6. März 2015 um 12:49
In Teil 1 zu den möglichen Taktiken im gemischten Doppel ging es um die Grundlagen, die Physis und die Taktiken, welche sich aus diesen Gegebenheiten ergeben. Nun soll es darum gehen, wie genau die Aufgaben innerhalb des „Teams“ verteilt sein sollen.
Ausgehend von der im ersten Teil erwähnten Taktik, dass die Dame das Netz abdeckt und der Herr das Hinterfeld übernimmt, ist zu beobachten, dass es häufig Abweichungen von diesem System gibt. Dies zieht sich bis in die untersten Ligen durch. Es gibt genügend Situationen, in denen die Dame quasi gezwungen ist hinten auszuhelfen. Sinnvoll ist es z.B. immer dann, wenn der Herr ans Netz rückt. Hier sollte die Dame zumindest im Midcourt „abdichten/verriegeln“.
Spielsituationen und Stellungsspiel im Mixed
Die Situation, dass das gegnerische Paar in den Angriff übergeht und man selbst gezwungen ist zu verteidigen lässt sich nicht vermeiden. Auch hat häufig der Herr eine bessere Abwehr, als die Dame, daher sollte er sich günstig Positionieren, um möglichst viele Bälle abfangen zu können. Eine mögliche Taktik ist, dass die Dame immer Diagonal zum Ball steht. Das hat den Vorteil, dass der Ball beim Spiel auf die Dame einen weiteren Weg zu fliegen hat und dadurch langsamer wird. Der Herr übernimmt dann die parallelen Attacken in der Abwehr.
Sollte dann auf die Dame attackiert werden ist es wichtig, dass sie versucht ihre Abwehr auf die gegnerische Dame zu spielen! Ansonsten hat der durchschlagskräftigere Herr leichtes Spiel im 2ten und dritten Angriff.
Eine weitere gängige Taktik ist es, dass die Dame häufig Clear über die gegnerische Frau spielt. Diese Taktik macht gewissermaßen Sinn, sollte aber nicht nur angewendet werden. Denn auch die Dame sollte wenn sich die Möglichkeit ergibt angreifen!
Ideale Position im Mixed
Optimal ist, wenn der Herr im Hinterfeld steht und die Dame das Netz abdichtet, aber genau so ist nun mal nicht die Realität. Zu häufig muss diese Grundausrichtung überdacht und abgeändert werden. Wichtig ist, dass die Dame nicht zu nah am Netz steht, sonst kann sie auch nicht so viele Positionen abdecken und der Herr muss zu viel „arbeiten“. Nach einem Drop, oder kurzen Ball sollte die Frau eher eine Position ungefähr bei der Aufschlaglinie einnehmen. Bei zu naher Position am Netzt deckt die Dame nämlich nahezu nix ab. Kommt es zum Smash, ist sie chancenlos, um überhaupt eingreifen zu können.
1. März 2015 um 12:48
Das gemischte Doppel ist für viele eher eine Aktivität der Kategorie „Lustiger Ausklang einer Trainingseinheit“. Aber auch im Mischdoppel gibt es Dinge zu beachten, die bei den richtigen Ehrgeiz lohnenswert sind zu trainieren.
Die Badmintonbücher sind zwar z.T. prall gefüllt mit Beiträgen zur Taktik im Doppel, liefern aber nicht wirklich brauchbare Ansätze zum Thema Mix. In den Vereinen ist es auch eher unüblich überhaupt ein gemischtes Doppel zu spielen, da es häufig dann zu einem unausgeglichenen Spiel kommt.
Die Unterschiede zwischen Herren- und Mixed Doppel
Was sollte bei gemischten Doppeln beachtet werden, oder was sind überhaupt die Unterschiede? Es scheint logisch, dass die physischen Vorraussetzungen bei Mann und Frau unterschiedlich sind. Das sollte jedem Grundschüler klar sein. UND genau das ist auch der wesentliche Unterschied – viel mehr gibt es nicht.
Die Ableitung für die Taktik ist folgende: Der Mann ist i.d.R. physisch und technisch ein Stück besser. Daher macht es Sinn, dass er im Angriff die hintere Position einnimmt. Durch diese Taktik kann er vor allem läuferisch Punkten und einen großen Teil des Badmintonfeldes abdecken.
Von hinten kann er zudem variabler, härter und dadurch effektive agieren.
Angriffssysteme im Mix-Doppel
Aufbauend auf den oben beschriebenen Grundlagen bieten sich die üblichen Systeme Tunnelangriff, versetzter Angriff und breiter Angriff an. Der Herr steht eher hinten und versucht deutlich mehr Bälle zu spielen, als die Dame, in dem er ein großes Feld abdeckt.
Eine umstrittene Taktik, die jedoch nicht unerwähnt bleiben soll ist der „Classic Angriff“. Bei diesem steht die Dame in der Mitte. Dies hat den Vorteil, dass der Herr nahezu alle Bereiche im Feld abdeckt. Der Nachteil ist natürlich, dass er dann sehr sehr viel laufen muss.
20. Februar 2015 um 12:47
Viele führen ihn eher intuitiv durch – den Rückschlag im Doppel. Wesentlich effektiver ist es sich vorher Taktiken zu überlegen wie auch der zweite und dritte Schlag bzw. Spielzug aussehen könnte.
Rückschlag im Doppel – nach kurzem Aufschlag
Im Doppel wird häufig mit einem kurzen Aufschlag begonnen. Dies hat den Vorteil, dass die Möglichkeiten des Gegners direkt in den Angriff über zu gehen eher gering sind. Im folgenden wird auf drei Spielsituationen eingegangen, die einem kurzen Aufschlag folgen können.
Nach einem kurzen Aufschlag kann man mittels „Netzdrop nach außen“ beginnen den Gegner zum Fehler zu zwingen. Der annehmende Spieler sollte im Anschluss den Schläger hoch nehmen und im Schwerpunkt die Longline Seite abdecken. Ein guter weiterer Spielzug nach diesem Ball ist ein Drive/ Push longline oder ein Netzdrop cross.
Ein weiterer sinnvoller Spielzug ist ein Anspiel in die Mitte auf den Körper des Hinterspielers. Das Ziel dieses Spielzuges ist es den Gegner in eine schwere Lage zu bringen. Ihn unbequem anzuspielen. Die Nachbereitung des Schlages wäre folgende: Das Netz muss zwingend abgedeckt werden, dadurch kann der Gegner keine gefährlichen Winkel schlagen. Im Anschluss ist in jedem Fall eine Platzierung nach außen sinnvoll.
Generell handelt es sich bei den Spielzügen um Varianten, die einen geglückten Return betreffen. Es scheint logisch, dass zu kurz geratene Bälle „getötet“ werden. Auch kann nicht immer cross oder longline in entsprechender Qualität gespielt werden. Der hohe lange Ball gilt in diesem Fall als Notlösung, muss jedoch bei zu großem Druck trotzdem gespielt werden.
Rückschlag im Doppel – nach einem Swip Aufschlag
Der Swip wird eher als Überraschung eingebaut. Einige nehmen diesen Aufschlag allerdings auch als Taktik, wenn sie der Meinung sind, dass sie im schnellen Spiel Vorteile haben. Wenn dem so ist, ist eine gute Gegentaktik sehr wichtig, sonst ist die Niederlage vorprogrammiert.
Ein sinnvoller Return ist zum Beispiel ein Smash longline (falls die technischen Möglichkeiten es nicht zulassen Drive/ Push). In der Nachbereitung ist man natürlich in die Defensive gedrängt. Dann sind gerade Abwehrschläge in Form von halblangen und langen Annahmen sinnvoll. In Absprache mit dem Partner muss geklärt sein, wer für die kurze und die cross/weite Abwehr zuständig ist. Der dritte Schlag sollte eine Abwehr in die freie Zone sein. Hierbei ist zu beachten, dass sich bei Swip Aufschlägen nach außen die Abwehrstellung ebenso nach außen verlagert.
Nach einem Swip Aufschlag ist ebenso ein clear longline denkbar. Im Anschluss sollte die Position nebeneinander eingenommen werden. Als dritter Schlag wird wieder ein Clear in die freie Zone empfohlen. Sobald möglich, ist ein Smash/ Gegenangriff anzustreben.
10. Februar 2015 um 12:47
Jeder Ballwechsel beginnt mit einem Aufschlag – auch im Doppel. Generell sollte viel häufiger Aufschlag trainiert werden. Das ist der einzige Schlag, auf den der Gegner keinen direkten Einfluss hat. Aber wie spielt man diesem am günstigsten im Doppel?
Analyse der Gegner
Schaut man sich den internationalen Badmintonsport an, so merkt man, dass insbesondere die starken Badmintonnationen, wie England, ihre Gegner insbesondere in der Phase der Spieleröffnung genauestens analysieren.
Sie haben extra dafür angefertigte Spielbeobachtungsbögen und lassen Videoanalysen laufen. Dabei geht es nicht nur darum, welcher Aufschlag häufig angewendet wird, sondern auch um den folgenden Spielzug. Welche Position wird wie nach welchem Aufschlag gedeckt? Wie ist die Spielstrategie – gibt es einstudierte Spielzüge?
Nicht nur beim eigenen Aufschlag muss man sich bewusst sein, wie es weitergeht. Auch ein Return oder die Richtung des Returns kann man anzeigen. Dies zum Beispiel, indem man hinter dem Körper ein Handzeichen gibt!
Die ersten drei Schläge entscheiden, wer in den Angriff kommt und wer in die Defensive gedrängt wird. Im Doppel werden vermehrt kurze Aufschläge angewendet, jedoch ist dabei auch die Platzierung links oder rechts entscheidend.
Wohin kann der Aufschlag platziert werden?
Ausgehend von der Situation, dass von links nach rechts aufgeschlagen wird können grob gesagt drei Punkte KURZ angespielt werden.
Links außen: Da dieser Anspielpunkt den kürzesten Flugweg ausmacht, kann es ein gutes taktisches Mittel sein, um den Gegner schnell zu überraschen. Der Nachteil ist allerdings (ausgehend vom Spiel gegen einen Rechtshänder), dass er direkt in der Vorhand steht und – richtig antizipiert – sollte dieser die wenigsten Probleme bereiten.
Mitte: Beim Aufschlag kurz in die Mitte muss der Gegner entscheiden, ob er Vor – oder Rückhand nimmt. Dies kann bei dem einen oder anderen bereits zur Verwirrung führen. Es bringt entweder einen Qualitätsverlust bei der Schlagtechnik (Spiel mit der Vorhand aus der Bewegung), oder einen Zeitverlust (Überlegung, ob mit Vor- oder Rückhand gespielt wird). Wird der Ball mit der Rückhand gespielt, so kann davon ausgegangen werden, dass die meisten cross spielen („dem Arm folgen“).
Rechts außen: Bei einem Aufschlag in diesen Bereich wird zu 90% cross gespielt. A, um den direkten Schlag des Gegners mit der Vorhand zu vermeiden, B, da dieser Schlag etwas einfacher ist, was die Durchführung der Schlagtechnik betrifft.
Die Empfehlung ist sich einen guten Mix anzueignen und sich auch Strategien für das Stellungsspiel beider Doppelspieler anzugewöhnen. Nur durch eine klare Abstimmung ist es möglich gut zu harmonieren. Also: Aufschläge untereinander anzeigen. Spielzüge einstudieren.
1. Februar 2015 um 12:46
Nach einer kurzen Einleitung zum Stellungsspiel im Doppel im vorangegangenen Artikel geht es nun um die Spielsysteme, die dabei in der Grundstruktur häufig auch bei den Profis erkennbar sind. Es handelt sich um Orientierungen, welche den Stärken und Schwächen sowie individuellen Vorlieben angepasst werden müssen.
Tunnelsystem
Der Name beruht auf dem Blickwinkel auf eine Tunnel. Beide Spieler stehen hintereinander und zwar direkt hintereinander, so dass eine Seite frei bleibt. Dieses System ist dann sinnvoll, wenn der Hinterspieler stark attackieren kann. Dann kann der Vorderspieler den meist schwachen Rückschlag sofort töten. Der Block, welcher cross gespielt werden kann wird hingegen nicht gedeckt, da dieser sehr schwer zu spielen ist und bei einem kleinen Fehler ein „tötlicher Schlag“ folgen kann.
Selbst wenn der Gegner diesen schweren Schlag spielt ist es noch möglich, dass der Hinterspieler ihn erläuft und so noch reagieren kann. In diesem Fall rückt im Anschluss auch der Netzspieler in den Mittelbereich. Dort halten sich im Anschluss beide Spieler auf. Im Anschluss erfolgt eine Einteilung nach Spielseite. Es kann also sein, dass der Netzspieler nach dem nächsten Ball zum Hinterspieler wird und umgekehrt.
Versetztes Angriffssystem
Bei diesem System stehen beide Spieler nebeneinander. Dieses System macht dann Sinn, wenn der Angriff von hinten eher schwächer ist und der Angriff des Hinterfeldspielers häufig cross (schwererer Schlag) gespielt werden kann.
Wichtig bei dieser taktischen Stellung ist, dass der Angriff eher zentral laufen sollte, dann longline wird nicht so gut gedeckt. Es stellt sich nun die Frage, was bei einem longline gespielten Ball passiert. Hierbei sollte die Wandlung zum Hinterfeldspieler geschehen. D.h. nun kommt es zum System, bei dem der „Netzspieler“ nicht zu nah vorn agiert. Er rückt zurück in den Midcourt. Beide Spieler verbleiben also im Midcourt.
Im Falle eines kurz gespielten Balls vom Hinterfeldspieler, rückt dieser im Anschluss nach vorn. Der bisherige Netzspieler nach hinten.
16. Januar 2015 um 12:45
Das Stellungsspiel im Badminton Doppel ist für viele Spieler ein eher unbeliebtes Thema. Dennoch ist es eines der Themen, welches im Training viel zu selten angesprochen wird.
Grundlagen zum Stellungsspiel im Doppel
Im Doppel sollte immer überlegt werden, welcher Partner der dominantere bzw. stärkere ist. Bei gleichstarken Paarungen und Gegnern sollte der Angriff dominieren. Das bedeutet möglichst hohe Balltreffpunkte, viel agieren anstelle von reagieren. Das Ziel sollte stets sein in den Angriff zu kommen. Dabei ist die Devise, dass der Hinterspieler den Angriff einleitet und der Vorderspieler diesen abschließt, sobald der Gegner kürzer/ niedriger in seinen Verteidigungsschlägen wird.
Da der Vorderspieler schwer das ganze Netz abdecken muss eine Entscheidung getroffen werden, ob er eher longline – oder cross gespielte Bälle abdecken soll. Der Hinterspieler hat in der Regel mehr Zeit zu reagieren, speziell bei hohen Bällen.
Angriffssysteme, aufbauend auf der Grundlagendiskussion
Die folgenden Überlegungen, die folgenden vorgestellten Systeme dienen lediglich der Orientierung. Durch Absprachen/ Probieren, ist die beste individuelle Taktik nur im Laufe von vielen Trainingsabenden möglich. Wichtig ist auch stets flexibel im Doppel zu agieren.
Die Spielsysteme, welche sich bewährt haben sind Hintereinander/versetzt und Nebeneinander. Beides Systeme können! beim Angriff verwendet werden. Je höher die Spielklasse wird, umso schneller und undurchsichtiger werden diese Systeme gewechselt. Die Kunst ist es aus dieser Grundstruktur heraus harmonisch mit seinem Doppelpartner zwischen diversen Doppel Taktiken zu wechseln. Spezifischere Bezeichnungen für diese Systeme sind Tunnelsystem (Hintereinander) und das Angriffssystem versetzt. Beide Systeme werden im folgenden Artikel ausführlich erklärt.
16. Dezember 2014 um 14:13
Die meisten Badmintonspieler gestalten den Übergang zwischen Abwehr und Angriff intuitiv. Je höher das Spielniveau wird, umso wichtiger ist es allerdings genau diese Situationen einzustudieren, um die Verteidigung bzw. den Angriff effektiver gestalten zu können.
Der Übergang von Abwehr zu Angriff
Der Übergang von Abwehr zum Angriff erfolgt häufig situativ. Eine sinnvolle Situation ist, wenn ein wirkungsvoller Abwehrschlag, wie zum Beispiel ein Stop oder ein flacher Konter gespielt wurde. Dann wird aus der Positionierung Nebeneinander in die Positionierung Hintereinander gewechselt. In dieser Position sollten dann der Angriff aufrecht erhalten bleiben. Der Vordermann versucht die Bälle zu „töten“, der Rückraumspieler agiert mit Smash, Drop und schnellen Driveschlägen.
Weiterhin sollte stets ein Wechsel der Positonen von Nebeneinander in Hintereinander bei einem hohem Abwehrball folgen. Auch dann bringt es meist wenig Punkte nochmals einen Clear zu spielen.
Der Übergang von Angriff zu Abwehr
Ein Wechsel von der Angriffsposition Hintereinander zur Verteidigungsposition Nebeneinander macht immer dann Sinn, wenn ein hoher Ball erzwungen wird. Am sollte auch auf typische Situationen achten, die einem solchen Schlag vorausgehen, z.B. ein Stoppball oder auch Situationen, die abrupt auftreten und nicht planbar sind. Bei diesen ist es umso wichtiger die Laufwege mit seinem Doppelpartner gut abgestimmt zu haben.
In den nachfolgenden Texten werden gezielte Übungen vorgestellt, die den Wechsel zwischen Angriff und Abwehr schulen. Das tägliche (bei vielen wöchentliche Training) sollte stets einen gewissen Anteil aufzeigen, in dem Doppel trainiert wird. Gerade in kleineren Vereinen, bei denen die Halle groß genug ist, um stets Einzel spielen zu können, wird das Doppelspiel häufig vernachlässigt.
Autor: Matthias Bormann
9. Dezember 2014 um 14:13
Grob betrachtet gibt es zwei Möglichkeiten, auf die man eingestellt sein sollt. Entweder man befindet sich im angreifenden Doppel, oder man ist das verteidigende Doppel. Je nachdem, müssen Positionen eingeübt werden, die die Erfolgschancen steigern.
Taktikregeln für das angreifende Doppel
Beim angreifenden Doppel ist die Position Hintereinander am sinnvollsten. Hierbei gilt es stets den Angriff aufrecht zu erhalten, um nicht in die Verteidigung gezwungen zu werden. Der Hinterspieler sollte also Smash, Drop oder im wenn nötig einen Angriffsclear spielen.
Der Vorderspieler „tötet“ alle Bälle, die vor dem Körper getroffen werden können. Das heißt: Schläger hoch! Gegner irritieren und sofort in Ausgangsstellung sein, um zu attackieren. Generell gibt es drei gängige Positionen, die beim Angriff angespielt werden sollen:
• den kurzen Weg longline
• zwischen beide Verteidiger
• auf den Körper der Verteidiger
Taktikregeln für das verteidigende Doppel
Die Verteidigungsstellung ist nebeneinander. Die Körperhaltung und Fußstellung ist dabei ausgerichtet auf den schlagenden Angreifer. Am besten sollten die Verteidiger sogar recht tief stehen um somit länger Zeit für die ankommenden Bälle zu haben. Mit lockerer Vorspannung sollte bei höchster Konzentration der Fokus auf den Aktionen des Gegners liegen.
Ein wichtiger Punkt ist die Aufteilung der beiden Verteidiger. Die Feldabdeckung sollte auf die Seite ausgerichtet werden, von der angegriffen wird.
Generell sollten die Bälle natürlich möglichst hoch und weit auf die Grundlinie gespielt werden. Allerdings ist auch eine gewisse Variabilität bei diesen Bällen gefragt. Möglichst sollte auch darauf geachtet werden, dass die hohen Bälle in den freien Raum gespielt werden müssen. Auch eine kurze Abwehr, die unmittelbar am Netzspieler vorbei geht führt häufig zu einem längeren Weg des zweiten Verteidigers zum Ball, den er evtl. nur schwer erreichen kann, dieser dadurch zum direkten Punktgewinn führt oder zumindest die Schlagtechnik leidet.
Wichtig ist auch eine klar definierte Taktik für Bälle, die in die Zwischenräume gespielt werden. Dabei nimmt in der Regel derjenige an, der mit der Rückhand zu diesem Ball steht. Bei zwei wesentlich unterschiedlich starken Spielern ist es eine Überlegung auch diese Bälle von dem besseren Doppelpartner annehmen zu lassen.
1. Dezember 2014 um 14:12
Die Spieleröffnung ist im Doppel von entscheidender Bedeutung. Der Aufschlag ist der einzige Schlag im Badminton, auf den der Gegner keinen unmittelbaren Einfluss hat. Daher sollte dieser wohl bedacht gewählt werden, da sich alle weiteren Spielsituationen daraus ergeben.
Aufschlag und Spieleröffnung
Im Doppel wird fast nur kurz aufgeschlagen. Als Ausnahme kommen Swip-Angaben zum Einsatz, die als taktische Variante für Abwechslung und Verwirrung sorgen sollen. Hohe Angaben gilt es prinzipiell zu vermeiden, da ansonsten sofort mit einem gegnerischen Angriff zu rechnen ist.
Prinzipiell übernimmt das Doppel, welches zuerst Aufschlag hat meistens die Angriffsfunktion. Die Möglichkeiten ausgehend von einem kurzen Aufschlag des Gegners direkt in den Angriff überzugehen, sind gering. Daher spielen viele den Ball möglichst hoch an schwer erreichbare Positionen, um einen allzu starken Angriff aus dem Weg zu gehen.
Positionierungen nach dem Aufschlag
Logischerweise muss die Positionierung an den vorangegangenen Aufschlag angepasst werden. Nach einem kurzen Aufschlag ist es sinnvoll sich hintereinander zu positionieren. Hierbei ist die Marschrounte, dass der Vorderspieler am T – Feld den vordersten Bereich abdeckt. Im hinteren Feldbereich wird der Rückraum gedeckt, bzw. sollte nach dem Return schnellstmöglich der Angriff eingeleitet werden.
Im Anschluss an einen Swipaufschlag, den man als Aufschlaggeber möglichst vorher seinem Doppelpartner anzeigt, sollte die Position nebeneinander eingenommen werden. Man sollte sich also auf einen Angriff einstellen und jeder sollte seine eigene Feldhälfte abdecken.
Taktik und Positionierung nach dem Return
Die meisten Spielzüge im Badminton sind in ihrer Grundstruktur ähnlich. Auf einen kurzen Aufschlag folgt i.d.R. ein kurzer Rückschlag, ein Stoppball kurz hinter das Netz. Ab und zu ist ein sog. „Push“ zu beobachten ein sicherer offensiver Schlag.
Der Return nach einem Swip Aufschlag ist zumeist sofort ein Smash oder ein Drop. Generell sollte jeder Return in erster Linie sicher erfolgen, aber dennoch aggressiv. Bei der Annahme ist es wichtig, dass diese so früh und so hoch wie möglich geschieht.
Nach dem Return ist es wichtig die Positionen anzupassen. Sollte der Return mit einem Push/ Drive oder gar einem Smash bereits aggressiv gestaltet worden sein, so ist die Position Hintereinander sinnvoll. Nach hohem Return ist die Position Nebeneinander sinnvoller, da mit einem Angriff zu rechnen ist.
Autor: Matthias Bormann
23. November 2014 um 14:11
Bei der Taktik im Doppel gibt es einige Grundsätze, an denen man sich orientieren kann. Natürlich ist jeder Spielzug anders, natürlich gibt es Ausnahmen und trotz des theoretischen Wissens häufig einige Missverständnisse, die nur durch häufiges Training und durch automatisierte Bewegungsabläufe der Doppelpaare beglichen werden können.
Grundsätze im Doppel – Spiel Nebeneinander
Bei dieser Formation ist jeder Doppelspieler für sich und seine Spielfeldhälfte selbst zuständig. Etwas kompliziert ist der Raum, welcher sich zwischen den beiden Spielern befindet. Man spricht von einer „kritischen Zone“. Hierfür bedarf es klare Absprachen. Optimal ist natürlich in dem Fall das Zusammenspiel von einem Links- und einem Rechtshänder. Dann kann jeder mit der Vorhand spielen. Den größten Vorteil hat diese Spielweise in der Verteidigung, dann kann ein sehr großes Feld abgedeckt werden.
Nachteile ergeben sich dahingegen, dass immer der schwächere Spieler angespielt werden kann. Es herrschen lange Wege von vorn nach hinten und umgekehrt. Dadurch ist ein Spielsystem, welches auf aggressiven Angriffsschlägen beruht schwer zu realisieren.
Grundsätze im Doppel – Spiel Hintereinander
Die Positionen sind wie folgt: Der Spieler vorn steht unmittelbar hinter der vorderen Aufschlaglinie. Er versucht die gegnerischen Bälle in seiner Reichweite abzufangen bzw. zu töten. Der Rückraumspieler hingegen baut von hinten ein Angriffsspiel auf.
Dieses System hat dadurch Vorteile im Angriffsspiel, jedoch ergeben sich Nachteile in der Verteidigung. Der Spieler vorn (auch als Netzspieler bezeichnet) kann aus kurzer Distanz hart angespielt werden. Der Spieler hinten (auch als Rückraumspieler bezeichnet) muss alleine die ganze Breite des Spielfeldes abdecken.
Grundsätze im Doppel – Spiel Hintereinander oder Nebeneinander?
Das Spielsystem die eigentliche taktische Ausrichtung sollte eine Mischung aus beiden vorgestellten Systemen sein. Beide haben ihre Vor- und Nachteile. Die Umsetzung, der ökonomische Wechsel von Verteidigung und Angriff machen ein gutes Doppel aus.
Autor: Matthias Bormann