Registrieren

27. Oktober 2018 um 08:17

Spiderman-Liegestütze mit der Hürdenleiter

Statt eine Übung vorzustellen, konzentrieren wir uns dieses Mal auf eine Trainingshilfe. Dieses Trainingshilfe ist die Hürdenleiter. Dieses Gerät kann erheblich dazu beitragen, das Training zu professionalisieren, um auch im Breitensport deutliche Fortschritte zu erzielen.

Im Tennis-Training kann die Hürdenleiter dabei ebenfalls zur Verbesserung notwendiger Kompetenzen beitragen: Koordination und Schnelligkeit. Die Schlagbewegungen des Tennis sind dabei technisch schon anspruchsvoll.

Hinzu kommt, dass ein dynamischer und koordinierten Bewegungsablauf der Beine die Stellung zum Ball und damit den Schlagerfolg deutlich erhöhen.

Die Arme können durch Übungen wie „Spiderman-Liegestütze“ in ihrer Koordination deutlich verbessert werden. Auch für die Beine sind reichlich Übungen zur Koordination vorhanden, die online zu finden sind.

Kategorie: Koordination – Autor: kd
Schlagwörter: , , ,
- Kommentare (0)
16. Dezember 2017 um 10:30

Ein erfolgreicher Schlag beginnt bei der richtigen Fußstellung

Die Schlagbewegung im Tennis ist kompliziert. Dabei beginnt die Bewegung nicht erst in dem Moment, in dem der Spieler seinen Schläger mit dem Arm und der Schulter ausrichtet. Der Erfolg eines Schlages, seine Präzision und Kraft, kann schon bei der Fußstellung beginnen.

Die richtige Ausrichtung des Körpers, Balance im Oberkörper und eine gute Reaktion der Füße und Beine auf den Untergrund an der jeweiligen Position auf dem Court sind entscheidende Faktoren. Diese können gezielt trainiert und verbessert werden.

Dazu helfen Koordinationsübungen, die sich vor allem auf die Balance konzentrieren, die von der Reaktion der Füße auf den Untergrund ausgeht. Dazu empfiehlt sich die folgende Übung.


Foto: Diplom-Sportwissenschaftler Dominik Langenegger

Übungsablauf:
Ein Balance Pad und eine Koordinationswippe wird benötigt. Die Koordinationswippe muss auf das Balance Pad gelegt werden. Nun stellt man sich auf beides und hält einen Ball. Diesen lässt man um den Körper zirkulieren, indem man ihn vorne und hinten in die jeweils andere Hand übergibt.

Intensität:
Vier Sätze von jeweils zehn Sekunden. Dazwischen eine halbe Minute Pause.

7. November 2014 um 14:21

Übungen mit Wahlreaktion im Tennis – Teil 3

Die Schlägerblattstellung ist ein Indiz für die Erkennung der Richtung in die ein Schlag geht. Die nächste Übung soll die Wahrnehmung der Stellung des Schlägerblattes schulen.

Vorhand oder Rückhand

Bei der folgenden Partnerübung sollten möglichst zwei gleichstarke Tennisspieler zusammenspielen. Spieler 1 spielt jeden Ball auf die Vorhand von Spieler 2. Dieser entscheidet nach jedem gespielten Ball aufs Neue, in welche Richtung er diesen spielt. Nach der Devise „Entweder in die Vorhand, oder in die Rückhand“ entscheidet er stets darüber, in welche Richtung sein Trainingspartner „gejagt“ wird.

Dies trainiert zum Einen die Antizipation, zum anderen die Reaktionsfähigkeit. Spieler 2 kann zudem versuchen die Richtung des gespielten Balls möglichst lange geheim zu halten. Dazu kann er versuchen den Richtungswechsel nur mit Arm und Schläger bzw. Schlägerblatt einzuleiten. Dies ist eine Möglichkeit eine Finte bzw. eine Art versteckten Richtungswechsel zu spielen.

Generell gibt es zwei Möglichkeiten, um parallel zu spielen. Möglichkeit eins ist es dabei seinen rechten Fuß (Beschreibung aus Sicht eines Rechtshänders) ein Stück nach hinten, zu nehmen. Dadurch wird der passende Winkel des gesamten Körpers erreicht. Die zweite Möglichkeit besteht darin, dies durch eine Neigung des Arms bzw. des Handgelenks zu realisieren. Dabei bleiben die Füße auf der gleichen Stelle, wie wenn diagonal gespielt wird.

Zielstellung und Nutzen

Das frühzeitige Erkennen von Richtungswechseln ist entscheidend, um auf gegnerische Finten reagieren zu können. Es kommt sehr häufig vor, dass ein Duell, egal, ob mit der Vorhand oder mit der Rückhand durch einen parallelen Ball entschieden wird.

Der longline gespielte Ball muss dann nicht mal zwingend schnell, sondern nur im richtigen Moment und gut platziert gespielt werden. Oft ist nicht der longline gespielte Ball zu gut, sondern nur die Antizipation dessen zu schlecht.

Autor: Matthias Bormann

30. Oktober 2014 um 14:06

Übungen mit Wahlreaktion im Tennis – Teil 2

Die folgende Übung trainiert wieder die Antizipationsfähigkeit im Tennis. Dabei geht es primär darum die Schlagtechnik des Gegners zu erkennen und schließlich darauf zu reagieren.

Topspin oder gerader Schlag (ohne Schnitt)

Wie die Überschrift bereits verrät, wird entweder Topspin oder ein gerader Schlag gespielt.
Es spielen zwei Trainingspartner zusammen. Einer der beiden wird ausgewählt. Er spielt jeden Ball entweder als Topspin oder als geraden, schnittlosen Ball.

Die gewählte Schlagtechnik soll von seinem Trainingspartner erkannt werden. Um zu beweisen, dass die Schlagtechnik richtig antizipiert bzw. erkannt wurde, gibt es verschiedene Varianten, um die Übung durchzuführen.

Zum einen ist es möglich, ganz simpel dieses anzusagen. Spieler 1 schlägt Topspin, Spieler 2 ruft ihm ein Stichwort zu. Zum Beispiel „Top“. Das wird zwar nach einer Weile langweilig, aber man kommt miteinander während des Trainings ins Gespräch.

Die nächste Variante ist, auf den gespielten Ball in einer gewissen Art zu reagieren. Zum Beispiel immer dann, wenn Spieler 1 Topspin spielte, muss Spieler 2 parallel spielen. Wird ein Ball von Spieler 1 als schnittloser, gerader Schlag gespielt, so muss diagonal gespielt werden. Auf diese Art und Weise müssen beide Spieler immer auf der Hut sein und die Konzentration hoch halten.

Ziel der Übung

Das Ziel der Übung ist es ein Auge für den gespielten Schnitt des Gegners zu bekommen. Viele erkennen diesen erst, wenn es zu spät ist, wenn der Ball bereits auf dem Rasen/ Sand aufgekommen ist.

Für diejenigen, denen es schwer fällt den Schnitt des Gegners einzuschätzen, ist es hilfreich auf den Schläger ihrer Kontrahenten zu schauen. Wenn der Fokus der Übung darauf gesetzt wird, trainiert die Übung die Antizipation als eine Möglichkeit, Probleme bei der Erkennung von Schnitt zu bewältigen.

Generell ist die Reaktion auf den gespielten Schnitt des Gegners zu schulen immer wichtig. Nicht wenige unterschätzen diesen und halten das Schlägerblatt zu offen oder geschlossen und machen dadurch Fehler beim Rückschlag.

Autor: Matthias Bormann

24. Oktober 2014 um 14:06

Übungen mit Wahlreaktion im Tennis – Teil 1

Tennis ist eine Sportart, bei der es oft darauf ankommt zu ahnen, was der Gegner macht. Die sog. Antizipationsfähigkeit ist bei dem einen gut ausgeprägt, der andere benötigt hierfür einiges an Übung. Sie ist definitiv trainierbar.

Antizipationsfähigkeit trainieren

Es gibt zahlreiche Übungen, bei denen die Antizipationsfähigkeit trainiert werden kann. Es ist durchaus sinnvoll ein derartiges Training beispielsweise während der Erwärmung mit einzubauen.

Beispiel 1: Vorahnung – Einschätzung von Ballflugkurven

Egal in welcher Ballsportart, mit welcher Ballgröße – die Flugbahn des Balls einzuschätzen ist eine grundlegende koordinative Fähigkeit, die trainiert werden sollte. Bei dem folgenden Beispiel müssen zwei Trainingspartner zusammen sein.

Einer wirft den Ball senkrecht nach oben. Kurz nach dem Abwurf oder am Scheitelpunkt, macht er die Augen zu. Die Aufgabe besteht darin, zu antizipieren, wann der Ball den Boden erreicht hat. Genau zu dem Zeitpunkt soll er ein akustisches Signal von sich geben. Der Sparringspartner überprüft, ob die Aufgabe gelöst wurde und begleitet ihn bei Verbesserungen.

Beispiel 2: Aufschlag – Schnitt antizipieren

Es üben wieder zwei Personen zusammen. Der Aufschläger wählt bewusst langsame Aufschläge. Diese werden allerdings vom Schnitt her variiert. Slice, Kick usw.

Der Rückschläger lässt solange die Augen zu, bis der Ballabsprung vom Schläger zu hören ist.

Slice oder Stoppball

Bei jedem Ballwechsel hat der Tennisspieler die Möglichkeit zwischen mehreren Schlagarten zu entscheiden. Je nach taktischer Situation wird dann Slice, Topspin oder ein Stoppball gespielt. In der Regel sollte man den Gegner so oft wie möglich unter Druck setzen. Zahlreiche Situationen erlauben auch Stoppbälle als gute Alternative. Diese zu antizipieren wird bei der folgenden Übung trainiert.

Nach einem Aufschlag in die Rückhand (Übung erklärt aus Sicht von zwei Rechtshändern) spielen beide Partner Slice mit der Rückhand. Je nach Situation entscheidet einer der beiden beliebig, wann ein Stoppball gesetzt wird.

Ziel der Übung:

Erkennung der verschiedenen Schlagarten aus dem Augenwinkel
Verbesserung der Antizipationsfähigkeit
Parallel: Training der Reaktionsfähigkeit

Autor: Matthias Bormann

Kategorie: Koordination – Autor: kd
Schlagwörter: , , ,
- Kommentare (0)
1. April 2014 um 22:10

Trainingsübungen für die Differenzierungsfähigkeit – Übung 2

Die Differenzierungsfähigkeit kann selbstverständlich auch ohne einen Trainer geübt werden. Hierfür eignen sich zahlreiche Partnerübungen

Partnerübungen für ein Training der Differenzierungsfähigkeit

Vielen Vereinen ist es nicht vergönnt einen Trainer zu haben, bzw. dass sich dieser permanent die Zeit nimmt ein Balleimertraining durchzuführen. Um die Differenzierungsfähigkeit, insbesondere die Genauigkeit bei jedem einzelnen Schlag zu trainieren eignen sich verschiedenste Übungen und das Einbauen von Spielvorgaben während eines Matches.

Partnerübung, um die Präzision des Schlages zu trainieren

Bei dieser Partnerübung kommen wieder Pylonen (in der Zeichnung mit Dreiecken markiert) zum Einsatz. Das Training im eigentlichen Sinne ist ein Sicherheitstraining, um die Grundschläge mit Vorhand und Rückhand zu trainieren. Spieler 1 (oben) spielt Vorhand parallel (1). Spieler 2, der sich in der Zeichnung unten befindet spielt Rückhand parallel (2). Diese Übung spielen beide Spieler möglichst häufig und sicher. Beide Spieler achten dabei besonders auf die Stellung und die Bewegung der Beine. Die korrekte Beinstellung soll im Fokus dieser Trainingsübung stehen.

Die Differenzierung der einzelnen Teilkörperbewegungen ist nur dann möglich, wenn sich der Spieler bewusst ist, wie die Technik der einzelnen Teilbewegungen auszusehen hat.

Um nun die Komponente Präzision einzubauen, werden Pylonen auf der Gegenseite eines jeden Spielers diagonal gegenüber aufgestellt. Diese werden von beiden Spielern in unregelmäßigen Abständen abgeschossen.

Partnerübung, um die Präzision des Schlages zu trainieren

Spieler 1 spielt Vorhand parallel (1)
Spieler 2 spielt Rückhand parallel (2)
Beide Spieler achten besonders auf ihre Beinarbeit
Ab und zu versuchen beide Spieler die Pylonen auf der gegenüber liegenden Seite abzuschießen (gestrichelte Linie)

Matthias Bormann

23. März 2014 um 22:07

Trainingsübungen für die Differenzierungsfähigkeit – Übung 1

Die Differenzierungsfähigkeit zählt zu den koordinativen Fähigkeiten und hat bei jedem Ballwechsel einen Einfluss.

Definition der Differenzierungsfähigkeit

Laut Hirtz ist die Differenzierungsfähigkeit die Fähigkeit einen Bewegungsablauf aufgrund einer feindifferenzierten und präzisierten Aufnahme und Verarbeitung von vorwiegend kinästhetischen Informationen mit hoher Genauigkeit vollziehen zu können.

Nun stellt sich dem Laien natürlich die Frage was kinästhetische Informationen sind. Es sind Informationen über Gelenkstellungen und notwendige Muskelaktivitäten, die von den Nervenbahnen bis in die Muskulatur geleitet werden. Die sogenannten Anaylsatoren sind für die Wahrnehmung zuständig und liefern infolge des optischen Reizes einen Reiz an die Nervenendigungen, die am Ende der Kette die Muskeln kontrahieren lassen.

Zurück zum Tennis: Die Differenzierungsfähigkeit ist zuständig für die Präzision einer jeden Schlagtechnik. Typische Trainingsbeispiele sind somit die Verfeinerung der Schlagausführung mit Zielvorgabe oder die Verbesserung der Schlagtechnik, indem der Trainer die Vorgabe gibt sich auf ein bestimmtes Körperteil, z.B. den Rumpf zu konzentrieren.

Training der Differenzierungsfähigkeit

Um die Genauigkeit des Vorhand Topspins trainieren zu können, eignen sich Trainingsübungen mit Zielvorgabe. Insbesondere das Balleimertraining ist hierbei eine effektive Methode, um jeden einzelnen Übungsteilnehmer zu fördern.

Bei der folgenden Übung steht der Trainer neben dem Platz auf der oberen Seite des Tennisplatzes (Er kann auch unten stehen, dann ist der Ballflug länger). Neben ihm befindet sich ein Balleimer / Ballkorb mit vielen Tennisbällen. Der Übende, Spieler 1 befindet sich in der Zeichnung oben. Aus dem Ballkorb spielt der Trainer abwechselnd einen Ball in die Vorhand (1a) und einen Ball auf die Mitte (1b).

Das Ziel von Spieler 1 ist es die Pylonen, die sich im unteren Bereich befinden (mit Dreiecken gekennzeichnet in der Zeichnung) umzuschießen. Es ist ein hohes Maß an Präzision und Konzentration gefragt. Mit dem Ball 2a und 2b soll versucht werden die Pylonen umzuschießen.

Varianten:

• Trainer spielt zunächst nur auf Position 1, erst wenn von dieser Position aus die Pylonen sicher umgeschossen werden, wird Position 1 und 2 im Wechsel gespielt
• Slice / Topspin beim Einspielen des Balls
• Trainer variiert die Geschwindigkeit beim Einspielen der Bälle
• Den Ball mit Topspin spielen, den Ball mit Slice spielen, um die Pylonen umzuschießen

Kurzbeschreibung der Übung

• Trainer mit Balleimer steht oben; Spieler befindet sich unten
• Trainer spielt abwechselnd einen Ball in die VH (1a) und einen Ball in die Mitte (1b)
• Ziel ist es, dass der Spieler die Pylonen auf der gegenüberliegenden Seite umschießt (2a/ 2b)

Matthias Bormann

16. März 2014 um 22:05

Trainingsübungen für die Reaktionsfähigkeit – Übung 2

Ein Training der Reaktionsfähigkeit sollte natürlich auch für gewisse Situationen, wie sie in vielen Punktspielen auftreten stattfinden.

Typische Situationen, bei denen Reaktionsfähigkeit benötigt wird

Eine typische Situation, in der die Reaktionsfähigkeit gebraucht wird, sind Netzroller. Diese kommen nahezu in jedem Spiel vor. Auf dem Sandplatz verspringt der Ball auch ab und zu, worauf man ebenso reagieren muss. Diese Situation zu trainieren ist schwer. Man sollte allerdings stets darauf gefasst sein und jeden Ball versuchen zu erlaufen.

Situationen, die man trainieren kann, sind Stoppbälle und Bälle entgegen der Laufrichtung. Ein Training solcher taktischer Elemente ist für beide Trainingspartner sinnvoll.

Trainingsübung für Stoppbälle

Die Übung ist relativ simpel, aber dennoch effektiv. Nach einem Aufschlag (1) von Spieler 1 (oben) wird der Ball cross zurückgespielt. Spieler 2 (unten) spielt genau wie Spieler 1 permanent cross (2). Die Ballfolge wird zwischen 3-5 mal ausgeführt bevor sie unterbrochen wird. Spieler 1 entscheidet sich zwischen dem dritten und fünften Ball einen Stoppball in die Rückhand von Spieler 2 zu spielen (3). Nach diesem Ball ist freies Spiel. Der Punkt wird ausgespielt.

Kurzbeschreibung der Trainingsübung

• Aufschlag (1) von Spieler 1
• Rückschlag cross (2) von Spieler 2
• Vorhandduell (2) von Spieler 1 und Spieler 2 (3-5 mal)
• Stoppball 3 von Spieler 2 zwischen dem 3ten und 5ten Ballwechsel
• frei

Matthias Bormann

9. März 2014 um 23:25

Trainingsübungen für die Reaktionsfähigkeit – Übung 1

Die Reaktionsfähigkeit zählt zu den koordinativen Fähigkeiten und wird im Tennis nahezu bei jedem Ballwechsel benötigt.

Wie ist die Reaktionsfähigkeit definiert?

Ein bekannter Wissenschaftler, der sich mit dem Thema Koordinationstraining auseinander setzte, ist P. Hirtz. Er schrieb, dass die Reaktionsfähigkeit die Fähigkeit einer schnellen zweck- und aufgabengerechten Einleitung und Ausführung kurzzeitiger Bewegungshandlungen auf verschiedene Signale ist. Diese Signale können akustisch, optisch oder taktil sein.

Reaktionsfähigkeit in der Grundausbildung

Bei der Grundausbildung im Kindes- und Jugendalter kommt es nicht bei jeder Trainingsübung darauf an, dass sie total „spielnah“ ist. Hier können auch Spiele, wie Feuer, Wasser, Sand eingesetzt werden, um das Reaktionsvermögen zu schulen. Ein weiteres bekanntes Spiel ist „Komm mit – Lauf weg“. Bei beiden Spielen ist die Schnelligkeit eng verknüpft mit dem Training der Reaktionsfähigkeit.

Im Folgenden wird eine Trainingsübung vorgestellt, die zur Schulung der Reaktionsfähigkeit infolge eines akustischen Reizes dient. Der Trainer steht dabei auf der Seite oben in der Zeichnung. Er hat in einem Ballkorb ganz viele Bälle. Der Spieler steht mit dem Rücken zum Tennisnetz. Die Übung ist einfach. Sobald der Trainer „Hepp“ ruft, dreht sich der Spieler um und muss auf den Ball, welchen der Trainer einspielt reagieren. Der Trainer spielt den Ball entweder parallel auf die Vorhand ein (1), auf die Mitte ein (2) oder auf die Rückhand ein (3). In allen drei Fällen soll der Spieler in die Vorhandseite spielen. Nach dem Schlag geht er wieder zur Grundlinie zurück, dreht sich um und wartet auf das nächste akustische Signal des Trainers.

Kurzfassung der Übung

• Spieler steht mit dem Rücken zum Netz an der Grundline
• Trainer steht am Balleimer
• Wenn der Trainer das Signal „Hepp“ gibt, spielt er gleichzeitig einen Ball ein, auf den der Spieler reagieren muss

Matthias Bormann

2. März 2014 um 23:22

Koordinationstraining im Tennis

Wissenschaftliche Studien belegen, dass ein Koordinationstraining vor allem im Kindes- und Jugendalter hilfreich ist, um die sportliche Technik schneller und effektiver zu erlernen.

Welche koordinativen Fähigkeiten gibt es?

Einer der renommiertesten Autoren im Bereich Trainingswissenschaften ist Jürgen Weineck. In seinem Buch „Optimales Training“ beschreibt er sieben koordinative Fähigkeiten, welche an den deutschen Universitäten gelehrt werden. Diese sind:

• Reaktionsfähigkeit
• Umstellungsfähigkeit
• Orientierungsfähigkeit
• Rhythmusfähigkeit
• Gleichgewichtsfähigkeit
• Differenzierungsfähigkeit
• Kopplungsfähigkeit

Welche dieser Fähigkeiten wird im Tennis benötigt?

Die Antwort auf diese Frage ist simpel: Alle. Bei nahezu jedem Ballwechsel muss man auf die Aktionen seines Gegners reagieren. Abgesehen von dem Aufschlag, welches der einzige Schlag im Tennis ist, auf den der Gegner keinen Einfluss hat, ist kein weiterer Schlag vorgegeben, sodass ein hohes Maß an Reaktionsfähigkeit benötigt wird.

Die Umstellungsfähigkeit wird dann benötigt, wenn beispielsweise ein Netzroller den normalen Flugweg des Balls stört und man darauf reagieren muss. An der Ausdrucksweise „reagieren muss“ merkt man bereits, dass viele koordinative Fähigkeiten parallel beachtet werden müssen und keine stupide Trennung möglich ist.

Die Orientierungsfähigkeit wird ebenfalls in jeder Situation des Matches gebraucht. Vor jedem Schlag muss man sich neu orientieren bzw. neu zum Ball stellen.

Um die Rhythmusfähigkeit zu erklären, kann man auf den richtigen Schlagrhythmus eingehen. Beispielsweise beim Slice sollte der Schlagrhythmus soweit automatisiert sein, dass dieser Schlag ohne großes Nachdenken verinnerlicht und ständig angewendet werden kann.

Die Gleichgewichtsfähigkeit wird beispielsweise benötigt, wenn ein weiter Ball in die Vorhand erlaufen wird und der Spieler vor allem auf dem Sandplatz zu diesem „hin rutscht“ und diesen zurückschlägt. Nun muss schnellstmöglich eine Position eingenommen werden, um wieder auf den nächsten Schlag des Gegners reagieren zu können.

Die Differenzierungsfähigkeit ist beispielsweise bei der Berechnung eines jeden ankommenden Balls gefragt. Hier muss genau erkannt/ differenziert werden, welche Flugkurve, welche Rotation, welches Tempo und welche Platzierung der Ball hat. Ausgehend davon wird der eigene Schlag geplant.

Die Kopplungsfähigkeit ist genau bei diesem nächsten und allgemein jedem Schlag gemeint. Jedes Teilkörpersegment muss koordiniert werden, damit die Gesamtkörperbewegung „rund“ wird.

Matthias Bormann