Eishockey ist eine Sportart, die sehr spezifische Bewegungsabläufe verlangt. Diese haben größtenteils nichts mit den alltäglichen Bewegungen an „Land“ gemein. Es liegt auf der Hand, dass diese sehr spezifischen Abläufe Muskeln beanspruchen, die sonst weniger im Einsatz sind.
Vor diesem Hintergrund kommt der Erwärmung beim Eishockey eine besondere Rolle zu. Dazu kommt die Tatsache, dass Eishockey eine Wintersportart ist und in den meisten Fällen, auch in Großhallen, bei kalten Temperaturen stattfindet.
Das Aufwärmen im Eishockey dient einzig und allein dazu, die Muskulatur auf das Training und den Wettkampf vorzubereiten und sie auf Betriebstemperatur zu bringen. Es hat sich erwiesen, dass es beim Aufwärmen im Eishockey sinnvoll ist, die gymnastischen Übungen von unten nach oben durchzugehen, also bei den Fußgelenken beginnend.
Die Zeitdauer der Aufwärmgymnastik sollte bei einer normalen Trainingseinheit nicht mehr als 1/6 der Gesamttrainingsdauer einnehmen. Bei 90 Minuten Training beliefe sich das Aufwärmen dann auf 15 Minuten. Wobei davon mindestens 2/3 auf dem Eis erfolgt.
Wichtige Hinweise für das Aufwärmen
1) Die gymnastischen Übungen müssen altersgerecht angewendet werden.
2) Die Übungen müssen sich am läuferischen Können der Spieler orientieren und dürfen diese nicht überfordern. Auf der anderen Seite dürfen die Gymnastikübungen nicht dazu dienen, neue technische oder läuferische Bewegungselemente zu erlernen.
Ohne Frage aber sollten gymnastische Übungen, wenn das der Entwicklungsstand der Spieler zulässt, in das Vorwärts- und Rückwärtslaufen eingebunden werden.
3) In den meisten Fällen sind Eisflächen nur begrenzt nutzbar. Deshalb und auch vor dem Hintergrund der Temperaturen ist es ratsam, einen Teil der Erwärmungsprogrammes „an Land“ durchzuführen.
4) Sollten die Aufwärmgymnastik während des Laufens erfolgen, ist der Trainer angehalten, auch bei technisch guten Läufern, ein gemäßigtes Lauftempo vorzugeben.
5) Da Eishockeyspieler in der Regel im Gegensatz zu anderen Sportarten mit einer robusten Ausrüstungskleidung ausgestattet sind, fällt es ihnen oft schwer, ein gutes Gefühl für Dehnungsübungen und den damit verbunden Körperwahrnehmungen zu bekommen.
Der Trainer hat hier die Aufgabe, seine Schützlinge nicht zu überfordern und eine Atmosphäre auf dem Eis zu schaffen, die ein ständiges und ehrliches Feedback ermöglicht. Nur so können Verletzungen während der Aufwärmphase vermieden werden.
