwas komplizierte Rückhandposition zu gehen.
Mit der Vorhand hat man einen günstigeren Hebel. Dies ist der größte Vorteil, wenn die Rückhand umlaufen wird. Die meisten haben auch bei der Schlagausführung ein besseres Gefühl und mehr Kraft.
Das Komplizierte bei der Technik Rückhand Clear ist die Feinabstimmung aller an der Bewegung beteiligten Gliedmaßen. Zudem ist die Beinstellung nicht leicht zu erlernen. Man steht sozusagen mit dem Rücken zum Netz und ist auch dadurch in seinem Blick eingeschränkt.
Übungsbeispiel RH Clear
Von vielen wird der Rückhand Clear nur dann eingesetzt, wenn er unbedingt notwendig ist. Eine typische Situation ist, wenn man sich in Richtung Netz bewegt und dann doch in die Rückhand mit einem Clear überspielt wird.
Die folgende Übung schult genau diese Situation. Spieler 1, der sich in der Zeichnung oben befindet, spielt einen langen hohen Clearaufschlag (1) auf die Rückhand von Spieler 2. Dieser befindet sich in der Zeichnung unten.
Nun orientiert sich Spieler 1 so, dass er einen zu flach geratenen Ball angreifen kann. Er befindet sich also „in der Mitte“ des Spielfeldes. Spieler 2 sieht dies und spielt einen hohen Ball in die Rückhand (2), sodass die Zeit fehlt, um diesen Ball mit der Vorhand zu spielen. Spieler 1 versucht nun mit einem Rückhand Clear möglichst weit und hoch auf die Rückhand von Spieler 2 zu spielen (3).
Gerät dieser Ball zu kurz oder zu flach, so greift dieser den Ball an. Ist der Ball „gut“ so wird solange von beiden Seiten RH Clear gespielt, bis ein Ball zu kurz kommt und einer der beiden angreifen kann.
Kurzbeschreibung der Trainingsübung
• Langer Aufschlag in die Rückhand von Spieler 2 (1)
• Clear in die RH von Spieler 1 (2)
• Rückhand Clear in die Rückhand (3)
• Frei, sobald ein Clearschlag zu kurz gerät