Die Umstellungsfähigkeit gehört zu den koordinativen Fähigkeiten und hilft bei guter Beherrschung bei vielen Ballwechseln, nicht auf dem falschen Fuß erwischt zu werden.
In welchen Spielsituationen ist Umstellungsfähigkeit gefragt?
Typische Situationen bei der die Umstellungsfähigkeit gefordert ist sind diese, wo ein geplanter Schlag aufgrund der Bewegungsänderung des Gegners unterbrochen bzw. abgewandelt wird. Sieht man also, dass sich der Gegner sehr zeitig in Richtung Netz bewegt, so spielt man vorzugsweise einen Clear. Die Umstellungsfähigkeit kommt dann zum Einsatz, wenn im Vorfeld eigentlich ein Drop geplant war.
Ein weiteres Beispiel sind Swip-Aufschläge. Bei diesen täuscht der aufschlagende Spieler einen kurzen Aufschlag an und spielt im letzten Moment einen Clear oder einen Drive-Aufschlag. Dies ist zwar die hohe Kunst des Badmintonsports, aber durchaus ein bewährtes Mittel.
Übungsbeispiel für das Training der Umstellungsfähigkeit
Bei der folgenden Übung spielen zwei Badmintonspieler zusammen. Sie eignet sich insbesondere um die Umstellungsfähigkeit, aber auch um die Reaktionsfähigkeit zu trainieren.
Spieler 1 (oben) beginnt mit einem kurzen Aufschlag (1). Spieler zwei, der sich in der Zeichnung unten befindet, returniert diesen halbhoch und halblang so, als ob ihm ein Clear missglückt wäre. Der Ball wir halbhoch auf die Mitte zurücklegt (2). Dieser Ball ist natürlich gefundenes Fressen für Spieler 1. Er kann nun einen Smash spielen, um den Punkt für sich zu entscheiden (3a). Diesen Smash spielt er auch im Regelfall. Merkt er jedoch, dass sich Spieler 2 frühzeitig für eine Ecke entscheidet, so soll er entgegen der Laufrichtung einen Drop spielen (3b). Nach diesem Schlag oder nach dem Smash wird der Punkt ausgespielt.
Kurzbeschreibung der Übung
• Kurzer Aufschlag (1)
• Halbhoher Rückschlag (2)
• Smash (3a)
• Besonderheit: wenn Spieler 1 merkt, dass Spieler 2 sich frühzeitig in eine Ecke bewegt, soll er seinen Schlag umstellen und einen Drop in die entgegengesetzte Richtung spielen (3b)
Matthias Bormann