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8. Dezember 2012 um 13:28

Aufschlagtraining und Schmetterballtraining

Sowohl der Aufschlag als auch der Schmetterball gehören im Tennis zu den technisch anspruchsvollsten Schlägen. Umso wichtiger ist es, diese Schlagformen zeitig in das Tennistraining einzubinden.

Aufschlagtraining im Mini-Tennisfeld

Das Aufschlagtraining im Mini-Feld hat folgenden Hintergrund: Der lernende Tennisspieler wird durch eingeschränkte Spielsituationen „gezwungen“, eine präzisere Technik anzuwenden:

Der aufschlagende Spieler positioniert sich anfangs kurz hinter der T-Linie und spielt 10 – 15 Aufschläge in Serie, danach legt er eine Pause von ca. 1 Minute ein, bevor die nächste Serie folgt. Durch die Platzierung an der T-Linie und der kurzen Entfernung zum gegenüberliegenden Aufschlagfeld ist der Tennisspieler angehalten, den Ball mit weniger Kraft und damit präziser aufzuschlagen. Hat der Tennisspieler einige Aufschlag-Serien hinter sich gebracht, kann er sich von Serie zu Serie mehr und mehr zur Grundlinie verschieben, wo später dann der eigentliche Aufschlag vollzogen wird.

Schmetterballtraining im Mini-Tennisfeld

Der Trainer postiert sich kurz vor der T-Linie eines Aufschlagfeldes. Von hier spielt er einen Lob über den Tennisspieler, der im gegenüberliegenden Aufschlagfeld sich befindet und versucht, den ankommenden Ball als Schmetterball ins freie Aufschlagfeld zu spielen.

Auch bei dieser Übung ist es wichtig, die Positionen beider Spieler zu verändern, um andere Schlagsituationen entstehen zu lassen und die Schmettertechnik dadurch variantenreicher zu erlernen.

Die Serienregel der gespielten Bälle kann beim Training des Schmetterballs vom oben aufgeführten Aufschlagtraining übernommen werden. Was nicht vergessen werden sollte, dass schon in diesem Stadium der Lernstufe auch der Rückhandschmetterball mit einbezogen werden muss. Unabhängig von dem hohen koordinativen Anspruch den diese Schlagtechnik erfordert, bedarf die Reife des Rückhandschmetterballs einer langen Entwicklungszeit.

Die Übungsreihen im Aufschlagfeld dienen der Fortführung des Erlernten aus dem Mini-Tennis – noch relevanter sind sie aber für die Perfektionierung der technischen Details und dem Ballgefühl. Gerade auf dieser Lernstufe ist es wichtig, dass die Tennisspieler von der Kraft und Koordination ausgehend nicht überfordert werden.

20. November 2012 um 16:55

Aufbau der Zieltechnik

An vorderste Stelle beim Aufbau der Zieltechnik steht die Ausbildung der Handlungsflexibilität und automatischen Abruffähigkeit. Der Trainer ist in dieser Lernstufe angehalten, präzise Hinweise zu geben und genaue Bewegungs- und Schlagkorrekturen durchzuführen. Parallel sollte er aber der individuellen Entwicklung den nötigen Raum lassen und die situationsbedingte Entwicklung der Technik vorantreiben.

Positionierung des Spielers im Aufschlagfeld

Das Spiel im Aufschlagfeld hat eine Reihe von Vorteilen, die dazu führen, dass die Schlagtechnik des Tennisspielers weiter geschult und geschärft wird. Der Spieler postiert sich in einem der Aufgabenfelder direkt vor der Torlinie. Der Trainer findet sich diagonal im gegenüberliegenden Aufschlagfeld ein und spielt den ersten Ball so zum Trainierenden, dass dieser gezwungen ist, mindestens zwei Schritte schräg vorwärts zu machen, um den Ball zu erreichen und ihn präzise zum Trainer zurückzuspielen.

Der Spieler steht in der Pflicht, den Ball genau auf den Trainer zu spielen und dabei die untere Körperhälfte anzuvisieren.

Die veränderten Rahmenbedingungen:
– Geringere Geschwindigkeit des Balles
– Reduzierung der räumlichen Ausdehnung während der Schlagdurchführung

Folgende Lernvorteile werden dadurch hervorgerufen:
– Gesteigerte Präzision der Schlägerausführung
– Bessere Selbstkontrolle
– Bessere Fixierung des Treffpunktes

Während der Übung sollte der Trainer den zurückkommenden Ball nicht aufnehmen, sondern direkt zurückspielen, damit ein Ballwechsel und Spielcharakter entsteht. Wichtig: Alle vom Trainer zurückgespielten Bälle, auch die unpräzisen, müssen vom Trainierenden direkt nach dem ersten Absprung gespielt werden.

Variationen beim Spiel im Aufschlagfeld

Das Aufschlagfeld dient der räumlichen Begrenzung, um die Schlagtechnik zu verfeinern. Nachdem ein kontrollierter Ballwechsel im Aufschlagfeld zwischen Trainer und Spieler zustande gekommen ist, kann der Trainer mehr Variabilität in diese Übungsform bringen, indem er die Bälle mal höher, mal länger oder mal schneller spielt.

Auch hier ist es wichtig, dass der Tennisspieler das Aufschlagfeld nicht verlässt und versucht, längere Bälle früher zu treffen, beziehungsweise, diese mit einem Halbflugball zurück zum Trainer zu spielen.

Eine weitere Variation dieser Übung erzielt man durch einen Positionswechsel –beide Spielenden verlegen ihre Stellung in das zweite Aufschlagfeld. Dabei entstehen neue Schlagrichtungen und situative Lösungsaufgaben. Auch ein Wechsel von nur einem Tennisspieler, während der andere in seinem Feld verbleibt, bringt eine neue Spielsituation und damit eine Änderung der Schlagtechnik mit sich. Angeraten werden immer Serien mit 50 – 80 Bällen zu spielen, bevor die Trainer- und Spielerpositionen verändert werden.

Bei dieser so praktizierten Übungsform entstehen richtungs- und damit stellungsmäßig automatisch schon acht unterschiedliche Schlagvariationen.

11. September 2012 um 16:52

Aufbau der Zieltechnik

Der Aufbau der Zieltechnik ist maßgeblich von 3 Trainingszielen abhängig. Neben der Optimierung der Situationsbewältigung und der Variabilität der einzelnen Schlagtechniken ist die allgemeine Handlungsflexibilität, die sogenannte automatische Abruffähigkeit von grundlegender Bedeutung, wenn es darum geht, eine gut ausgeprägte Zieltechnik zu schulen.

Positionierung des Spielers im Aufschlagfeld

Der Spieler positioniert sich unmittelbar vor der T-Linie, der Trainer befindet sich diagonal im gegenüberliegenden Aufschlagfeld und spielt dem Tennisspieler in regelmäßiger Folge Bälle zu. Dabei ist am Anfang darauf zu achten, dass die Bälle sehr flach und kurz gespielt werden, um es dem Trainierenden so einfach wie möglich zu machen.
Der Tennisspieler wiederum versucht den Ball mit dem Ziel zurückzuspielen, das gegnerische Aufschlagfeld zu treffen, indem sich der Trainer aufhält. Noch besser ist es, genau den Trainer, vorzugsweise seine untere Körperhälfte anzuvisieren. Nach einer gewissen Zeit spielt der Trainer die ankommenden Bälle direkt wieder zurück und versucht so einen spielnahen Ballwechsel zu inszenieren.

Länger, schneller, höher – unterschiedliche Ausführungsformen

Steigt die Spielfertigkeit eines Spielers an, kann man die Übungsform intensivieren, indem man die geschlagenen Bälle höher, schneller oder länger spielt und es so dem Trainierenden erschwert, das Rückspiel präzise durchzuführen. Die wichtigste Aufgabenstellung bleibt dabei: Der Tennisspieler darf das Aufschlagfeld nicht verlassen! Das führt im Umkehrschluss für den Tennisspieler zu der Maßgabe, den Ball direkt zurückzuspielen oder als alternative Ausführung im Halbflugball. Anfangs sollten Serien mit 50 – 80 Bällen gespielt werden, immer aus den gleichen Positionen, sowohl des Trainers als auch des Spielers, heraus.

Schlagrichtung und Schlagart variieren

Später sollten zwingend die Positionen gewechselt werden. Wechsel der Schlagrichtung, der Schlagart – aber auch die Schrittführung zum Ball oder der Absprung können variiert werden. So ist es zum Beispiel auch denkbar, dass der anzuspielende Spieler mit dem Rücken zum Trainer steht und erst auf ein akustisches Signal hin, sich umdreht und auf den Ball aktiv reagiert. Das schärft vor allem das Reaktionsvermögen des Tennisspielers.

Wechsel zwischen cross und longline

Noch variantenreicher und schwieriger wird das Training der Zieltechnik, wenn der Trainierende beispielsweise jeden dritten oder vierten Ball nicht mehr cross auf den Trainer zurückspielen muss, sondern dazwischen immer einen Ball longline, die Seitenlinie entlang, spielt. Auch beim Longline-Schlag ist der Spieler angehalten, in eine bestimmte Zielfläche zu treffen, die später sogar verkleinert werden kann, um den Schwierigkeitsgrad auszureizen.
Bei letzterer Übungsform werden insbesondere die Orientierungsfähigkeit und Differenzierungsfähigkeit des Tennisspielers geschult – die Anforderungen an die koordinative Umsetzung werden angehoben.

Kategorie: Technik – Autor: kd
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