12. Mai 2014 um 12:26
Die vorangegangenen Artikel gingen auf prinzipielle Überlegungen zum Vorhand Smash und auf konkrete Trainingsübungen ein. Nun folgt eine Übung zum Training des parallelen Vorhand Smash.
Der parallele VH Smash
Was ist so besonders an dieser Schlagtechnik? Eigentlich nur die Schlagrechtung… Dies scheint oberflächlich betrachtet so zu sein, aber wer den Schlag ordentlich beherrscht, führt unmittelbar vor der Schlagausführung auch eine Technikabwandlung durch.
Dies ist zum Einen möglich, indem man seinen gesamten Körper dreht und ihn offener in Richtung Netz bewegt, zum Anderen kann der parallele Schlag auch durch ein abknicken des Handgelenks ermöglicht werden. Die letztere Variante eignet sich vor allem für die Durchführung eines parallelen Dropballs. Im letzten Moment, kurz vor dem Ballkontakt mit dem Schläger muss dann das Handgelenk geknickt werden. Dies hat den Vorteil, dass der Gegner genauestens Beobachten muss und nur dann, wenn er dies tut, kann er den Ball richtig antizipieren.
Im Fall des VH Smash bietet sich die erstgenannte Variante besser an. Da ein Smash nur dann Sinn macht, wenn der Ball hoch steht ist vielmehr die Schlaghärte und die Platzierung entscheidend und nicht der Überraschungseffekt.
Trainingsübung für den parallelen Smash mit der Vorhand
Bei der folgenden Trainingsübung werden die Trainingsteilnehmer wieder mit Spieler 1 und Spieler 2 bezeichnet. Spieler 1 befindet sich oben und beginnt die Übung mit einem kurzen Aufschlag (1). Dieser wird auf die Rückhandseite möglichst nah an die Begrenzungslinie des Spielfelds platziert. Somit wird Spieler 2 (unten) gezwungen mit der Rückhand zu spielen.
Die häufige Reaktion auf diesen Aufschlag – ein langer hoher Clear wird durchgeführt. Spieler 2 spielt diesen weit in die Vorhand (2). Von dieser Position aus spielt Spieler 1 genau dorthin, wo Spieler 2 nicht steht. In die Rückhand. Die angewendete Schlagtechnik ist der parallele Vorhand Smash (3). Bei diesem Ball muss Spieler 1 beachten, dass er seine Beinstellung offener, als beim diagonalen Smash hält.
Nach diesem Schlag ist frei. Das bedeutet, dass beide Spieler versuchen zu punkten. Die Möglichkeiten dies zu tun sind nahezu unendlich. Die gängigste Reaktion auf einen solchen Smash ist ein Drop in die Rückhand oder eine Clearabwehr.

Autor: Matthias Bormann
5. Mai 2014 um 12:21
Jedes Mal, wenn man die Möglichkeit erhält einen Vorhand Smash zu spielen, sollte man diese Nutzen. Sonst macht es der Gegner!
Ablauf einer Trainingsübung mit VH Smash
Die folgende Übung im Badmintontraining eignet sich, um den Aufschlag, den Rückschlag und die Angriffseröffnung mittels Vorhand Smash zu üben. Es spielen zwei Spieler zusammen. Spieler 1 befindet sich im oberen Feld, Spieler zwei ist in der Zeichnung unten zu finden.
Die Übung beginnt mit einem kurzen Aufschlag (1) von Spieler 1 (oben). Spieler 2 (unten) returniert diesen mit einem diagonalen Clear, der allerdings nicht bis ganz auf die Grundlinie geschlagen werden soll (2).
Dieser Ball wird von Spieler 1 sofort attackiert. Mit einem diagonalen Smash (3) wird der Gegner unter Druck gesetzt. Dieser versucht sich zu wehren und wenn möglich schließlich selbst in den Angriff über zu gehen. Beide Spieler versuchen ab diesem Zeitpunkt den Punkt zu machen.
Prinzipiell ist es immer einfacher einen Smash diagonal zu spielen. Dies liegt in der Flugbahn des Balls und in den Winkelverhältnissen begründet. Ein parallel geschlagener Ball als Smash muss genau kalkuliert werden und kann durchaus als Variante der Übung ab und zu eingebaut werden.

Kurzbeschreibung der Trainingsübung
• Kurzer Aufschlag (1)
• Hoher Rückschlag mit der Schlagtechnik Vorhand Clear (2)
• Diagonaler Smash (3)
• frei
Varianten der Trainingsübung
Diese Trainingsübung kann vielfältig verändert werden. Je nach Leistungsstand ist es beispielsweise angebracht den Spielbereich zu vergrößern oder Wahloptionen einzubauen. Zum Punkt Spielfeldbereich vergrößern gibt es zum Beispiel die Möglichkeit zu sagen, dass der Aufschlag Rückschlag über die gesamte Spielfeldbreite von Spieler 1 verteilt werden darf. Oder aber man gibt als Trainer die Möglichkeit vor dem Rückschlag in die Vorhand oder in die Rückhand zu platzieren.
Auch die Variante 90% in die VH und 10% in die Rückhand sind durchaus üblich und sorgen kurzfristig für Überraschung und somit für höhere Aufmerksamkeit bei den Trainingspartnern. Ebenso verhält es sich mit dem Smash (3). Auch dieser kann natürlich auf unterschiedliche Positionen gespielt werden. Ist der Clear (2) zu kurz, so kann der Ball sofort „getötet“ werden. Ist er zu lang, so soll ein Sicherheitsball in Form eines Clear gespielt werden. Diese wenigen Beispiele unterstreichen, dass die Artikel dieser Homepage nur als Ansatzpunkte, als Gedankenstützen für eine schnelle und effektive Trainingsstunde gesehen werden können. Was die Trainer dann daraus machen, ist stets ihre Sache.
Autor: Matthias Bormann