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26. Mai 2014

Deckungsverhalten beim Kopfballspiel

Kategorie: Zweikämpfe – Autor: kd – 13:16

https://www.youtube.com/watch?v=R7Jf248olwI

Zeit: 0.40 – 1.30 Minute

Im Champions-League-Rückspiel gelingen den Madrilenen gegen die Bayern zwei Kopfballtore nach Standartsituationen. Obwohl Abwehrspieler Sergio Ramos als kopfballstarker Spieler bekannt ist, gelingen ihm nahezu ohne gegnerischen Abwehreinfluss zwei Kopfballtore. Im Folgenden soll geklärt werden, wie dies geschehen konnte und wie das Defensivverhalten bei Standards trainiert werden kann.

Direkte Manndeckung

Das erste Tor zur 0:1 Führung der Madrilenen gelingt Ramos per Kopf. Obwohl mit Mandzukic einer der kopfballstärksten Bayernspieler für Ramos zuständig war, kann dieser das Gegentor nicht verhindern. Die Vorteile der direkten Manndeckung liegen in den klar zugeordneten Zuständigkeiten. Kopfballstarken Angreifern kann ein ebenso starker Kopfballspieler zugeordnet werden.

Dies kann auch die Motivation der Spieler erhöhen, da durch diese direkte Zuordnung die „Schuld“ eines Gegentreffers klar zugewiesen werden kann. Die Nachteile werden aber am Beispiel der Bayern deutlich. Es gibt keine zusätzliche Sicherung falls ein Gegenspieler die Laufwege geschickt wählt (kreuzen oder ähnliches), oder den Spielern des Abwehrverbundes durch zusätzliche Angreifer die Laufwege blockiert.

Trainingsübung:
4 Angreifer stehen mit ihren zugeordneten Manndeckern an der Grundlinie. Auf Signal des Trainers: die Angreifer versuchen durch geschickte Laufwege und Körpertäuschungen ihre Gegenspieler abzuschütten. Von den Spielfeldseiten werden immer wieder Flanken ins Spielfeld geschlagen. Die Spieler müssen versuchen den ball zu fangen (Variation: fausten, abklatschen, köpfen, Torabschluss auf aufgestellte Stangentore). Die letzte Flanke ist ein getretener Eckball der ins Tor geköpft bzw. verteidigt werden muss

Raumdeckung

Die Raumdeckung ist dadurch gekennzeichnet, dass es keine klaren Spielerzuweisungen gibt. Vielmehr werden Räume festgelegt, für welche die Spieler verantwortlich sind und in denen sie verteidigen müssen. Häufig wird hier mit einer Viererkette direkt vor dem Tor und einer davorstehenden Dreierkette gespielt. Die Nachteile dieser Defensiveinstellung werden bei beiden Kopfballtreffern von Ramos deutlich.

Der herannahende Spieler kann mit hoher Geschwindigkeit die Räume durchlaufen und mit einem kräftigen Absprung deutlich höher springen als ein Spieler aus dem Stand. Außerdem können durch Täuschungen oder schnelle Ballweiterleitungen wie beim 2. Tor Räume überwunden werden. Die im zentralen Raum verteidigenden Bayernspieler werden hier durch die Kopfballweiterleitung überspielt und können nicht in das Spielgeschehen eingreifen.

Trainingsübung:

Den Spielern wird ein Raum zugewiesen. Sie stehen auf der Grundlinie und laufen beim Treten des Eckballes in ihren Raum um den ankommenden all zu fangen (Variation: abschlagen, fausten, köpfen, Torabschluss auf aufgestellte Stangentore). Die heranlaufenden Spieler versuchen dies ebenfalls. Die Abwehrspieler ohne Ballkontakt versuchen den heranlaufenden Stürmern die Laufwege (regulärer Körpereinsatz!) zu sperren. Die Angreifer sollten sich vorher auf eine Taktik (Laufwege, Raum frei sperren, Ball verlängern…) einigen.

Mischform

In den meisten Mannschaften wird heutzutage mit einer Mischform aus beiden Abwehrtaktiken gearbeitet. Wie auch bei den Bayern sichtbar wird hier häufig mit einer Kette direkt vor dem Tor agiert welche ausschließlich ihren Raum verteidigen. Zusätzlich werden Manndecker eingesetzt um besonders kopfballstarken Angreifern das Kopfballspiel zu erschweren.

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