13. Mai 2014 um 14:05
Die ewigen Rivalen und Nachbarn USA und Kanada kämpfen auch bei den Olympischen Spielen von Sotchi im Frauen – Eishockey im die Goldmedaille. Die Kanadierinnen bezwangen stark aufspielende Schweizerinnen in einem hochklassigem Halbfinale und die US – Girls gewannen ihr Spiel um den Einzug ins Olympische Finale deutlich gegen unterlegene Schwedinnen.
Die Damen der Nationalmannschaft Kanadas siegten am Montag, den 17.02.14, mit 3:1 gegen die Außenseiter aus der Schweiz und können im Finale am Donnerstag, den 20.02.14 Geschichte schreiben und nach dem vierten Olympiaerfolg in Serie greifen.
Weltmeister USA, welches sich zuletzt 1998 in Nagano das begehrte olympische Edelmetall sichern konnte, setzte sich im ersten Halbfinale gegen die Skandinavierinnen klar und deutlich mit 6:1 (3:0, 2:0, 1:1) durch und schoss sich somit schon einmal warm für das wohl packende Traumfinale von Sotchi 2014.
Klare Verhältnisse in den Halbfinals
Die Kanadierinnen knüpften vom Anpfiff weg, an ihre überzeugende Vorstellung aus der Vorrunde gegen die Schweizerinnen auch im Halbfinalspiel an. Bereits im ersten Drittel schraubten Natalie Spooner (8./12.) und Melodie Daoust ihr eigenes Torkonto nach oben und sorgten früh für beruhigende und klare Verhältnisse.
Im weiteren Spielverlauf kamen die Schweizerinnen immer besser ins Spiel und hielten gegen die favorisierten Kanadierinnen gut mit. Jessica Lutz sorgte zu dem in der 26. Spielminute mit ihrem Tor für den Anschlusstreffer der tapfer kämpfenden Europäerinnen.
Doch mehr ließen die cleveren Nordamerikanerinnen dann nicht zu und bezwangen die Schweizerinnen, welche nun um Olympiabronze kämpfen, mit 3:1.
Ähnlich sicher und souverän zogen die Amerikanerinnen gegen klar unterlegene Schwedinnen ins Finale von Sotchi 2014 ein.
Der Goldmedaillengewinner von 1998 stellte früh die Weichen auf Sieg. Alex Carpenter (7. Minute) und Kacey Bellamy (8.) sorgten mit ihren Toren in der Anfangsphase für geordnete Verhältnisse auf dem Eis.
Mit einer beruhigenden 2:0 Führung im Rücken dominierten die US -Girls den Gegner und beendeten eigentlich bereits nach knappen 30 Minuten dieses Spiel um den Einzug ins Finale.
Denn Amanda Kessel (12.), Monique Lamoureux (26.) und Megan Bozek (33.) erhöhten in den Folgeminuten dieser Partie auf 5:0, ehe Brianna Decker mit ihren Tor in der 57. Spielminute den Deckel auf diese Begegnung machte.
Einziger Wehrmutstropfen auf diesem nie gefährdeten Halbfinalerfolg der USA, war das Gegentor in der 54. Minute durch Anna Borgqvist zum 6:1 Endstand.
Revanche für die Olympischen Spiele von 2010?
Nun stehen sich im Traumfinale von Sotchi die ewigen Rivalen und Nachbarn aus Amerika gegenüber. 2010 besiegten die Kanadierinnen die USA im eigenen Land mit 2:0. Damit sicherten sich die Ahornblätter seit 2002 fortan das begehrteste Edelmetall der Olympischen Spiele.
Am Donnerstag wird sich zeigen, ob die angestrebte Revanche der USA gelingt oder ob die Girls aus Kanada die Stärke haben ihre Serie auszubauen und das vierte Olympische Gold in Folge zu gewinnen. Spannung und Dramatik sind in diesem Spiel auf jeden Fall gesichert.
Autor: Tom Wolny
14. April 2014 um 10:08
Die kanadische Nationalmannschaft schreibt im Eishockey Geschichte. Die Ahornblätter siegen unteranderem auch durch den ersten Turniertreffer von Sidney Crosby im Bolschoi – Palast gegen toll kämpfenden Schweden.
Zum neunten Mal gewinnt das Team der Kanadier das goldene Edelmetall. Im diesjährigen Finale der Olympischen Winterspiele ließen sie ihrem Gegner aus Nordeuropa keine Chance, in dem sie in jedem Drittel ein Tor erzielen konnten und damit ihr perfektes Turnier ohne eine einzige Niederlage krönten.
Neben Kapitän Crosby trafen Jonathan Toews (13.) und Chris Kunitz (50.), die mit ihren Toren zum 3:0 Finalsieg den Rekord in der Olympiageschichte aufstellten.
Den Kanadiern gelang es als erstes Team seit 22 Jahren die in Vancouver 2010 geholte Goldmedaille zu verteidigen. Zuletzt hatte 1992 Russland, damals noch als Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS), einen Gold – Coup wiederholt.
Noch auf dem Eis feierten die Ahornblätter ausgiebig ihren Erfolg und überholten damit auch Gastgeber Russland in der Gesamtwertung der Anzahl der Olympiasiege.
Zäher Spielverlauf mit deutlichem Ende
Vor rund 11.000 Zuschauern ereignete sich zunächst ein nervöser Beginn. Beiden Mannschaften war die Anspannung und Aufregung deutlich anzumerken. Die Folge dessen war ein zäher Beginn, in dem Kombinationen nur selten zustande kamen.
Die besten Chancen in den Anfangsminuten ereigneten sich über Einzelaktionen auf beiden Seiten. Zum einen vergab Patrice Bergeron (2./4./12.) gute Chancen auf Seiten der Kanadier. Zum anderen tat es Gustav Nyquist Bergeron gleich und vergab die beste Chance der Schweden.
Genau in diesem Moment als die Schweden die Partie etwas in den Griff bekamen und zu ihrem Spiel fanden, erzielte Toews mit einem Schuss durch die Beine von Henrik Lundqvist die Führung für Kanada.
Aber selbst dieser Treffer verlieh der Begegnung keinen neuen Schwung. Die Kanadier bekamen dadurch keine neue Sicherheit und auch die Schweden wurden nicht zu neuen Offensivaktionen angetrieben.
Das aggressive und körperbetonte Spiel der Nordamerikaner blieb komplett auf der Strecke, wurde jedoch nicht bestraft, weil die technisch – versierten Schweden auch keine Mittel im Spiel fanden.
Diese Ideen- und Konzeptlosigkeit nutzte der Weltstar der Kanadier eiskalt aus. Nach einem Fehler der Schweden zog Crosby davon und verlud Lundqvist mit einer Körpertäuschung und erhöhte auf 2:0.
Im weiteren Verlauf hätte Drews Doughthy mit seinem harten und platzierten Schuss nicht nur den Pfosten getroffen, wäre das Spiel bereits in der 43. Spielminute entschieden gewesen. So blieb es Kunitz vergönnt den Goldtriumph der seines Teams zu besiegeln und die Siegesparty einzuleiten.
Autor: Tom Wolny
5. März 2014 um 16:10
Der Staatsauftrag im eigenen Land scheitert
Keine sportliche Angelegenheit wurde in letzter Zeit so generalstabsmäßig vorbereitet, geplant und überwacht, wie das angestrebte goldene Edelmetall der russischen Nationalmannschaft im Eishockey im eigenen Land.
Selbst Präsident Wladimir Putin ließ sich persönlich über die aktuelle Form im Training und den Stand der Vorbereitung auf die olympischen Winterspiele 2014 informieren. Für Russland trat bei diesem Turnier in Sochi ein beispielloses Ensemble an Superstars, angeführt vom Überflieger der Nation in diesem Sport Alexander Ovechkin, an.
Es war Russlands Anliegen mit dem Gewinn der Goldmedaille in dieser Sportart sein Ansehen aufzuwerten und vor allem der hochnäsigen USA und deren überbetitelten NHL zu zeigen, dass sie nicht das Maß aller Dinge sind.
Doch bereits in der Vorrunde zeigten sich erste Schwächen beim russischen Team, welches als Topfavorit auf den Titel galt. Hier unterlagen die Gastgeber der Olympischen Winterspiele 2014 eben genau dieser USA im Penaltyschießen.
Auf der Suche nach Gründen für das zeitige Ausscheiden der Superstars wird durch das allgemeine Entsetzen stark gehemmt. Begibt man sich dennoch auf den Weg Gründe zusammenzutragen, begegnet man ersten Spekulationen über die fehlende Chemie im Team. Der Mannschaft von Trainer Biljaletdinow soll diversen Informationen nach in verschieden Gruppen gespalten gewesen sein und untereinander kaum kommuniziert haben.
Desweiteren wirkte das Team, vor allem gegen Finnland, völlig verunsichert und ohne jegliches Vertrauen in die eigene Stärke. Zu dem muss sich der Trainer auch die Vorwürfe über den Torwartwechsel im zweiten Drittel gefallen lassen, welches das Team sichtlich aus dem Rhythmus brachte.
Ausgleich lässt Russland wanken
Bis zu diesem Viertelfinale hatte sich die so hochdotierte Mannschaft der Russen noch nicht mit Rum bekleckert. Gegen Slowenien kassierte man zwei Gegentore, der USA unterlag man im Penaltyschießen, gegen die Slowakei quälte man sich durch die Verlängerung und selbst gegen einen vermutlichen Underdog aus Norwegen brauchte das russische Team an die 30 Minuten für das erste Tor.
Zwar ging man gegen starke Finnen im Bolschoi – Palast zunächst in Führung, musste aber schon wenige Zeit später den schnellen Ausgleich hinnehmen. Nach diesem Ausgleich war Russland nicht mehr in der Lage das Spiel an sich zu reißen und ein Mittel für ein weiteres Tor gegen die Defensive der Europäer zu finden.
Die Finnen hingegen ließen den Gastgeber kommen und warteten gewohnt ihre Chance gegen die bekannt langsamen russischen Verteidiger ab. Deren Fehler nutzen die eiskalten Finnen zweimal gnadenlos aus und entschieden so das Spiel für sich.
Wahre Gründe des Scheiterns
Analysiert man sachlich die aktuelle Lage der Nationalmannschaft Russlands sind es weniger die internen Uneinigkeiten, als viel mehr die scheinbar fehlende Qualität in einigen Mannschaftsteilen.
Die Abwehrspieler genügen mitunter nicht dem international geforderten Niveau, welches bei einem derartigen Turnier von Nöten ist. Hinzukommend tritt in den letzten Jahren vermehrt das Problem eines sicheren Torhüters auf, welches im Spiel gegen die Finnen deutlich wurde. Als jedoch Trainer Biljaletdinow den Wechsel auf dieser Position vornahm, war das Spiel schon entschieden.
Nun bleibt abzuwarten, ob das Ausscheiden neben der medialen Prügel noch weitere personelle Opfer fordert.
Autor: Tom Wolny