Die Niederlande ist mit einem Paukenschlag und einer ebenso dicken Überraschung in das Turnier in Brasilien gestartet. Nach der Führung der Spanier in Durchgang eins und dem Ausgleich kurz vor der Pause, sezierte man den amtierenden Welt – und Europameister in der zweiten Halbzeit.
Furiose Niederlande
Von Beginn an setzten die Spanier auf Ballbesitz und sicheres Passspiel. Doch durch die tief gestaffelte und sicher stehende Defensivreihe der Niederländer ließen die Spanier keine Gefahr vor dem Tor der Elftal walten.
Die Niederlande hingegen setzte nach Balleroberung auf sofortiges Umkehrspiel und schnelle Konter.
Mit zunehmendem Spielverlauf nahm der Welt – und Europameister das Heft des Handelns mehr und mehr in die Hand. Die Elftal zog sich weit zurück, so dass man das gefährliche Kurzpassspiel der Spanier unterbinden konnte.
Doch in der 27. Spielminute erwischte Diego Costa seinen Gegenspieler auf dem falschen Fuß, tänzelte ihn aus und wurde anschließend regelwidrig im Strafraum zu Fall gebracht. Den folgenden Elfmeter verwandelte Xabi Alonso sicher zur 1:0 Führung der Spanier.
Die Niederlande lies sich mit diesem Gegentor nicht aus der Ruhe bringen. Ganz im Gegenteil: allmählich verlagerte man das Spielgeschehen mehr und mehr in die Hälfte des Gegners.
Es dauerte jedoch bis zur 43. Spielminute ehe Robin van Persie die Führung der Spanier durch einen sehenswerten Flugkopfball egalisierte.
In der zweiten Hälfte änderte sich das Spielgeschehen deutlich. Durch den einsetzenden Dauerregen verfehlte das sonst so sichere Kurzpassspiel der Iberer seine Wirkung völlig.
Die Niederlande hingegen agierte nun viel mit langen Bällen auf die schnellen Außenbahnspieler. Vor allem Arjen Robben setzte sich immer wieder gefährlich auf den Flügeln in Laufduellen durch.
In der 53. Spielminute setzte sich Robben im Laufduell gegen die spanische Innenverteidigung durch, tänzelte beide im Strafraum gekonnt aus und netzte zur 2:1 Führung für seine Mannschaft ein.
Nachdem Spanien in neue Offensivkräfte investierte, waren es wieder die Niederländer welche zum Torerfolg kamen. Nach einer Freistoß – Flanke aus dem Halbfeld, war es Vrij, welcher die Kugel zum 3:1 über die Linie drückte (64.).
Der Weltmeister, die Übermacht der letzten Jahre im internationalen Fußball wirkte nun angeschlagen. Selbst der sonst so sichere Rückhalt der Spanier, Ilker Casillas, patzte.
Nach einem Rückpass sprang ihm der Ball zu weit vom Fuß. Diesen Fauxpas nutzte Van Persie sofort aus und erhöhte auf 4:1 (72.).
Doch dem nicht genug. Die Niederlande, in Person von Arjen Robben, verteilte weiterhin fröhlich Ohrfeigen. Nach einem Steilpass von Sneijder war es der Bayern – Spieler, welcher seine Gegenspieler wie Slalomstangen stehen ließ und zum 5:1 Endstand einschob.
Van Persie – Flugshow
Nach dem Führungstreffer der Spanier in der 27. Spielminute durch einen verwandelten Foulelfmeter von Xabi Alonso, war es der Topstürmer der Elftal, Robin van Persie, welcher mit einem herausragenden Kopfball für den Ausgleich noch vor der Pause sorgte.
In dieser Situation erwartet van Persie die Flanke aus dem linken Halbfeld seiner Mannschaft von Daley Blind. Als der Stürmer die Flugbahn des Balles richtig eingeschätzt hatte, konnte er sich mit einem tollen Laufweg unbemerkt zwischen die beiden Innenverteidiger Spaniens schleichen.
Der Ball senkte sich auf Höhe der Strafraumgrenze an welcher der ungedeckte Van Persie im richtigen Moment lauerte und zu einem Flugkopfball ansetzte.
Dabei beachtete der Niederländer, dass Ilker Casillas, der Torhüter der Spanier, weit vor dem eigenen Tor agierte und vielleicht darauf spekuliert hatte, den Ball abzufangen. Die Position des spanischen Torhüters ausnutzend köpfte der Stürmer den Ball nicht straff in Richtung Tor, sondern traf ihn etwas von unten und lupfte ihn so im fallen über Casillas hinweg zum Ausgleich in der 44. Spielminute.
Es bleibt festzuhalten, dass van Persie bei diesem Tor einen perfekten Laufweg, die richtige Technik und sogar die Übersicht für den Torhüter behielt, und so eines der schönstens Tore dieser Weltmeisterschaft erzielte.
Autor: Tom Wolny