12. November 2013 um 17:27
Ob beim Korbleger oder im Zweikampf, oftmals ist bei der Sportart Basketball Sprungkraft von großer Bedeutung. Doch wie wird diese getestet? Zahlreiche wissenschaftlich fundierte Verfahren eignen sich dazu.
Die Film- und Videoanalyse
Vor allem im Wissenschaftszweig der Biomechanik wird die Videoanalyse häufig angewendet. Um diese korrekt durchführen zu können, sollte man sich im Vorfeld Gedanken machen, wie wissenschaftlich man herangehen will. Sind Hypothesen aufzubauen? Was genau soll untersucht werden? Welche Hilfsmittel (Raster, Markierungen) müssen genutzt werden? Wo soll die Kamera positioniert werden? Welcher Hintergrund führt zu einem guten Bild? Anhand dieser Aufzählung zeigt sich bereits, dass das Verfahren zwar vielversprechend klingt, man sich aber bewusst sein muss, dass es nur mit einer genauen Planung zum gewünschten Ergebnis führt.
Bremskraftstoßverfahren
Ausgehend von dem Sprung von einer Kraftmessplatte wird der KSPE aus den Bodenreaktionskräften beim Absprung errechnet. Damit dieser Test valide und reliabel ist, muss der Sportler vor dem Sprung ruhig auf der Kraftmessplatte stehen. Anhand der gesammelten Daten wird die Kraft – Zeit – Kurve erstellt und anhand dieser Daten lässt sich die Sprungkraft diagnostizieren.
Die wichtigsten Formeln sind dabei:
v = F * t/m
h = v^2 / 2*g
Flugzeitverfahren
Beim Flugzeitverfahren wird die Sprunghöhe über die Flugzeit, also über die Dauer des Sprungs errechnet. Dies ist mit einer Formel aus der Physik möglich:
h = 1/8 * g * t^2
Alternativ dazu kann die Flugzeit ebenfalls aus der oben erwähnten Kraft – Zeit – Kurve entnommen werden.
5. November 2013 um 11:37
Sprünge sind im Basketball wesentlicher Bestandteil der Grundausbildung und sollten auch bei Fortgeschrittenen nicht im Training vernachlässigt werden. Im Laufe der Jahre haben sich diverse Sprungkrafttests als bewährt erwiesen.
Squat Jump
Beim Squat Jump ist die Ausgangsstellung die ruhende Kauerstellung (90° Knie- und Hüftwinkel). Die Tiefe kann dabei je nach Konstitution individuell bestimmt werden. Eine tiefe Stellung hat dabei den Vorteil eines längeren Beschleunigungswegs, jedoch führt dies ebenso zu höheren Drehmomenten, die nur mit einer hohen Muskelmasse bewältigt werden können.
Die Bewegungsausführung ist so gestaltet, dass der Sportler ausgehend von dieser Stellung im Stand möglich schnell und hoch abspringt. Die optimale Ausgangsposition ist somit, die jenige Position, bei der der Beschleunigungsweg möglichst lang ist und die Gelenkmomente schnellstmöglich überwunden werden können. Um einen hohen Squat Jump zu errechen ist es essentiell dynamisch und schnell das Kraftmaximum zu erreichen. Aus diesem Grund wird der Test auch eingesetzt, um das Maximalkraftniveau der Beinstrecker zu bestimmen.
Counter Movement Jump
Be idem Counter Movement Jump, kurz CMJ, erfolgt ein Hock-Streck-Sprung aus dem Stand. Durch eine schnelle Ausholbewegung wird im Anschluss die maximale Streckbewegung in die Vertikale erreicht. Die Muskulatur arbeitet hierbei konzentrisch. Der Sportler hat hinsichtlich der Ausholbewegung und der Tiefe viel Spielraum, sodass jeder seinen individuell passenden Bewegungsablauf finden muss.
Wichtig ist, dass die Ausholbewegung flüssig in die Streckbewegung übergeht. Durch die Ausführung der exzentrisch-konzentrischen Bewegungen wird der Dehnungs- Verkürzungs- Zyclus im Vergleich als lang eingeschätzt. Durch die Folge von Exzentrik und Konzentrik spielt bei der Beurteilung der Sprunghöhe auch die Elastizität der Muskel- und Sehnenstrukturen eine Rolle.
Drop Jump
Im Unterschied zum Counter Movement Jump und zum Squat Jump wird der Drop Jump von einer erhöhten Ausgangsposition heraus ausgeführt. Wie beim CMJ ist die Ausgangsposition der aufrechte Stand. Durch ein Vorschwingen des Beines löst sich der Proband von seinem höher stehenden Podest. Durch den kurzen freien Fall wird die potentielle Energie aufgeladen, welche sich in der folgenden Phase wieder entlädt und somit zu einem sehr hohen Kraftstoß führt. Die Fallhöhe hat einen direkten Einfluss auf die Sprunghöhe und muss vor dem Test klar definiert werden.