22. Februar 2014
Siehe: Borussia Dortmund – FC Augsburg 2:2
Spielszenen: Tore: 1:0 – ab Minute 1:00 & 2:2 (ab Minute 4:00).
Zu den Voraussetzungen um einen erfolgreichen Offensivkopfball spielen zu können zählt vor allem, dass es einem Gegenspieler nicht gelingt eine vorher getretene Flanke abwehren zu können. Hierzu gibt es verschiedene Möglichkeiten wie das Sperren der Laufwege durch Mitspieler, oder das Schaffen von Räumen durch eingeübte taktische Laufwege. Die Kopfballtore im Spiel BVB – FCA zeigen, wie es den Angriffsspielern gelingt durch Laufwege und Agilität vor dem jeweiligen Gegenspieler den Ball zu erreichen. Hierzu werden folgend einige Trainingsmöglichkeiten gezeigt.
Gegenspieler aktiv umlaufen
In einem markierten Spielfeld (ca. 10m x 10m) spielen 2 Mannschaften gegeneinander. Der Ball wird sich innerhalb einer Mannschaft mit der Hand zugeworfen. Bodenkontakt des Balles bedeutet Ballbesitz für die gegnerische Mannschaft. Bei zehn erfolgreichen Zuspielen innerhalb eines Teams gibt es einen Punkt – wer hat am Ende die meisten Punkte? Variiert das Spiel um es der Kopfballspezifik schrittweise anzupassen:
• Gegnerteam ohne Ball nimmt lediglich passive Rolle ein, darf den Ball nicht mit der Hand auffangen, lediglich Laufwege der ballführenden Mannschaft zustellen. Zuwürfe durch das ballführende Team dürfen nur frontal vor einem Gegenspieler gefangen werden (siehe Animation 1)
• obige Regelung bleiben erhalten; zusätzlich darf der Ball nur nach intensiven Absprung erfolgen
• hoher Schwierigkeitsgrad: aktives Einschreiten aller Beteiligten um in Ballbesitz zu gelangen möglich. Ball darf nicht über Kopfhöhe zugeworfen werden (dies erzwingt aktive Laufwege)
• einen Extrapunkt für alle Bälle, welche direkt zum Zuwerfer zurückgeköpft werden
Agilität mit Kopfballabschluss
Die Flugbahn einer Flanke ermöglicht es nur selten, einen Ball mit dem Kopf erreichen zu können, wenn man im Rücken des Gegenspielers steht. In den meisten Fällen hat der verteidigende Spieler hier eine bessere Ausgangsposition um den Ball abzuwehren.
Stellt im Strafraum 4 – 6 Trainingsdummys oder Airbodys auf. Nach einem kurzen Antritt bekommt ein Speiler den ball zugeworfen und soll diesen ins Tor köpfen (siehe Animation 2).
Variationsmöglichkeiten:
• Anlauf mit koordinativer Beanspruchung (Koordinationsleiter, Slalomstangen)
• Es erfolgt kein Zuwurf – Ball wird während des Anlaufes selbst gegen Rebounder geworfen (hoher Schwierigkeitsgrad)
• Zuwurf erfolgt auf einen der Dummys – Angreifer muss selbst durch aktives Laufen vor dem „Gegenspieler“ am Ball sein
• Spiel mit Torhüter
standfeste Verteidigung
Dieses Spiel eignet sich gut als Abschluss einer Trainingseinheit. Je nach Spielerzahl wird ein Klein- oder Großfeld genutzt. Es wird nach Regelwerk gespielt. Zusätzlich zählen erzielte Kopfballtore doppelt. Dabei sollte eine Flanke seitlich des Strafraumes erfolgen. Angreifer dürfen den Ball nur per Kopf im Tor unterbringen. Flanken dürfen vom Torhüter nicht abgefangen werden. Verteidigende Spieler dürfen nicht springen, lediglich Laufwege der Gegnermannschaft sperren (kein Festhalten erlaubt), so dass diese zu einem geschickten Laufweg mit Körpertäuschung oder Durchsetzungskraft animiert werden.
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12. Februar 2014
Eines der wohl umstrittensten Szene in der Geschichte der Fußballbundesliga ist wohl das Kopfballtor vom Wochenende, erzielt von S. Kießling im Spiel TSG Hoffenheim – Bayer Leverkusen. Doch anstatt hierbei auf die verschiedenen Regelungen und Meinungen weiter einzugehen, soll im Folgenden auf den eigentlichen Kopfball eingegangen werden. S. Kießling läuft dem vom Eckpunkt getretenen Ball entgegen und steht daher seitlich zum Tor. Die hierfür nötige Technik soll mit den folgenden Trainingsmöglichkeiten erlernt oder verbessert werden können.
Grundtechnik: Kniend am Boden
Der Ball kann von einem Trainer zugeworfen werden. Ebenso lässt sich die Übung auch mit Rebounder / Rückprallwand durchführen, indem der Übende den Ball selbst dagegen wirft. Achtet bei diesem Grundlagentraining auf die technisch korrekte Ausführung. Der Blick sowie die Knie zeigen zunächst in Richtung des entgegenkommenden Balles.
Die Arme sind leicht in Zielrichtung gestreckt, um durch eine möglichst große Bewegungsamplitude, den Ball möglichst effektiv köpfen zu können. Beim eigentlichen Köpfen erfolgt eine impulsive Drehung des gesamten Oberkörpers mit Kopf in Richtung des Ziels / Tor, wobei die Arme als Schwungbewegung an den Körper heran gezogen werden. Der Ball sollte auch hier mit der Stirn getroffen werden.
Übung 1, Training im 90° Winkel
Zwei Zuwerfer und ein Kopfballspieler stellen sich im 90° Winkel zueinander (Abstand jeweils ca. 7m). Der Spieler in der Mitte köpft den Ball abwechselnd zu den Spielern (siehe Animation). Wichtig ist hierbei, dass der köpfende Spieler in der Mitte jeweils frontal mit dem ganzen Körper zu dem zuwerfenden Spieler steht.
Übung 2, frontaler Kopfball
Köpfe den frontal ankommenden Ball nach Flanke eines Mitspielers ins Tor (wie in der Grafik unten).
Alternativ kannst du auch deinen Einwurf präzisieren. Hierzu stellst du einen Rebounder im Strafraum auf, auf den du einen langen Einwurf wirfst und den wiederkommenden Ball einköpfst.
Variation:
– Spieler läuft vorher Slalom durch Stangen
– Spieler springt vorher Schlusssprünge über Kegelhürden/Minihürden
– vorgegebene Schrittfolge durch Koordinationsleiter
– Airbodys als Gegenspieler im Strafraum aufbauen
Autor: Thomas Kurkowsky
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7. Februar 2014
Eckbälle sollten nicht permanent nach dem gleichen Schema ausgeführt werden. Eine Möglichkeit ist hierbei das indirekte Ausführen dieser Standartsituation.
Indirekt ausgeführte Eckbälle
1. Vier Spieler stehen gestaffelt im Strafraum, ein „unbeteiligt“ wirkender schussstarker Spieler steht auf Höhe des ballfernen Pfostens in ca. 40 Meter Entfernung. Alle Spieler starten bei Anlauf des Eckballschützen in Richtung Tor. Lediglich ein Spieler löst sich von seinem Gegenspieler und läuft den Eckballschützen entgegen. Nach einem Doppelpass spielt der Eckballschütze, der sich mittlerweile von seiner Position (Abseits!) gelöst hat, einen flachen Pass auf den nun anlaufenden „unbeteiligten“ Spieler. Dieser sucht im Torschuss den Erfolg
2. Die Grundpositionen bleiben erhalten. Jedoch laufen nicht alle Spieler in Richtung des Tores. Einige Spieler halten sich weiterhin im Rücken der Abwehr auf. Der auf den Eckballschützen zulaufende Spieler, passt den Ball nicht zurück, sondern täuscht lediglich den Pass an. Er versucht nach gekonnter Köpertäuschung und Ballmitnahme in den Strafraum einzudringen, und einen besser postierten Mitspieler vor dem gegnerischen Tor anzuspielen
Freistöße
Da die Gegnermannschaft das eigene Tor mit dem Bilden einer Abwehrmauer schützen will, ist eine direkte Ausführung des Freistoßes nicht immer möglich oder sinnvoll. Bei indirekt ausgeführten Freistößen sollen gegnerische Abwehrspieler durch verschiedene Laufwege der Angreifer irritiert werden, um dadurch einen möglichst freistehenden Spieler in gute Position zu einem Torschuss oder Kopfball zu bringen. Im Folgenden werden einige Varianten gezeigt, angefangen bei einer einfach auszuführenden bis hin zu einer komplexen Möglichkeit.
1. Drei Spieler (1, 2, 3) stehen in der Nähe des Balles. Spieler 2 startet aus der zentralen Position des Verbundes heraus auf eine Seite der Mauer. Er sollte möglichst über den Ball laufen um dem Torhüter einen Torschuss anzutäuschen. Zusätzlich zieht er die Aufmerksamkeit des Abwehrverbundes auf sich. Spieler 1 legt den Ball seitlich (an der Mauer vorbei) auf Spieler 3 ab, der auf das Tor schießt. Zusätzlich kann sich auch ein Spieler an diese Seite der Abwehrmauer stellen, um ein schnelles seitliches Verschieben der Spieler in die Schussbahn zu verhindern
2. Die Grundformation, sowie die Laufwege bleiben wie im Beispiel 1). Ein vierter Angreifer (4) kommt zur Aufstellung hinzu und steht „unauffällig“ etwa 7 Meter (je nach Position des Freistoßes) seitlich neben Spieler 3. Spieler 1 spielt den Ball zu Spieler drei. Dieser täuscht einen Schuss an, lässt den Ball aber zu Spieler 4 durch. Dieser schießt dann auf das Tor.
3. Grundaufstellung wie in Beispiel 2). Spieler 4 steht nun mit noch etwas mehr Abstand zu den anderen Angreifern. Er schließt nun aber nicht mit einem Torschuss ab, sondern spielt einen scharfen Ball (flach oder als kurze Flanke) auf die an der Mauer vorbei laufenden Spieler 2 und 3, welche dann per Fußabnahme oder Kopfball den Torerfolg suchen.
4. Grundaufstellung wie in 2) beziehungsweise 3). Spieler 4 steht nun hinter Spieler 3. Spieler 3 stoppt den auf ihn gespielten Ball. Der heranlaufende Spieler 4 schießt auf das Tor.
5. Aufstellung wie in 1). Auf der ballentfernten Seite stehen zusätzlich 2 Angreifer. Diesmal startet Spieler 1 auf die Seite der Mauer. Er bekommt den Ball kurz von Spieler 2 zugespielt. Er flankt den Ball lang mit Effet vom Torhüter weg auf den einlaufenden kopfballstarken Spieler 5. Spieler 3 und 4 laufen indes nahe der Mauer vorbei in Richtung des mauernahen Pfostens. Sie ziehen die Aufmerksamkeit des Abwehrverbundes auf sich und schaffen Freiräume für Spieler 5. Nach Torabschluss per Kopf durch Spieler 5, können diese Spieler zusätzlich nachsetzen, sollte der Torhüter den Ball abprallen lassen.
6. Für Freistöße die zentral mit großer Distanz vor dem gegnerischen Tor sind eignet es sich häufig besser eine passive Variante zu wählen. Hier kann der Ball über die Außenseiten gespielt werden, um von hier aus eine Flanke zu schlagen. Oder ihr wählt folgende Variante: Ein kopfballstarker Spieler (1) positioniert sich an der Außenlinie des Strafraumes. Die Freistoß wird seitlich neben das Tor geflankt, mit sicherer Entfernung um die Ballaufnahme durch den Torhüter zu verhindern. Spieler 1 köpft den Ball zurück vor das Tor oder in den Rücken der Abwehr. Erst von hier aus erfolgt der eigentliche Torabschluss.
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