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15. Oktober 2013 um 08:28

Aufbau einer Trainingseinheit

Die Trainingseinheit ist die Grundeinheit aller Zyklen und die Basis für die Organisation im Trainingsprozess. Die Inhalte der Trainingseinheiten im Laufe des Jahres sollten aufeinander aufbauen, sodass langfristige Ziele erreicht werden können. Im Eishockey schwankt die Trainingsdauer zwischen 45 Minuten und zwei bis drei Stunden. Eine Trainingseinheit wird folgendermaßen eingeteilt:

• Beginn (Aufwärmen und Vorbereitung)
• Hauptteil
• Abschluss (Cool down)

Der Beginn

Im ersten Teil werden der Organismus und die Psyche des Spielers auf die Trainingsbelastung vorbereitet. Ihm werden die Ziele der Einheit bekannt gegeben und er kann sich seelisch auf die Anforderungen der Trainingseinheit einstellen. Innerhalb des Aufwärmens konzentrieren sich die ersten Übungen auf das Dehnen und Aufwärmen der Muskeln, Sehnen und der Gelenke.

Innerhalb der Aufwärmung wird die Intensität allmählich gesteigert. Die Gesamtzeit des Warm-Up wird oftmals unterschiedlich gestaltet. Im Schnitt sollte man 10-30 % der Dauer einer gesamten Trainingseinheit einhalten. In der Regel wird zunächst ein Allgemeiner Teil durchgeführt, welcher sportartunspezifisch abläuft.

Der Hauptteil

Im zweiten Teil wird der Organismus auf die Anforderungen im Eishockey eingestellt und der Puck kommt ebenso zum Einsatz. Der sich anschließende Hauptteil umfasst zwischen 50 – 70 % der Trainingseinheit. Inhalte und Ziele können beispielsweise folgende Punkte sein:

• Schulung von technischen und taktischen Fähigkeiten
• Stabilisation von Bewegungsfähigkeiten (Kraft, Schnelligkeit, Ausdauer, Beweglichkeit)
• Stabilisation aller Unterkategorien der Sportlichen Leistung

Wichtigster Bestandteil dieses Abschnitts sollte das Spiel an sich sein. Hierfür steht für die „Kleinen“ beispielsweise die Spielform auf dem kleinen Feld (Minihockey) zur Verfügung. Es gibt auch zahlreiche Varianten von kleinen Spielen auf dem Eis.

Der Aufbau einer jeden Trainingseinheit richtet sich nach dem Trainingsziel. Wird also das Trainingsziel so gestellt, dass beispielsweise eine neue Fertigkeit beigebracht wird, sollte diese zu Beginn gleich nach der Erwärmung erklärt werden. Das sich anschließende Üben bringt den größten Erfolg. Dazu sollte darauf geachtet werden, dass die Übenden nicht müde sind. Dies bedeutet sowohl körperlich und auch psychisch.

Der Abschluss

Am Ende einer jeden Trainingseinheit steht das Cool down. Innerhalb dieses Abschnitts soll der Organismus wieder zur allmählichen Beruhigung kommen. Das Abwärmen sollte zeitlich ungefähr 10 % der gesamten Trainingseinheit einnehmen. Inhaltlich können wenig intensive Läufe oder Dehnübungen (vor allem der beanspruchten Muskulatur während der Einheit) zu dem gewünschten Effekt führen.

30. Mai 2013 um 18:33

Techniktraining, isoliert und kombiniert, Teil 2

Besonders bei Spielsportarten ist es wichtig, die isoliert trainierten Fähigkeiten in Kombination mit anderen Fertigkeiten zu vervollkommnen. Nur so ist es gegeben, dass das Techniktraining spielnah erfolgen kann und den Anforderungen im Eishockeyspiel gerecht wird.

Vor allem die 3 Grundtechniken im Eishockey Schlittschuhlaufen, Passen und Scheibenführen sollten in Übungen immer in Wechselbeziehung zueinander trainiert werden.

Slalom ohne und mit Puck

Es werden 2 Gruppen gebildet, die sich auf einer Spielfläche jeweils an den seitlichen Toren postieren und aufteilen. Die beiden Tore sind durch einen Slalomkurs von 4-8 Kegel verbunden, der Raum für einen abschließenden Torschuss lässt. Der 1. Spieler der 1. Gruppe startet ohne Puck die 1. Bahn durch den Slalomparcours.

Am Ende angekommen, nimmt er den Puck auf, den er von dem 1. Spieler der gegenüberliegenden Gruppe zugespielt bekommt, auf, und durchläuft den Slalomkurs zurück mit Puck.

Nach Durchlaufen des letzten Kegels schießt er in einer nahtlosen Anschlussbewegung direkt aufs Tor. Nun startet der 1. Spieler der gegnerischen Gruppe ohne Puck durch die Slalom-Kegel und vollzieht den gleichen Ablauf.

Passspiel und 1:1 Situationen

Eine einfache Übung, um das Passspiel im Eishockey mit dem Zweikampfverhalten zu kombinieren. Zwei Spieler finden sich auf der Höhe eines Tores links und rechts ein. Sie bewegen sich Richtung Mittellinie, indem sie sich abwechselnd den Puck hin und her zuspielen.

In der anderen Spielhälfte greift von der Seite ein Abwehrspieler in das Spielgeschehen ein. Der Spielmodus wechselt vom Passspiel in ein 2:1. Die Angreifer versuchen nun, den abwehrenden Spieler gemeinsam auszuspielen und ein Tor zu erzielen.

Sprint um den Puck

Ein Übung, die unmittelbar das Zweikampfverhalten 1:1 trainiert. 2 Eishockeyspieler finden sich links und rechts neben dem Tor ein. Der Trainer steht im Tor und spielt auf ein Signal hin den Puck nach vorne in die Spielhälfte.

Die beiden Spieler müssen reaktionsschnell starten und den Puck hinterherjagen. Wenn sie in der Nähe des Pucks sind, kommt es zum direkten Zweikampf um den Puck.

Es gibt 2 Varianten: Entweder wird auf das gegenüberliegende Tor gespielt oder die Spieler müssen den Laufweg umkehren und spielen auf das Tor, aus dessen Richtung der Trainerpass kam.

Dabei kann man einen kleinen Wettbewerb anschieben: Bei dem der Zweikampfsieger einen Punkt bekommt – und einen weiteren erhält, wenn er danach auch noch ein Tor erzielt.

23. Mai 2013 um 18:25

Techniktraining, isoliert und kombiniert, Teil 1

Wie bei jeder Sportart, so muss auch das Techniktraining unter unterschiedlichen Rahmenbedingungen durchgeführt werden. Das Techniktraining kann durch den einzelnen Spieler, innerhalb eines Gruppentrainings oder in unmittelbarer Anwendung einer Spielform absolviert werden.

Die Grundtechniken im Eishockey Scheibenführen, Passen und Schlittschuhlaufen sollten in allen 3 methodischen Bereichen ausreichend trainiert werden.

Schlittschuh-Ballett

Um in das Techniktraining reinzufinden, bietet sich die Übung des Schlittschuh-Balletts an. Alle Spieler finden sich in einer abgesteckten Eisfläche ein und führen auf Anweisung bestimmte technische Laufübungen durch, die an Ballettübungen erinnern.

Einmal stehen die Eishockeyspieler auf den Kuvenspitzen, das andere Mal auf den Enden. Im Anschluss springen sie von einem Bein aufs Andere. Dann wechseln sie zum Beispiel ihre Körperhaltung, indem sie sich abwechselnd groß und klein machen, während sie über das Eis gleiten.

Scheibenführen im Gruppen-Pulk

Im Hauptteil des Techniktrainings markiert der Trainer eine kleine Eisfläche, auf der sich alle Trainierenden einfinden und Eis laufen, indem sie den Puck führen. Jeder Spieler hat einen Puck, den er eng am Schläger führt.

Alle Eishockeyspieler laufen durcheinander und müssen dabei darauf achten, nicht aneinander zu stoßen. Wichtig ist, dass die Spieler den Gegenspielern rechtzeitig ausweichen. Hier sind vor allem koordinative Fähigkeiten wie die Reaktionsfähigkeit und die Orientierungsfähigkeit gefragt.

Das Durcheinanderlaufen wird zusätzlich durch Übungen erschwert, die auf Signal des Trainers von allen Schützlingen durchgeführt werden. Das können 360 Grad Wendungen sein, ein Absetzen der Knie auf dem Eis, ein Rückwärtslaufen oder gar ein Purzelbaum.

Zudem kann der Trainer Zeichen geben, auf deren Reaktion die Eishockeyspieler die Geschwindigkeiten beim Scheibenführen erhöhen oder schlagartig wieder verlangsamen.

3 gegen 3

Als Abschluss, um insbesondere das Scheibenführen und das Passen spielnah zu trainieren, kommt die Spielform 3 gegen 3 zur Anwendung. Alternativ je nach Größe der Trainingsgruppe kann auch 4 gegen 4 oder 5 gegen 5 gespielt werden.

Ziel ist es, den Puck in den eigenen Reihen zu halten und möglichst viele Pässe zum Nebenmann zu befördern. Gewonnen hat das Team, dem es gelingt, die meisten Pässe zu spielen, die ohne Gegnerunterbrechung ihr Ziel finden.

2. April 2013 um 18:43

Dribbling für Kinder- und Jugendliche, Teil 2

Jeder guter Eishockeyspieler sollte das Dribbling beherrschen. Das Dribbling vereinigt mehrere Fähigkeiten in sich. Neben der eigentlichen Schlägertechnik spielen auch das Schlittschuhlaufen, die Koordination und das Puckgefühl eine Rolle. Mit einem wirksamen Dribbling gelingt es Eishockeyspielern, den Gegner auszuspielen, Überzahlsituationen zu schaffen oder Tore zu erzielen.

Bereits im Jugendalter sollte das Dribbling fester Bestandteil im Eishockeytraining sein. Unterschiedliche Übungen dienen der Erlernung und der Festigung dieser technischen Fähigkeit.

Stationstraining: Dribbling

Station 1:
Um insbesondere die Koordination in Verbindung des Dribblings zu schulen, bietet sich ein Dribbling mit 2 Pucks an. Dabei bedient sich der Eishockeyspieler neben dem Stock auch seinen Schlittschuhen als Hilfsmittel. Beide Pucks werden gleichzeitig, der eine mit dem Stock, der andere mit dem Schlittschuh, in einem abgesteckten Feld geführt.

Um den Schwierigkeitsgrad für den einzelnen Übenden zu erhöhen, können mehrere Spieler dazu gezogen werden. Der Spieler muss sich jetzt nicht mehr nur auf die 2 Pucks konzentrieren, sondern zudem auf das Laufverhalten der anderen Trainierenden achtgeben.

Station 2:
Diese Station ist mit vielen verschiedenen Hindernissen besetzt. Diese müssen durch die Spieler der Reihen nach rumkurvt werden. Dabei können als Hindernisse unterschiedliche Gegenstände wie Pucks, Pylone oder kleine Tore eingesetzt werden. Später werden andere Spieler als bewegliche Hindernisse hinzugezogen, um den Schwierigkeitsgrad zu steigern.

Station 3:
Zwei Spieler finden sich zu einem Paar zusammen. Ein Spieler wird zum angreifenden Spieler, der andere übernimmt die Verteidigungsposition. Nun versucht der Angreifer, den Abwehrspieler mit einem Dribbling auszuspielen. Anfangs verhalten sich die Abwehrspieler passiv, später sollten sie aktiv versuchen, das Dribbling des Angreifers zu unterbinden.

Spielform: Offene Tore

Eine gute Spielform, um das Dribbling zu trainieren, ist das Spiel auf offene Tore. Dabei werden auf einem Spielfeld mehrere offene Tore in Form von Pylonen aufgestellt. Es werden 2 Mannschaften gebildet, die die Aufgabe haben, einen Spieler so freizuspielen, dass er ungehindert durch die offenen Tore mit dem Puck dribbeln kann. Sieger ist die Mannschaft, die am Ende die meisten Dribbel-Tore erzielt hat. Das Spiel dauert 10 – 15 Minuten.

Ausklingen kann man das Dribbling-Training mit einem Staffelspiel beider Mannschaften. Jeweils ein Spieler einer Mannschaft durchläuft einen Slalom-Parcours hin und zurück. Wenn er diesen ohne Fehler passiert hat, übergibt er den Puck an den nächsten in der Reihe stehenden Spieler. Es gewinnt die Mannschaft, die als Erste alle Spieler fehlerfrei durch den Dribbling-Parcours geführt hat.