Registrieren

7. Februar 2014

Taktisches Angriffsverhalten – Standartsituationen – Teil 2

Eckbälle sollten nicht permanent nach dem gleichen Schema ausgeführt werden. Eine Möglichkeit ist hierbei das indirekte Ausführen dieser Standartsituation.

Indirekt ausgeführte Eckbälle

1. Vier Spieler stehen gestaffelt im Strafraum, ein „unbeteiligt“ wirkender schussstarker Spieler steht auf Höhe des ballfernen Pfostens in ca. 40 Meter Entfernung. Alle Spieler starten bei Anlauf des Eckballschützen in Richtung Tor. Lediglich ein Spieler löst sich von seinem Gegenspieler und läuft den Eckballschützen entgegen. Nach einem Doppelpass spielt der Eckballschütze, der sich mittlerweile von seiner Position (Abseits!) gelöst hat, einen flachen Pass auf den nun anlaufenden „unbeteiligten“ Spieler. Dieser sucht im Torschuss den Erfolg

2. Die Grundpositionen bleiben erhalten. Jedoch laufen nicht alle Spieler in Richtung des Tores. Einige Spieler halten sich weiterhin im Rücken der Abwehr auf. Der auf den Eckballschützen zulaufende Spieler, passt den Ball nicht zurück, sondern täuscht lediglich den Pass an. Er versucht nach gekonnter Köpertäuschung und Ballmitnahme in den Strafraum einzudringen, und einen besser postierten Mitspieler vor dem gegnerischen Tor anzuspielen

Freistöße

Da die Gegnermannschaft das eigene Tor mit dem Bilden einer Abwehrmauer schützen will, ist eine direkte Ausführung des Freistoßes nicht immer möglich oder sinnvoll. Bei indirekt ausgeführten Freistößen sollen gegnerische Abwehrspieler durch verschiedene Laufwege der Angreifer irritiert werden, um dadurch einen möglichst freistehenden Spieler in gute Position zu einem Torschuss oder Kopfball zu bringen. Im Folgenden werden einige Varianten gezeigt, angefangen bei einer einfach auszuführenden bis hin zu einer komplexen Möglichkeit.

1. Drei Spieler (1, 2, 3) stehen in der Nähe des Balles. Spieler 2 startet aus der zentralen Position des Verbundes heraus auf eine Seite der Mauer. Er sollte möglichst über den Ball laufen um dem Torhüter einen Torschuss anzutäuschen. Zusätzlich zieht er die Aufmerksamkeit des Abwehrverbundes auf sich. Spieler 1 legt den Ball seitlich (an der Mauer vorbei) auf Spieler 3 ab, der auf das Tor schießt. Zusätzlich kann sich auch ein Spieler an diese Seite der Abwehrmauer stellen, um ein schnelles seitliches Verschieben der Spieler in die Schussbahn zu verhindern

2. Die Grundformation, sowie die Laufwege bleiben wie im Beispiel 1). Ein vierter Angreifer (4) kommt zur Aufstellung hinzu und steht „unauffällig“ etwa 7 Meter (je nach Position des Freistoßes) seitlich neben Spieler 3. Spieler 1 spielt den Ball zu Spieler drei. Dieser täuscht einen Schuss an, lässt den Ball aber zu Spieler 4 durch. Dieser schießt dann auf das Tor.

3. Grundaufstellung wie in Beispiel 2). Spieler 4 steht nun mit noch etwas mehr Abstand zu den anderen Angreifern. Er schließt nun aber nicht mit einem Torschuss ab, sondern spielt einen scharfen Ball (flach oder als kurze Flanke) auf die an der Mauer vorbei laufenden Spieler 2 und 3, welche dann per Fußabnahme oder Kopfball den Torerfolg suchen.

4. Grundaufstellung wie in 2) beziehungsweise 3). Spieler 4 steht nun hinter Spieler 3. Spieler 3 stoppt den auf ihn gespielten Ball. Der heranlaufende Spieler 4 schießt auf das Tor.

5. Aufstellung wie in 1). Auf der ballentfernten Seite stehen zusätzlich 2 Angreifer. Diesmal startet Spieler 1 auf die Seite der Mauer. Er bekommt den Ball kurz von Spieler 2 zugespielt. Er flankt den Ball lang mit Effet vom Torhüter weg auf den einlaufenden kopfballstarken Spieler 5. Spieler 3 und 4 laufen indes nahe der Mauer vorbei in Richtung des mauernahen Pfostens. Sie ziehen die Aufmerksamkeit des Abwehrverbundes auf sich und schaffen Freiräume für Spieler 5. Nach Torabschluss per Kopf durch Spieler 5, können diese Spieler zusätzlich nachsetzen, sollte der Torhüter den Ball abprallen lassen.

6. Für Freistöße die zentral mit großer Distanz vor dem gegnerischen Tor sind eignet es sich häufig besser eine passive Variante zu wählen. Hier kann der Ball über die Außenseiten gespielt werden, um von hier aus eine Flanke zu schlagen. Oder ihr wählt folgende Variante: Ein kopfballstarker Spieler (1) positioniert sich an der Außenlinie des Strafraumes. Die Freistoß wird seitlich neben das Tor geflankt, mit sicherer Entfernung um die Ballaufnahme durch den Torhüter zu verhindern. Spieler 1 köpft den Ball zurück vor das Tor oder in den Rücken der Abwehr. Erst von hier aus erfolgt der eigentliche Torabschluss.

VN:F [1.9.22_1171]
Rating: 0.0/10 (0 votes cast)
VN:F [1.9.22_1171]
Rating: 0 (from 0 votes)
Kategorie: Standardsituationen – Autor: kd – 21:17 - Kommentare (0)
30. Januar 2014

Taktisches Angriffsverhalten – Standartsituationen – Teil 1

Gerade im Winter lohnt es sich Zeit in eine theoretische Taktikschulung zu investieren.

Trainingsverbesserung im Amateurbereich

In den Amateurligen des Fußballs wird diese Möglichkeit zum Torerfolg häufig dem Zufall überlassen. Doch gerade intern aufeinander abgestimmte Eckball- oder Freistoßvarianten unter Berücksichtigung der eigenen Stärken und Schwächen (große, kopfballstarke Spieler, schusssichere Spieler und so weiter) und die der Gegenmannschaft, kann hier schnell zu einem erfolgreichen Torabschluss führen. Um den Gegner während eines Spieles über die Art und Weise der verschiedenen Ausführungen im Unklaren zu lassen, sollte jede Mannschaft jeweils wenigsten drei verschiedene Varianten kennen.

Zu beachten ist, dass alle theoretisch einstudierten Varianten auch in der Praxis geübt werden müssen. Hier können Einzelheiten wie die korrekten Laufwege oder das Timing zunächst ohne Gegenspieler und Torhüter trainiert werden.

Standartsituation Eckball

1. Drei Spieler stehen zentral im Strafraum zwischen 5-Meter-Raum und Elfmeterpunkt. Ein kopfballstarker Spieler steht auf Höhe der ballentfernten Torraumseitenlinie außerhalb des Strafraumes. Während der Eckballschütze anläuft, rennen die drei zentriert stehenden Spieler in Richtung des ballnahen (2) und ballentfernten (1) Pfostens. Diese Spieler ziehen ihre Gegenspieler in dieser Situation mit und schaffen so freie Räume zentral vor dem Tor. Der lang geschlagene Ball wird vom einlaufenden kopfballstarken Spieler auf das Tor geköpft

2. Die Grundformation bleibt wie im Beispiel 1) erhalten. Hinzu kommen zwei Spieler – ein Spieler positioniert sich nahe dem ballentfernten Pfosten. Der zweite Spieler schafft durch seinen Laufweg aus dem Torraum heraus genügend Freiraum für die beiden kopfballstarken anlaufenden Spieler

3. Die Grundformation bleibt wie in Beispiel 2) erhalten. Jetzt wird der Eckball jedoch nicht auf den ballentfernten Pfosten lang getreten, sondern es erfolgt eine kurze Ausführung auf die Spieler die in Richtung des ballnahen Pfostens laufen.

4. Drei Angriffsspieler beziehen ihre Stellung zwischen Torraum und Elfmeterpunkt (gedachte Linie). An der Strafraumgrenze stehen zwei weitere Spieler um abgewehrte Bälle erneut gefährlich vor das gegnerische Tor zu bringen (Torschuss, Verteilung des Balles auf die Außenbahn). Ein angreifender Spieler bewegt sich energisch auf den ballnahen Pfosten zu um einen kurz mit Effet getretenen Ball mit dem Kopf vor das Tor weiterzuleiten. Die einlaufenden Spieler versuchen diesen im Tor unterzubringen.

Autor: Thomas Kurkowsky

VN:F [1.9.22_1171]
Rating: 0.0/10 (0 votes cast)
VN:F [1.9.22_1171]
Rating: 0 (from 0 votes)
Kategorie: Standardsituationen – Autor: kd – 21:14 - Kommentare (0)
21. Juli 2013

Kopfballspiel bei Standardsituationen, Teil 4

Schnelle Ecke

Auch dieses taktische Mittel ist wohl den meisten Trainern geläufig: Zwei Spieler führen an der Eckfahne eine kurze Ecke aus. Ziel ist es, Spieler der gegnerischen Mannschaft herauszulocken und dadurch den Abwehrverbund zu lockern, um Löcher für eigene Mitspieler besonders in unmittelbarer Tornähe aufzureißen.

Eine schnell ausgeführte kurze Ecke sollte als Überraschungsmoment gedacht sein und daher nur in der richtigen Spielsituation zum Einsatz kommen. Durch die Löcher, die dieser Überraschungseffekt in die gegnerische Abwehr reißt, gelingt es den kopfballstarken Spielern, sich in die gefährliche Räume vor dem Tor zu bewegen und ihre Gegenspieler „abzuschütteln“.

Den Spielern, welche die Ecke schnell ausführen, bleibt es überlassen, wie die Standardsituation erfolgreich zu Ende gebracht wird.

Neben einer gezielten Flanke auf einen kopfballstarken Spieler ist es auch möglich, sich per Doppelpass oder Pass über die Mitte in eine gute Schussposition zu bringen, um den direkten Torabschluss zu suchen.

Ecke oder Freistoß und Zwischenstationen

Nicht selten werden Ecken oder Freistöße über Zwischenstationen gespielt. Vorrangiges Ziel ist es, den Gegner in eine andere Situation zu zwingen und ihn dadurch zu überraschen.

Oftmals werden die Zwischenstationen durch Spieler besetzt, die sich als gute Kopfballspieler auszeichnen. Normalerweise reicht es, mit einer Zwischenstation zu arbeiten, auch im Sinne einer schnellen Ausführung der Standardsituation und um den Überraschungseffekt zu bewahren.

So kann zum Beispiel ein Freistoß aus der Halbposition heraus auf den in Strafraumnähe befindlichen Mitspieler geschlagen werden, der den Freistoß durch einen gezielten Kopfball in die gefährlichen Spielzonen vor dem Tor weiterleitet – den Ball sozusagen „scharf“ macht.

Auch die dritte und damit abschließende Position sollte vor der Ausführung der Standardsituation abgeklärt sein. Somit sind oftmals drei Spieler die Hauptakteure bei Standardsituationen mit Zwischenstationen:

Der ausführende Spieler, der Spieler der den Ball durch einen Kopfball weiterleitet und dadurch die Spielsituation ändert und der Spieler am Ende der Handlungskette, der den ankommenden Ball direkt per Fuß oder Kopf im Tor versucht, unterzubringen.

VN:F [1.9.22_1171]
Rating: 0.0/10 (0 votes cast)
VN:F [1.9.22_1171]
Rating: 0 (from 0 votes)
Kategorie: Standardsituationen – Autor: kd – 17:59 - Kommentare (0)
8. Juli 2013

Kopfballspiel bei Standardsituationen, Teil 2

Einteilung der Spieler nach ihren Stärken

Klar ist, dass alle Spieler nach ihren Stärken in eine Standardsituation eingebunden werden. In der Regel nimmt der kopfballstärkste Spieler eine Hauptrolle ein, nach derer sich die anderen an der Standardsituation beteiligten Spieler ausrichten.

So sind es meist die kleineren Spieler, die den kurzen Pfosten belaufen oder den Rückraum sichern. Wuchtige, große Spieler belaufen zentrale Positionen unmittelbar vor dem Tor, um die Chancen auf einen Torerfolg durch einen Kopfball zu erhöhen.

Der größte Spieler ist nicht immer der kopfballstärkste

Nicht immer muss die Körpergröße allein ausschlaggebend für die Einteilung der Positionen vor dem Tor sein. So gibt es Fußballer, die ihre Gegenspieler aufgrund einer guten Sprungkraft, trotz kleinerer Körpergröße, überspringen können. Zudem gibt es Spieler, die in solchen Situationen einfach mutiger zum Ball gehen und nicht „zurückziehen“.

Oftmals entscheidet das richtige Timing/Gespür und das Gespür für eine Spielsituation, ob ein Spieler trotz starker Manndeckung durch den Gegner zum Ball kommt.

Je nachdem welcher Spielertyp am Ende in die torgefährliche Situation zum Kopfball gebracht wird, muss auch die Standardsituation variiert werden.

So bietet sich bei großgewachsenen Spieler sicherlich an, den Ball höher und präziser anzuschlagen. Schlägt man den Freistoß oder die Ecke auf kleinere, reaktionsschnelle Spieler ist es sinnvoll, den Ball relativ scharf und flach oder mit Effet in den torgefährlichen Raum zu transportieren.

VN:F [1.9.22_1171]
Rating: 0.0/10 (0 votes cast)
VN:F [1.9.22_1171]
Rating: 0 (from 0 votes)
Kategorie: Standardsituationen – Autor: kd – 18:08 - Kommentare (0)
28. Juni 2013

Kopfballspiel bei Standardsituationen, Teil 1

Kopfbälle entscheiden Spiele! Besonders bei Standardsituation sind Kopfbälle ein probates Mittel, um zum Torerfolg zu kommen.

Laufwege trainieren

Da bei Standardsituationen (Ecken und Freistößen) beide Mannschaften geordnet sind und auf einen aus der Ruhe geschlagenen Ball „warten“, ist es sinnvoll, Laufwege mit den Spielern einzustudieren, die unmittelbar in das Spielgeschehen eingreifen.

Nicht immer erfolgt der Laufweg im Spiel so, wie er vorher in der Kabine an die Tafel skizziert wurde – zu eng ist der Raum , indem sich eine Vielzahl von Spielern in relativ kurzer Zeit bewegen müssen.

Nicht selten wird ein aussichtsreicher Laufweg dann von einem Gegenspieler bewusst oder unbewusst zugestellt. Laufwege bei Standardsituationen (Ecken und Freistößen) lassen sich gut trainieren. Ziel ist es, eine spielnahe Situation zu simulieren.

Grundlaufwege bei Ecken oder Freistößen

Grundsätzlich gibt es bei Ecken oder Freistößen immer einen Spieler der auf den kurzen Pfosten läuft, einen Spieler, der sich auf den langen Pfosten bewegt und ein Dritter, der sich mittig vor dem Torwart postiert. Zusätzlich werden in der Regel die zentralen Räume einer Standardsituation mit Spielern im Rückraum unterstützt.

Ziel muss es sein, den Gegner hinsichtlich der eigenen Laufwege zu täuschen. Oftmals kommt es dann zu dem Fall, dass sich die Laufwege der Spieler während der Ausführung der Standardsituation kreuzen. Ein Trainer sollte mehrere Varianten einstudieren und diese dann im Spiel je nach Situation und Stärke des Gegners zum Einsatz bringen.

Im modernen Fußball gibt der auszuführende Spieler vor der eigentlichen Ausführung der Standardsituation oftmals ein Zeichen vor, welches seinen Mitspielern signalisiert, welche Standard-Variante im Anschluss zur Ausführung gebracht wird.

VN:F [1.9.22_1171]
Rating: 0.0/10 (0 votes cast)
VN:F [1.9.22_1171]
Rating: 0 (from 0 votes)
Kategorie: Standardsituationen – Autor: kd – 17:55 - Kommentare (0)