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19. Juli 2014 um 13:57

Biomechanisches Prinzip des optimalen Beschleunigungsweges

Auch das Prinzip des optimalen Beschleunigungsweges zählt zu den biomechanischen Prinzipien und führt gemeinsam mit den bereits in den früher betrachteten Prinzipien zur optimalen Ausführung einer Schlagtechnik.

Grundlagen des Bewegungsprinzips

Das Ziel dieses Prinzips ist es dem Körper die optimale Endgeschwindigkeit zu vermitteln. Hierbei ist wieder die bereits erwähnte kinematische Kette der Teilbewegungen relevant. Nur wenn alle Teilbewegungen optimal abgestimmt sind, ist auch die Endgeschwindigkeit des Schlags optimal.

Den Balltreffpunkt optimal steuern

Der Balltreffpunkt ist die wichtigste Teilkomponente während des gesamten Schlags. Um diesen mit der optimalen Geschwindigkeit zu erreichen, so erfolgt zunächst eine Ausholbewegung in die entgegen gesetzte Richtung. So ergibt sich genügend Zeit und Raum um die Kraft auf den Schläger und schließlich auf den Ball zu übertragen.

Wichtig ist auch dass die Ausholbewegung nicht zu lang wird. Dann wäre nämlich die Schwerkraftkomponente mit eingebunden und ein Teil der vorhandenen Kraft verpufft. Außerdem geht eine weite Ausholbewegung mit einem Zeitverlust einher und führt zu Problemen beim Timing des gesamten Schlages. Im Moment des Treffpunktes beträgt die Kontaktzeit zwischen Ball und Schläger lediglich ca. 0,003 bis 0,005 Sekunden. In diesem Moment kann der Flug des Balls nicht mehr beeinflusst werden, sodass die Schlagvorbereitung hauptverantwortlich für die Qualität des Gesamtschlages ist.

Autor: Matthias Bormann

12. Juli 2014 um 13:56

Biomechanisches Prinzip der Impulserhaltung

Das Prinzip der Impulserhaltung zählt zu den Biomechanischen Prinzipien, die auch im Tennis wichtig sind, um jede Bewegung optimal zu vollziehen.

Präzision bei jedem Schlag

Im Tennis wird jeder Ball nach den Prinzipien Tempo, Rotation, Platzierung und Flugkurve beurteilt. Um diesen zielgenau und mit einem gesunden Maß an Tempo und Rotation spielen zu können, ist einer der wichtigsten Faktoren der Balltreffpunkt – sprich die Präzision bei dem Schlag. Dies wird durch die frühzeitige Einleitung der Anlauf-, Abgleit- und Anschwungbewegung gewährleistet.

Wichtige Faktoren, um dies zu ermöglichen sind folgende. Der Körper sollte während des Treffpunkts im Gleichgewicht sein. Außerdem sollte sich der Körperschwerpunkt (KSP) weitgehend hinter der Schlaghand befinden.

Wichtige Faktoren für den Erhalt des Gleichgewichts

Das Gleichgewicht wird durch die Stellung und die Ausgeglichenheit der Extremitäten wesentlich beeinflusst. Hierbei kommt es zum Beispiel auf die Kopfstellung an. So sollte der Kopf bei jedem Schlag aufrecht und ruhig gehalten werden. Befindet sich der Kopf in Seitenneigung, so wird das Gleichgewicht (GGW) labiler. Der Hintergrund ist, dass sich das Gleichgewichtsorgan im Ohr befindet.

Ein weiterer wichtige Punkt ist die Stellung des Oberkörpers. Dieser sollte möglichst aufrecht gehalten werden. Ist der Oberkörper in starker Seitenneigung, so führt dies zu Stellungslabilität.

Die Beinstellung ist ebenfalls sehr wichtig. So sollten sich beide Beine sowohl bei der Ausgangs- als auch bei der Schlagstellung in einer breiten Position befinden. Dies hat zur Folge, dass sie eine breite Stützfläche, ein breites Fundament bilden.

Neben den bereits erwähnten Faktoren spielt die Entfernung des Körperschwerpunktes zur Stützfläche eine wichtige Rolle. Durch ein Beugen der Knie wird der KSP näher zur Stützfläche gebracht. Dies hilft dem Spieler immens im optimalen Gleichgewicht zu bleiben. Je weiter der Körperschwerpunkt sich von der Stützfläche entfernt, umso labiler wird der Körper und umso komplizierter wird eine optimale Schlagausführung.

Autor: Matthias Bormann

5. Juli 2014 um 13:55

Biomechanisches Prinzip der Koordination der Teilimpulse

Auch das Prinzip der Koordination der Teilimpulse zählt zu den biomechanischen Prinzipien. Es wirkt stets gemeinsam mit die vier anderen Prinzipien und dient der Verdeutlichung, dass es sich um eine Reihe gleichzeitig bzw. unmittelbar nacheinander ablaufender Bewegungen handelt.

Die kinematische Kette

Bei dem Prinzip der Koordination der Teilimpulse geht es speziell um die zeitliche Erfassung der ablaufenden Bewegungen. Es handelt sich um eine Impulsübertragung über mehrere Teilkörper, die unmittelbar aufeinander folgen. Dies wird als kinematische Kette bezeichnet.

Die kinematische Kette im Tennis

Am Beispiel der Vorhand im Tennis wird nun das Auflösen der Schlagphase von unten nach oben beschrieben. Der Schlag beginnt genau betrachtet bereits im Sprunggelenk, führt anschließend über Unterschenkel, Oberschenkel, Hüfte und über die Schulter bis hin zu Unterarm und Handgelenk. Der Kraftimpuls wird ausgehend vom Sprunggelenk von einem Glied der Kette immer auf das nächste übertragen.

Das Ziel ist es eine möglichst hohe Beschleunigung zu erzielen. Dies kann dadurch erreicht werden, indem der Spieler einen möglichst grossen exzentrischen Krafteinsatz hervorgerufen durch den Druck auf den Boden entwickelt. Anschließend erfolgt ein explosive Abdruck vom Boden, sodass dem exzentrischen Krafteinsatz ein direkter konzentrischer Krafteinsatz folgt.

Wird einer dieser Krafteinsätze vorzeitig oder zu spät auf das nächste Glied der Kette übertragen, so kommt es zu einer koordinativen Störung der kinematischen Kette und die Bewegung wirkt nicht mehr „rund“.

Autor: Matthias Bormann

12. Juni 2014 um 13:54

Biomechanisches Prinzip der Gegenwirkung

Das Prinzip der Gegenwirkung ist eines von fünf biomechanischen Prinzipien, die für die Feinabstimmung der sportlichen Bewegung verantwortlich sind.

Die Newtonschen Gesetze

Insgesamt gibt es drei Newtonsche Axiome. Diese sind:

• das Trägheitsprinzip
• das Aktionsprinzip
• das Wechselwirkungsprinzip

Bei dem biomechanischen Prinzip der Gegenwirkung rückt das Newtonsche Axiom „Aktion = Reaktion“ – das Wechselwirkungsprinzip in den Vordergrund. Das Gesetz besagt, dass Kräfte immer paarweise auftreten. Übt also ein Körper A auf einen Körper B eine Kraft F aus, so wirkt diese in gleicher Größe aber entgegen gerichtet von Körper B auf Körper A. Mit anderen Worten: „Wer hinfällt tut sich weh“.

Prinzip der Gegenwirkung bezogen auf Tennis

Jede Schlagtechnik hat eine unterschiedlich ausgeprägte Gegenbewegung zur Folge. Wird also ein Vorhand Topspin gezogen, so folgt nicht nur die Bewegung im Arm bei der Schlagausführung selbst, sondern es werden vom Körper auch Gegenbewegungen eingeleitet, um die optimale Kontrolle des Schlages zu ermöglichen.

Ein Beispiel ist hierbei das Service. Hierbei erfolgt die Schlagbeschleunigung nicht nur durch das Drehen und abkippen der Schulterachse, sondern auch durch ein explosives Abdrücken des Fusses vom Untergrund. Der Abdruck vom Boden wirkt sich folgendermaßen aus:

• Senkung des Körperschwerpunktes
• Ausübung von Druck auf den Boden (Aktion)
• Explosiver Abdruck (Reaktion)

Das Abdrücken vom Boden hat nicht nur die Gewinnung an Höhe (insbesondere beim Absprung vor dem Aufschlag) zur Folge. Es dient ebenso die Bodenreaktionskraft dem Entladen der gespeicherten Energie und ist somit entscheidend für den optimalen Beschleunigungsweg.

Autor: Matthias Bormann

5. Juni 2014 um 13:53

Biomechanisches Prinzip der Anfangskraft

Das Prinzip der Anfangskraft zählt zu den biomechanischen Prinzipien, von denen es fünf Stück gibt. Es dient der Schlagvorbereitung.

Vordehnung

Das Ziel ist es in vielen Fällen eine möglichst große Kraftwirkung in der Schlagbewegung zu erzielen. Der Vordehnungsprozess der während der jeweiligen Schlagtechnik erforderlichen Muskulatur ist dafür unerlässlich. Wissenschaftlich betrachtet sollte der Muskel über seine Ruhelänge hinaus verlängert werden. Dies bis etwa unterhalt des Dehnungsmaximums, um eine optimale Energiespeicherung zu gewährleisten.

Vordehnung am Beispiel der Vorhand Schlagtechnik

Bei der offenen Schlagstellung bei der Ausführung der Vorhand im Tennis wird die Vordehnung von oben nach unten eingeleitet. Diese beginnt mit der Drehung der Schulterachse. Als nächstes führt sie weiter über den Rumpf, zum Oberschenkel, zum Unterschenkel und schließlich zum Sprunggelenk.

Diese Reihenfolge wird auch als kinematische Kette bezeichnet. Die Abstimmung der dabei erforderlichen Einzelbewegungen beeinflusst direkt die Qualität des stattfindenden Schlages.

Der Vordehnung schließt sich eine Muskelkontraktion an. Je besser die Vordehnung und die sich anschließende Muskelkontraktion abgestimmt sind, umso ökonomischer läuft die Bewegung ab und umso effektiver wird die bei der Vordehnung gespeicherte Energie in den Tennisschlag weitergeleitet.

Autor: Matthias Bormann

28. Mai 2014 um 13:51

Biomechanische Prinzipien im Tennis

Die Biomechanik beschäftigt sich mit der Mechanik des menschlichen Körpers. Sie geht dabei sowohl auf die Wirkungsweisen innerhalb des Körpers (Bio), als auch auf die äußerlich messbaren Bewegungen (Mechanik) und die damit verbundenen Belastungen, welche auf den Bewegungsapparat einwirken ein.

Kurzübersicht – Welche Prinzipien gibt es?

Sämtliche Bewegungen im Tennis lassen sich in Teilbewegungen einteilen. Selbst diese Teilbewegungen sind bei der exakten Analyse extrem komplex und lassen sich mit einfachen Mitteln nicht mehr beschreiben. Die biomechanischen Prinzipien gelten für alle Schlagarten und greifen ineinander über. Gemeinsam wirkend sind sie essentiell für eine optimale Technik.

In der Biomechanik geht man von 5 biomechanischen Prinzipien aus, die bei jeder Sportart wirken. Speziell beim Tennis sehen diese wie folgt aus:

• Prinzip der optimalen Anfangskraft (Schlagvorbereitung)
• Prinzip der Gegenwirkung (Aktion = Reaktion)
• Prinzip der zeitlichen Koordination der Teilimpulse
• Impulserhaltung (Steuerung des Gleichgewichts)
• Prinzip des optimalen Beschleunigungsweges (optimaler Treffpunkt)

Zusammenwirkung der Prinzipien

Kein biomechanisches Prinzip wirkt zu keinem Zeitpunkt der Bewegung allein. Ein optimaler Bewegungsablauf muss sowohl physikalische, als auch mechanische Prinzipien berücksichtigen. Die Teilbewegungen, welche aus den 5 Prinzipien hervorgehen, müssen optimal abgestimmt werden, um erfolgreich Tennis zu spielen.

Jede sportliche Bewegung wird unter den biologischen Besonderheiten des menschlichen Körpers betrachtet. Dabei wirken die mechanischen Gesetze der sportlichen Bewegung.

Autor: Matthias Bormann