Spielszenen: Tore: 1:0 – ab Minute 1:00 & 2:2 (ab Minute 4:00).
Zu den Voraussetzungen um einen erfolgreichen Offensivkopfball spielen zu können zählt vor allem, dass es einem Gegenspieler nicht gelingt eine vorher getretene Flanke abwehren zu können. Hierzu gibt es verschiedene Möglichkeiten wie das Sperren der Laufwege durch Mitspieler, oder das Schaffen von Räumen durch eingeübte taktische Laufwege. Die Kopfballtore im Spiel BVB – FCA zeigen, wie es den Angriffsspielern gelingt durch Laufwege und Agilität vor dem jeweiligen Gegenspieler den Ball zu erreichen. Hierzu werden folgend einige Trainingsmöglichkeiten gezeigt.
Gegenspieler aktiv umlaufen
In einem markierten Spielfeld (ca. 10m x 10m) spielen 2 Mannschaften gegeneinander. Der Ball wird sich innerhalb einer Mannschaft mit der Hand zugeworfen. Bodenkontakt des Balles bedeutet Ballbesitz für die gegnerische Mannschaft. Bei zehn erfolgreichen Zuspielen innerhalb eines Teams gibt es einen Punkt – wer hat am Ende die meisten Punkte? Variiert das Spiel um es der Kopfballspezifik schrittweise anzupassen:
• Gegnerteam ohne Ball nimmt lediglich passive Rolle ein, darf den Ball nicht mit der Hand auffangen, lediglich Laufwege der ballführenden Mannschaft zustellen. Zuwürfe durch das ballführende Team dürfen nur frontal vor einem Gegenspieler gefangen werden (siehe Animation 1)
• obige Regelung bleiben erhalten; zusätzlich darf der Ball nur nach intensiven Absprung erfolgen
• hoher Schwierigkeitsgrad: aktives Einschreiten aller Beteiligten um in Ballbesitz zu gelangen möglich. Ball darf nicht über Kopfhöhe zugeworfen werden (dies erzwingt aktive Laufwege)
• einen Extrapunkt für alle Bälle, welche direkt zum Zuwerfer zurückgeköpft werden
Agilität mit Kopfballabschluss
Die Flugbahn einer Flanke ermöglicht es nur selten, einen Ball mit dem Kopf erreichen zu können, wenn man im Rücken des Gegenspielers steht. In den meisten Fällen hat der verteidigende Spieler hier eine bessere Ausgangsposition um den Ball abzuwehren.
Stellt im Strafraum 4 – 6 Trainingsdummys oder Airbodys auf. Nach einem kurzen Antritt bekommt ein Speiler den ball zugeworfen und soll diesen ins Tor köpfen (siehe Animation 2).
Variationsmöglichkeiten:
• Anlauf mit koordinativer Beanspruchung (Koordinationsleiter, Slalomstangen)
• Es erfolgt kein Zuwurf – Ball wird während des Anlaufes selbst gegen Rebounder geworfen (hoher Schwierigkeitsgrad)
• Zuwurf erfolgt auf einen der Dummys – Angreifer muss selbst durch aktives Laufen vor dem „Gegenspieler“ am Ball sein
• Spiel mit Torhüter
standfeste Verteidigung
Dieses Spiel eignet sich gut als Abschluss einer Trainingseinheit. Je nach Spielerzahl wird ein Klein- oder Großfeld genutzt. Es wird nach Regelwerk gespielt. Zusätzlich zählen erzielte Kopfballtore doppelt. Dabei sollte eine Flanke seitlich des Strafraumes erfolgen. Angreifer dürfen den Ball nur per Kopf im Tor unterbringen. Flanken dürfen vom Torhüter nicht abgefangen werden. Verteidigende Spieler dürfen nicht springen, lediglich Laufwege der Gegnermannschaft sperren (kein Festhalten erlaubt), so dass diese zu einem geschickten Laufweg mit Körpertäuschung oder Durchsetzungskraft animiert werden.
Eines der wohl umstrittensten Szene in der Geschichte der Fußballbundesliga ist wohl das Kopfballtor vom Wochenende, erzielt von S. Kießling im Spiel TSG Hoffenheim – Bayer Leverkusen. Doch anstatt hierbei auf die verschiedenen Regelungen und Meinungen weiter einzugehen, soll im Folgenden auf den eigentlichen Kopfball eingegangen werden. S. Kießling läuft dem vom Eckpunkt getretenen Ball entgegen und steht daher seitlich zum Tor. Die hierfür nötige Technik soll mit den folgenden Trainingsmöglichkeiten erlernt oder verbessert werden können.
Grundtechnik: Kniend am Boden
Der Ball kann von einem Trainer zugeworfen werden. Ebenso lässt sich die Übung auch mit Rebounder / Rückprallwand durchführen, indem der Übende den Ball selbst dagegen wirft. Achtet bei diesem Grundlagentraining auf die technisch korrekte Ausführung. Der Blick sowie die Knie zeigen zunächst in Richtung des entgegenkommenden Balles.
Die Arme sind leicht in Zielrichtung gestreckt, um durch eine möglichst große Bewegungsamplitude, den Ball möglichst effektiv köpfen zu können. Beim eigentlichen Köpfen erfolgt eine impulsive Drehung des gesamten Oberkörpers mit Kopf in Richtung des Ziels / Tor, wobei die Arme als Schwungbewegung an den Körper heran gezogen werden. Der Ball sollte auch hier mit der Stirn getroffen werden.
Übung 1, Training im 90° Winkel
Zwei Zuwerfer und ein Kopfballspieler stellen sich im 90° Winkel zueinander (Abstand jeweils ca. 7m). Der Spieler in der Mitte köpft den Ball abwechselnd zu den Spielern (siehe Animation). Wichtig ist hierbei, dass der köpfende Spieler in der Mitte jeweils frontal mit dem ganzen Körper zu dem zuwerfenden Spieler steht.
Übung 2, frontaler Kopfball
Köpfe den frontal ankommenden Ball nach Flanke eines Mitspielers ins Tor (wie in der Grafik unten).
Alternativ kannst du auch deinen Einwurf präzisieren. Hierzu stellst du einen Rebounder im Strafraum auf, auf den du einen langen Einwurf wirfst und den wiederkommenden Ball einköpfst.
Variation:
– Spieler läuft vorher Slalom durch Stangen
– Spieler springt vorher Schlusssprünge über Kegelhürden/Minihürden
– vorgegebene Schrittfolge durch Koordinationsleiter
– Airbodys als Gegenspieler im Strafraum aufbauen
Der König unter den Kopfbällen ist der Flugkopfball. Hierbei wird der Ball nicht im Stand oder nach einem Absprung in die Höhe geköpft, sondern nach einem explosiven Absprung nach vorn. Die hierdurch erzielten Tore gehören zu den wohl spektakulärsten Toren im Fußball. Die folgenden Übungen sollen helfen die richtige Technik hierfür zu erlernen und anwenden zu können.
Grundlagen trainieren
Kopfbälle im Kniestand: Der Spieler köpft den zugeworfenen Ball aus dem Kniestand heraus und lässt sich dabei nach vorn fallen. Hierbei liegt der Fokus auf dem Abstützen nach der kurzen Flugphase und dem Treffen des Balles mit der Stirn. Diese Übung eignet sich gut zum Abbau anfänglicher Angst vor dem Absprung. Eine Steigerungsmöglichkeit stellt der Absprung aus der Hocke dar.
Kopfbälle am Pendelball: Diese Übung eignet sich zum Erlernen und Verbessern der Technik. Da der Ball fest hängt muss sich der Spieler nicht zusätzlich auf das richtige Timing konzentrieren. Durch die Vernachlässigung dieser Komponente stellt diese Übung ein geeignetes Grundlagentraining dar.
Video- Klinsmann
Im Video sehen wir einen erfolgreichen Flugkopfball von J. Klinsmann, den er durch aktives nachsetzen im Tor unterbringen kann. Hierfür eine passende Übung:
– nach kurzen Anlauf erfolgt ein Torschuss aus etwa 15 m
– der anschließende Flugkopfball wird nach Zuwurf durch einen Trainer/Spieler der seitlich neben
dem Tor steht ausgeführt
– mögliche Variation: vor Antritt zum Torschuss verschiedene Bewegungsaufgaben möglich:
– Schlußsprünge / Hock-Strecksprung (Kraft)
– Koordinationsleiter / Slalomstangen (Koordination, Schnelligkeit)
Das Video zeigt wie wichtig ein kräftiger und dennoch kontrolliert gezielter Kopfball sowohl als Abwehr- aber auch als Angriffsspieler sein kann. Daher sollen hier einige technische Kriterien aufgezeigt werden um dies umsetzen zu können. Besonders der Kopfball nach beidbeinigen Absprung rückt in dieser Einheit in den Fokus. Dieser findet vor allem in Situationen Anwendung, in denen ein Spieler kaum Schwung durch einen Anlauf holen kann, etwa wenn ein Gegenspieler im direkten Wirkungsbereich agiert.
Grundlagen zum beidbeinigen Absprung
Als Grundlagentraining eignet sich zunächst ein Üben im Kniestand oder im Stehen. Hierbei sollte besonders auf einen kraftvollen Kopfball mit Unterstützung des gesamten Oberkörpers geachtet werden.
Spielform 1: Spießrutenlauf
Bildet eine Gasse – jeweils zwei Spieler gegenüber im Abstand von etwa 6 Meter. Ein Spieler, dribbelt durch diese Gasse hindurch. Die außen stehenden Spieler sollen nun den dribbelnden Spieler mit einem Ball, den sie sich selbst zuwerfen, anköpfen. Für jeden Abschuss gibt es Punkte oder der getroffene Spieler muss pro Treffer eine Bewegungsaufgabe (Liegestütze oder ähnliches) erfüllen.
Spielform 2: Hasen und Jäger
Mehrere „Jäger“ versuchen in einem abgesteckten Feld alle „Hasen“ anzuköpfen. Der Hase der zuletzt abgeschossen wird hat gewonnen.
Kopfball mit Absprung
https://www.youtube.com/watch?v=lxZwFh6TqKo
(ab Sekunde 10 – erstes Tor)
Hierfür eignet sich zunächst das Üben mit dem Pendelball, wobei dieser vorerst ohne Bewegung am Balken hängt. Folgende Aspekte sollten vermittelt werden um einen möglichst effektive Kopfball spielen zu können:
– vor Absprung wird mit den Armen Schwung geholt
– kräftiger Absprung nach oben
– nach Absprung werden Oberkörper und Unterschenkel nach hinten gebeugt (Bogenspannung)
– die Augen sind auf den Ball fixiert
– Oberkörper und Beine schnellen dynamisch nach vorn
– Ball wird mit der ganzen Stirn gespielt
Kopfball mit Absprung – Spielvarianten
Stellt zwei Tore etwa 15 Meter voneinander entfernt auf. Ein Spieler bekommt den Ball von einem Zuwerfen hinter dem gegnerischen Tor zugeworfen. Ziel ist es diesen im gegnerischen Tor zu versenken. Der Gegner agiert in dieser Situation als Torhüter. Für jedes Tor gibt es einen Punkt. Nach jedem Kopfball wechselt die Rolle der Spieler von Angreifer zu Torhüter, so dass nun der andere Spieler den Ball köpfen muss. Trotz des Spielcharakters ist es wichtig, die vorher erlernten Technikelemente nicht zu vernachlässigen. Sorgt also stets für eine individuelle Korrektur eurer Spieler.
Weitere Variation:
– Kopfbälle nur nach beidbeinigem Absprung
– Kopfbälle nur aus dem Stand
– Kopfbälle dürfen vom „Torhüter“ direkt zurückgeköpft werden – 2 Punkte
Eine zweite Übung, um die Kopfballtechnik und die Zielgenauigkeit beim Kopfball zu schulen, ist das Gruppentraining im Kreis, mit einem zentralen Mann. Die Übung ist auch beim Jongliertraining bekannt.
Der zentrale Spieler befindet sich in der Mitte der anderen Mitspieler, die sich in einem Kreis um ihn anordnen. Dabei ist darauf zu achten, dass sowohl die Abstände zwischen den im Kreis befindlichen Spielern als auch die Abstände zwischen den Außenspielern und dem Innenspieler für die Kopfballübung geeignet sind.
Der Innenspieler führt den ersten Kopfball zu einem Spieler seiner Wahl im Außenkreis aus, dieser köpft den Ball auf direktem Wege zum Spieler in der Mitte zurück. Im unmittelbaren Anschluss köpft der zentrale Spieler zum nächsten Außenspieler, der sich direkt neben dem Spieler befindet, der als erstes angeköpft wurde.
Ziel ist es, den Ball angeführt durch den Innenspieler im Außenkreis Spieler für Spieler wandern zu lassen, bis der letzte Spieler erreicht ist. Danach wird der zentrale Spieler durch einen anderen Spieler ausgetauscht.
Kopfballtechnik, Ballgefühl und eine gute Bewegungskoordination
Der zentrale Spieler ist der Hauptakteur dieser Übung. Sein erstes Anspiel muss gezielt zu einem Mitspieler erfolgen. Der Innenspieler muss beweglich sein und seine Mitspieler im Außenkreis gezielt in Aktion bringen.
Die Schwierigkeit liegt besonders darin, dass der Kopfball zum nächsten Spieler nur durch eine kontrollierte Körper- und Kopfdrehung gepasst werden kann. Kopfballtechnik, Ballgefühl und eine entsprechende Bewegungskoordination bestimmen die Güte der Übungsdurchführung.
Je länger der Ball mit Hilfe des Kopfes oben gehalten werden kann, umso besser sind diese Leistungskomponenten bei den jeweiligen Spielern ausgeprägt.
Einen Kopfball die notwendige Schärfe mitzugeben, ist die eine Sache – ihn zielgenau zu platzieren ein andere. Eine ungeschrieben Fußballregel, um einen Kopfball präzise im Tor unterzubringen, lautet: Den ankommenden Ball in die entgegengesetzte Richtung seiner ursprünglichen Flugbahn zu köpfen.
So gelingt es, den Kopfball relativ gut zu kontrollieren, den Bewegungsimpuls der Flanke oder des Zuspieles optimal umzuwandeln und den Ball damit scharf auf das Tor zu köpfen.
Schwieriger sind Kopfbälle, die nur weitergeleitet werden oder die mit einer gezielten Körper- und Kopfdrehung verbunden sind.
Neben dem richtigen Timing und einer guten Bewegungskoordination spielt die Kopfballtechnik und das Ballgefühl eine wichtige Rolle. Letztere Einflussgrößen lassen sich gut in Partner- oder Gruppenübungen trainieren.
Kopfballübung mit vorstoppen
Jeder kennt die klassische Partnerübung für das Kopfballtraining: Zwei Spieler stellen sich in einem geeigneten Abstand zueinander auf und spielen sich den Ball per Kopf wechselseitig zu.
Ziel ist es, den Ball so lange wie möglich in der Luft zu halten und viele Kopfberührungen zu schaffen. Schwieriger wird die Übung, wenn beide Partner vor dem Zurückspielen des Balles den Ball mit dem Kopf vorstoppen müssen.
Der Ball wird von Spieler 1 zu Spieler 2 geköpft, der stoppt den ankommenden Ball mit einer Kopfberührung einmal vor und köpft den Ball dann zu seinem gegenüberstehenden Partner zurück.
Die Schwierigkeit der Kopfballübung besteht darin, den Kopfball so vorzustoppen, dass der darauffolgende Kopfball zum Partner sein Ziel erreicht. Das Vorstoppen ist natürlich auch davon abhängig, wie genau das vorausgehende Kopfballzuspiel des Partners erfolgt.
Eine klassische Kopfballübung um insbesondere das Timing und die Kopfballtechnik zu schulen.
Sprungkopfball, Ablauf
Drei Spieler stellen sich im Abstand 3 – 5 Metern hintereinander auf. Die äußeren Spieler werfen dem in der Mitte postierten Spieler die Bälle aus der Hand zum Kopfball entgegen. Der Mittelspieler köpft den Ball im strengen Wechsel zum jeweiligen Anspieler zurück.
Anforderungen, Sprungkopfball
Die Außenspieler sollten darauf achten, dass die Bälle genau und mit der notwendigen Schärfe dem Mittelspieler zugespielt werden, damit dieser in der Lage ist, den Kopfball adäquat zu verarbeiten und zurück zu köpfen.
Auch das Timing spielt eine wichtige Rolle. Die Außenspieler müssen besonders darauf achten, erst den Pass aus der Hand zuzuspielen, wenn der Mittelspieler den vorgehenden Kopfball abgeschlossen hat und sich wieder in der richtigen Position befindet, um den Kopfball zu empfangen.
Was ist zu beachten?
Die Spieler sollten genügend Abstand zueinander aufweisen und in einer Linie aufgestellt sein. Auch hier ist es wichtig, dass die Spieler sich in ihren Rollen abwechseln, um die Motivation hoch zu halten und insbesondere den Mittelspieler nicht zu überlasten.
Variationen Sprungkopfball
Bei dieser Kopfballübung gibt es eine Reihen Möglichkeiten, die Ausgangsübung zu verändern und zusätzliche Schwierigkeiten einzubauen. So können die Außenspieler durch eine schnellere Wechselfolge, den Mittelspieler dazu zwingen, sich schneller zu drehen und damit zu handeln. Unter einem erhöhten Zeitdruck liegt für den Mittelspieler die Herausforderung darin, die Kopfbälle präzise und mit der nötigen Schärfe zu dem Anspielern zurückzuspielen.
Eine andere Anwandlung wird erzwungen, wenn der Mittelspieler nicht aus dem Stand heraus die Bälle zurück köpft, sondern das aus einem kurzen Anlauf heraus tut. Möglich wäre auch, den koordinativen Anspruch zu erhöhen, indem der Mittelspieler auf einem Bein springend, den Kopfball vollzieht.
Noch anspruchsvoller könnte diese Kopfballübung gestaltet werden, wenn der Mittelspieler zwischen den Kopfbällen zwei weitere Anspieler mit Zuspielen bedienen, die allerdings mit dem Fuß erfolgen. Das fördert neben der Technik vor allem die Umstellungsfähigkeit des Fußballers.
Eine sehr einfache aber effektive Übung, ist das Kopfballtraining mit gleichzeitigem Überspringen des Gegners.
Überspringen des Gegenspielers, Ablauf
Zwei Spieler finden sich ein und positionieren sich unmittelbar hintereinander. Ein dritter Spieler stellt sich im Abstand 5 -10 Meter in die Flucht zu beiden und wirft aus der Hand dem hinteren Spieler die Bälle zum Kopfball entgegen. Dieser versucht seinen Vordermann und passiv agierenden Spieler zu überspringen und den Ball sauber zurückzuköpfen.
Überspringen des Gegenspielers, Schwierigkeiten
Der werfende Spieler ist angehalten, die Bälle optimal mit der Hand zu spielen und wenn möglich, in einer leichten „Bogenlampen-Kurve“ zu spielen, damit der Kopfballspieler den Ball gut verarbeiten und zurückköpfen kann. Nicht nur die Genauigkeit auch die Schärfe des Zuspiels ist entscheidend. Ist das Zuspiel zu schwach, ist es für den Kopfballspieler nur sehr schwer möglich, genügend Schärfe in den Kopfball zu bekommen.
Für den Kopfballspieler liegt die Herausforderung vor allem in der Abstimmung der unterschiedlichen Teilhandlungen. So muss er im richtigen Moment abspringen, den Gegner im Auge behalten und mit einer guten Technik den Kopfball zum Werfer zurückbefördern. Gerade die Nähe zum Vordermann birgt für viele Spieler ein Problem, da dieser übersprungen werden muss, ohne diesen stark zu behindern oder sich aufzustützen, was im Spiel zu einem Freistoß für die gegnerische Mannschaft führen würde.
Was ist zu beachten?
Das Kopfballspieler und Gegenspieler körperlich ähnliche Voraussetzungen haben, damit die Chancengleichheit gewahrt bleibt. Zudem ist es wichtig, dass die Spieler im 3er Team ständig wechseln, um keine Überlastungen gerade für den Kopfballspieler aufgrund der intensiven Sprungabfolge zu riskieren. Mögliche Verletzungsgefahr durch ungewollten Körperkontakt mit dem Gegenspieler oder unkontrollierten Bodenkontakt (Gefahr der Überdehnung in den Gelenkzonen Knöchel und Knie)
Überspringen des Gegenspielers, Variationen
So wäre es denkbar, mit Absicht einen größeren Spieler vor dem Kopfballspieler zu stellen, damit dieser angehalten ist, noch höher zu springen. Eine andere Abänderung wäre ein dynamischerer Bewegungsablauf, indem der Spieler aus einem kurzen Anlauf heraus zum Sprung und damit zum Kopfball ansetzt.
Zudem wäre es denkbar, dass der Gegenspieler aktiver ins Geschehen eingreift, indem er ein Hochspringen im Ansatz simuliert oder den Kopfballspieler auf eine andere Art und Weise in seinem Bewegungsablauf irritiert.
Irgendwann ist jeder Spieler so weit, und die Übungen zielen nicht mehr darauf ab, den Kopfball zu erlernen, sondern zu verbessern und in letzter Konsequenz zu perfektionieren. Im Fußballspiel selbst verhält es sich auch immer etwas anders mit dem Kopfball als in den Übungen.
Man hat nicht so den Überblick, wie es bei Training der Fall ist, und alles geht etwas schneller. Doch auch zur Simulation solcher kniffeligen Situationen gibt es eine hervorragende Übung; wir nennen sie die Königsübung.
Dreigeteilte Kopfballübung für perfekte Spielvorbereitung
Die Königsübung besteht aus drei Teilen. Im ersten Teil stehen sich zwei Spieler gegenüber; zur Erschwerung der Sichtverhältnisse befindet sich zwischen den Spielern ein Tor. Einer der Spieler wirft den Ball über das Tor zum anderen Spieler, der ihn über das Tor zurück zum ersten Spieler köpfen soll. Dies kann im Stand oder auch aus dem Sprung geschehen.
Im zweiten Teil der Übung kommt noch ein Torwart hinzu. Hier wird getan, was sonst eher vermieden werden soll; der Spieler vor dem Tor köpft den Ball genau in die Arme des Torwarts. Kopfballrichtung und Intensität sind also gegenüber des ersten Teils verändert. Die Richtung des Zuwurfes kann zur weiteren Erschwerung ebenfalls verändert werden. Genaues Zielen ist für den Köpfenden hier sehr wichtig und bereitet optimal auf Torattacken vor.
Im dritten und letzten Teil geht es nun darum, den Ball so ins Tor zu köpfen, dass man einen Treffer landet; und zwar ebenfalls mit Torwart! Das ist die absolute Königsdisziplin beim Kopfball. Vielleicht ist es zunächst ratsam, einen Spieler ins Tor zu stellen und keinen echten Torwart, um den Erfolg deutlicher sichtbar zu machen.
Wenn die Spieler den Kopfball jedoch gut beherrschen, sollten sie es auch mit einem richtigen Torwart versuchen; immerhin bekommen sie es mit einem solchen auch im echten Spiel zu tun.
Grundsätzliches zur Kopfball-Königsübung
In allen drei Teilen der Übung gilt: Kopfball soll Spaß machen und niemanden verletzen. Deswegen sind diese Übungen unbedingt nur für Spieler geeignet, die schon einige Erfahrung mit dem Kopfball haben.
Auch ist ein Positionswechsel angedacht, damit jeder Spieler einmal das Gefühl für den Ball sowohl beim Werfen als auch beim Köpfen in dieser Übung bekommt. Kopfballprofis fallen nicht vom Himmel. Wer aber die drei Teile der Königsübung meistert, ist auf dem besten Wege, einer zu werden.
Die folgende Übung macht richtig Laune und trainiert sowohl das soziale Gefüge in der Mannschaft als auch den Körper. Spaß ist beim Fußballtraining schließlich nicht nur erlaubt, sondern ausdrücklich erwünscht, und den werden die Spieler mit dieser Übung garantiert haben.
Zuvor sollte der Trainer feststellen, ob die Spieler eine solche Übung bereits ausführen können. Die lustigste Übung bringt nichts, wenn die Spieler noch nicht trainiert genug sind oder den Kopfball nicht ausreichend beherrschen. Dies ist nämlich Voraussetzung für diese Trainingseinheit.
Kopfballreihe – Durchführung
Die Spieler stehen in einer Reihe, der vorderste hat einen Ball. Wie viele Spieler mitmachen, ist vollkommen gleichgültig, es sollten aber schon mehr als vier sein. Nun wird der Ball rückwärts durch die Reihe geköpft. Das ist schwieriger als es sich anhört! Die Koordination spielt hier eine sehr große Rolle, ebenso wie die Kontrolle des Balls und natürlich das Zielen.
Diese Übung verspricht viel Spaß! Am Ende kann der Ball vom letzten Spieler aufgefangen werden, oder aber der erste Spieler läuft schnell ans Ende der Reihe und wird Fänger. Der letzte Spieler in der Reihe kann den Ball auch zurück köpfen, sodass eine endlose Kopfballreihe entsteht. Wie man es auch dreht und wendet, es kommt jede Menge Fun dabei heraus. Die Übung ist wirklich schwierig, aber Perfektion ist hier nicht wichtig.
Kopfballreihe im Kreis
Richtig interessant wird die Übung, wenn die Spieler nicht in der Reihe, sondern in einem Kreis stehen. Den Drall hierbei richtig hinzubekommen ist aber tatsächlich nur etwas für absolute Profis, die den Ball komplett beherrschen. Deswegen eignet sich diese Variation nur, wenn die Spieler die erste Variante im Schlaf können und dies keine Herausforderung mehr darstellt.
Den Kopfball kann und sollte man schließlich immer üben. Er kommt zwar nicht so häufig im Spiel vor, aber wenn sich die Gelegenheit dazu ergibt, sollte der Kopfball auch auf den Punkt genau sitzen und den gewünschten Effekt erzielen.
Um den Ball aus jeder Richtung mit dem Kopf annehmen und weiterleiten zu können, empfiehlt es sich, diese Übung, so witzig sie auch klingen mag, tatsächlich regelmäßig durchzuführen. Sie macht nicht nur großen Spaß, sondern trainiert auch sämtliche wichtigen Fähigkeiten für einen guten Kopfball.