Der Chinasprung wird vor allem von den Chinesen und Japanern eingesetzt. Im Anschluss wird immer ein Schlag mit der Vorhand ausgeführt.
Chinasprung – wann anwenden?
Die bei den Chinesen entwickelte Sprungtechnik „Chinasprung“ ist vor allem für schnelle kurze Bewegungen geeignet. Hierbei wird versucht eine ideale Position für einen Vorhandschlag einzunehmen.
Der Sprung kann sowohl parallel am Netz, als auch in der Rückwärtsbewegung eingesetzt werden. Zum einen eignet sich die Lauftechnik, um sich besser zu Bällen zu stellen, bei denen der Laufweg nicht so extrem weit ist. Zum anderen wird er bevorzugt von Spielern mit etwas geringerer Reichweite eingesetzt, um durch diese schnellen kleinen Bewegungen optimal und rasch zum Ball zu stehen.
Übung für den Chinasprung
Bei der folgenden Übung wird eine Wahlreaktion forciert. Spieler 1 (oben) spielt Spieler 2 (unten) unregelmäßig je zwei Bälle zu. Spieler 2 befindet sich am Anfang im Zentrum und sucht dieses nach jedem gespielten Ball wieder auf, um sich stets in alle Richtungen optimal schnell bewegen zu können. Spieler 2 steht auch in etwas mittig, orientiert sich aber eher nach hinten.
Die beiden Anspielstationen (unregelmäßig) sind Drop kurz auf die Vorhandseite oder Drive auf die Vorhandseite. Spieler 2 spielt jeden Ball in etwa halbhoch zurück auf Spieler 1.
Im Fall des gespielten Balls „Drop kurz auf die Vorhandseite“ wird der Chinasprung nach vorn ausgeführt. Dabei wird auf eine schnelle, explosive Bewegung nach seitlich vorn gemacht, die mit Bein der Schlaghandseite abgebremst wird. Wichtig: Erst stehen, dann schlagen.
Der Ball, welcher als Drive auf die rechte Seite gespielt wird, wird mit einem seitlichen Chinasprung erreicht. Je nach Anspielgenauigkeit muss dieser Seitwärtssprung gegebenenfalls nach rechts hinten abgewickelt werden.
Wichtig ist bei beiden Varianten, dass die Sprünge schnellkräftig mit hoher Konzentration ausgeführt werden. Ebenso wichtig wie der Weg zum Ball ist der Weg zurück zur Ausgangsposition, der sofort im Anschluss stattfindet.
Kurzbeschreibung:
Spieler 1: entweder kurz auf die Vorhand (Drop) oder als Drive rechts außen
Spieler 2: Chinasprung nach rechts vorn oder rechts zur Seite
Beide Spieler: Nach jedem Schlag zurück zur Ausgangsposition+
Um die Schnelligkeit im Badminton effektiv zu trainieren, kann man auch Partnerübungen wählen. Besonders eignet sich dabei die Schlagtechnik Drive, da diese recht schnell ausgeführt wird und beide Trainingspartner gefordert sind, um schnell zu reagieren.
Falkenbergübung
Die folgende Übung ist aus dem Tischtennis bekannt und gilt in dieser Sportart als die beste Beinarbeitsübung. Der Name Falkenberg ist auf einen Trainingsstützpunkt in Schweden zurückzuführen. Angeblich trainierte die Nationalmannschaft von Schweden diese Übung sehr häufig.
Übertragen auf die Sportart Badminton erfolgt der Übungsablauf wie folgt:
Es stehen sich zwei Spieler gegenüber, die miteinander trainieren. Dabei ist Spieler (siehe Zeichnung oben) vorrangig der Zuspieler, der die Bälle möglichst passiv und genau platziert zurückspielt. Spieler 2 (unten) macht die Übung, von ihm wird höchste Beinarbeit gefordert.
Spieler 2 beginnt mit einem Rückhand Drive diagonal (1). Dieser Ball wird von Spieler 2 diagonal zurückgespielt (2). Im Anschluss stellt sich Spieler 2 auf die Vorhand um und spielt wieder diagonal zurück (3). Bereits durch diesen Wechsel wird ein wichtiges Element im Badminton – stets versuchen die starke Seite, bei den meisten die Vorhand, zu umlaufen, trainiert. Nach einem parallelen Ball von Spieler 1 aus der Rückhandseite in die Vorhand von Spieler 2, ist von diesem viel Beinarbeit gefordert (4). Das Ziel ist es möglichst schnell in die optimale Position zu kommen, um ausgehend von der weiten Vorhand wieder parallel zurückzuspielen (5).
Nun beginnt die Übung von vorn. Nach einem diagonalen Drive geht es mit dem Ball (1) diagonal mit der Rückhand weiter.
Kurzbeschreibung
Spieler 2 spielt Rückhand Drive diagonal (1)
Spieler 1 spielt Drive diagonal (2)
Spieler 2 spielt Vorhand Drive diagonal (3)
Spieler 1 spielt Drive parallel (4)
Spieler 2 spielt Vorhand Drive parallel (5)
die Übung beginnt von vorn
In der vergangenen Übung wurde eine Möglichkeit aufgezeigt, wie die Sicherheit bei der Technik Drive geübt werden kann. Nun folgt eine Trainingsübung im Badminton, die eine spielnahe Situation simulieren soll.
Bälle verteilen mit Driveschlägen
Es handelt sich um eine Partnerübung, bei der im oberen Feld Spieler Spieler 1 spielt und Spieler 2 im unteren Feld agiert. Die Übung beginnt mit einem halbhohen Drive Aufschlag (1) von Spieler 1.
Sein Trainingspartner, Spieler 2 returniert diesen Ball und setzt den Gegner mit einem Drive unter Druck (2). Beide Spieler spielen nun Drive (3) und versuchen sich gegenseitig das Leben schwer zu machen.
Gerät ein Spieler so in die Defensive, dass keine Drive Bälle mehr möglich sind, so spielt er einen Clear ins hintere Badmintonfeld (4a) oder (4b). Dieser Ball kann schließlich mit Smash angegriffen werden und beide Übungspartner versuchen den Punkt zu erzielen.
Kurzbeschreibung
• Spieler 1 spielt einen Drive Aufschlag (1)
• Spieler 2 returniert diesen ebenfalls mit Drive (2)
• Beide Spieler spielen aggressive Drive Bälle über das gesamte Feld verteilt (3)
• Gerät ein Spieler in die Defensive, spielt er Clear (4a) oder (4b)
• frei
Die Schlagtechnik Drive findet nicht nur im Badminton, sondern auch im Volleyball, Tennis oder sogar im Golfsport Anwendung. Generell wird bei dieser Schlagtechnik mehr aus dem Handgelenk gespielt und es wird mehr auf Sicherheit gesetzt, als beim Smash.
Die Schlagtechnik Drive im Badminton
Der Schlag wird in etwa auf Augenhöhe ausgeführt. Der Federball wird dabei knapp und flach über das Netz geschlagen. Durch Handgelenkeinsatz kommt es zu einer höheren Ballbeschleunigung, als ohne.
Taktische Maßnahmen zum Einsatz des Drive
Der Drive ist im Vergleich zum Clear oder zum Drop ein schnell ausgeführter Schlag. Ziel des Schlages ist es den Gegner unter Druck zu setzen. Um die beste Antwort auf den Drive zu liefern, ist es wichtig über ein hohes Maß an Reaktionsfähigkeit zu verfügen.
In der Regel wird dieser Schlag mit einem Gegendrive beantwortet. Man kann ebenfalls mit Clear reagieren, das führt häufig zu zu kurz geratenen Bällen, die zu einem gegnerischen Smash führen. Auch die Antwort mit einem Drop ist riskant. Gerät dieser zu hoch, so kann der Ball direkt am Netz „getötet“ werden.
In dem folgenden Video werden zahlreiche Spielsituationen gezeigt, in denen Ballwechsel mit Driveschlägen geführt werden. Um diese so präzise, reaktionsstark und Punkt bringend einsetzen zu können, ist viel Training nötig. In nächsten Beiträgen wird auf gezielte Trainingsübungen eingegangen. Hier ist erstmal das Video zur Einstimmung: